Musikrezension: Star Wars – A New Hope

Wie hochprofessionelles Merchandising aussieht, kann man bei Disney & Co. beobachten. Teil acht des Weltraumepos donnerte gerade übers Weihnachtskinopublikum hinweg und außerdem wird die Saga 40 Jahre alt. Da könnte man doch …? Richtig! Und man hat. Es gibt, der Bedeutung des Anlasses angemessen, einen 150 Euro schweren Schuber mit Lederhaptik, viel Papier und drei Schallplatten. Auf zweien davon ist sogar Musik. Und zwar ein Remaster des Ur-Star-Wars-Soundtracks. Inwiefern sich das Remastering gelohnt hat, kann ich mangels eines Originals zum Quercheck leider nicht beurteilen, jedenfalls klingen John Williams‘ epische Kompositionen hier ziemlich klasse: Die Bläsersätze haben Drive und Durchsetzungsvermögen, das Schlagwerk tönt fundamental und wuchtig, die zarten Töne schweben schön frei im Raum. Die Dramaturgie funktioniert, bestens im Raum sortiert.

Die dritte Platte enthält auf einer Seite ein geätztes Jubiläumslogo, auf der anderen abermals ein per Lichtquelle zum Leben zu erweckendes Hologramm, das schon beim Vinylalbum zu Teil sieben vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt hat. Nur dass es diesmal keinen Millennium Falcon und keinen Tie Fighter in schwebende Rotation zu versetzen gilt, sondern den Todesstern. Der Effekt ist auch in diesem Fall wieder sehr eindrucksvoll und das Internet überschlägt sich gerade wieder mit Bemühungen, den Effekt möglichst wirkungsvoll in Szene zu setzen. Sehr schön ist das fest eingebundene 48-seitige Booklet zur Entstehungsgeschichte von Film und Filmmusik geworden, das ist schon fast ein Bildband mit vielen Zusatzinformationen. Für die Ausstattung gibt‘s also die maximal denkbare Punktzahl, die dürfte hier auch wichtiger sein als die beiden Platten.

Fazit

Ambitioniert kalkuliertes Merchandising, aber wenigstens gut gemacht.