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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Fjørt – Couleur (Grand Hotel van Cleef)
Fjørt – Couleur
Der Zorn ist zurück. Er bricht sich seine Bahn über elf Titel, die einer mehr, einer weniger ungebremst alles niederwalzen, was unvorsichtigerweise in den Weg zwischen Lautsprechermembran und Trommelfell geraten ist. Die drei Aachener Post-Hardcore-Heroen von Fjørt machen dort weiter, wo sie mit ihren vorherigen beiden Abbruchorgien im Albumformat aufgehört haben. Post Hardcore aus Deutschland, das ist rares Gut. Und das, obwohl die Fjørt‘sche Masche durchaus erfolgreich ist: Die Musikpresse zeigt sich immer begeisterter ob des lärmenden Treibens, die Konzerte sind ausverkauft, spätestens seit dem Wechsel zum Hamburger Label Grand Hotel van Cleef anlässlich des letzten Albums nimmt man Notiz. Zu Recht: Fjørt sind roh, laut, inbrünstig und intensiv. Die Gitarrenwände haben an epischer Breite eher noch zugelegt, man kauft den drei Jungs ihr Ding ab. Sie texten in einem speziellen Deutsch: Fjørt-Texte sind skizzenhaft, nicht immer eindeutig, vielfach plakativ, manchmal verwirrend, hier und da auch von betörender Geradlinigkeit. Es geht um die großen Probleme in der Gesellschaft („Ich habe 1933 Gründe schwarz zu sehen“, „Raison“), die großen und kleinen Dramen im eigenen Dasein. Der einzige Moment, der so etwas wie Durchatmen erlaubt, ist „Bastion“. Genauso krachend, wie der Spuk angefangen hat, verabschiedet er sich auch wieder: „Karat“ ist in der Abruptheit seines Endes genauso konsequent wie die gesamte Musik von Fjørt. Für klanglich sensible Gemüter ist das nichts, die Wand, die das Werk vor sich herschiebt, lebt auch von der Kompression. So richtig Hochton gibt‘s nur rudimentär, was eigentlich schade ist und nicht nötig gewesen wäre. Die Platte ist in Ordnung und kommt mit zwölfseitigem Booklet mit Texten.
Fazit
Krachende Inbrunst in Reinkultur.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Fjørt – Couleur (Grand Hotel van Cleef)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
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