Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Port Almond – Little Ships (LowSwing Records)
Port Almond – Little Ships
Auch wenn der introartige Opener „Piers“ dem geneigten Hörer vielleicht noch mit chilligen Soundscapes weißmachen will, dass es sich hier um eine Jazz-Platte handelt, so klärt schon das folgende „Go Ride Waves“ dieses Missverständnis – trotz jazziger Trompete – schnell auf. Nein, Port Almond zelebrieren auf ihrem zweiten Album auf LowSwing Records namens „Little Ships“ lupenreinen alternativen Singer-Songwriter-Pop mit Jazzgewürzen. Das hört sich ein wenig so an, als ob sich mitten in der Nacht, irgendwo an einer einsamen Kreuzung im amerikanischen Südwesten Yo La Tengo, ein milder Nick Cave und die neuzeitlichen The Gathering treffen und mit veränderlichen Gewichtsanteilen eine betont relaxte Session spielen. In „3:45“ schaut auch mal Chris Isaak kurz vorbei, und für „Ivy Machina“ würden sich Morphine nicht schämen. Abgesehen von diesen (oft ja nur sub-jektiven) Reminiszenzen: Das Album überzeugt ganz unabhängig vom stilistischen Wandel der Band um den Kompo-nisten und Sänger/Gitarristen Rune Simonsen. Erstaunlich gefällig und immer songdienlich schweben die Vibraphon-Klänge, Klarinetten und Flöten, Wurlitzer, Rhodes, Synthies und Zither durch einen weiten Klangkosmos, den ein füllig produziertes Schlagwerk-Bass-Duo mit weichen, warmen Flauscheteppichen auslegt. Atmosphäre pur! Für die Produktion der sauber und detailreich klingenden Scheibe zeichnet wieder Label-Chef Guy Sternberg verantwortlich, und ihm ist hier ein weiteres – wie immer auf der warm-druckvollen Seite angesiedeltes – Bravour-stück gelungen, wie immer rein analog und computerfrei produziert. Der limitierten 140-Gramm-Pressung liegt in der Serie ein spezielles Artwork bei, das dem Rezensionsexemplar leider fehlt – doch auch ohne dieses ist die Platte eine Zierde für jedes Schallplattenregal und eine Freude für die Ohren.
Fazit
Stilistisch im Wandel, qualitativ auf der Höhe. Mein neuer LowSwing. Favorit.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Port Almond – Little Ships (LowSwing Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |