Musikrezension: Thurston Moore – demolished thoughts (Matador Records)

Thurston Moore steht, wenn er nicht grad Solo-Alben aufnimmt, als Frontmann bei Sonic Youth auf der Bühne. Entsprechend sind meine Erwartungen, als ich seine vierte Solo-Produktion „demolished thoughts“ auf den Teller lege. Nur hat er wieder einmal die E-Gitarre beiseitegelegt, und so besteht die Instrumentierung aus sechs- und zwölfsaitigen Akustikgitarren, Streichern, Schlagzeug und Bass. Wobei Letzterer auch gerne mal ein Upright sein darf. Bei einem so vielschichtigen Werk einen Punkt zu finden, an dem man ansetzen kann, ist alles andere als einfach. Für die einen wird sich „demolished thoughts“ einfach nur nach langweiligem Standard anhören. Selbige Zeitgenossen werden auch die dissonanten Gitarrenklänge nicht als Teil eines großen Ganzen begreifen, wie es vielleicht diejenigen unter Ihnen tun werden, die dem Album mehr Zeit geben. Gönnen Sie sich ein Glas Wein, genießen Sie die über das gesamte Album immer wieder aufgegriffenen Melodielinien und lassen sich auf eine Reise mitnehmen. Lassen Sie sich Geschichten von Liebe und Leid erzählen und lassen Sie sich bloß nicht dabei stören. Wenn die Klanqualität besser wäre, würde „demolished thoughts“ sicher häufiger auf dem Plattenteller landen. So macht weder die zugehängte Stimme Spaß noch die durch die Pressung bedingt verzerrenden Gitarren. Als wäre das nicht genug, fällt mir als Booklet die CD-Version in CD-Größe entgegen. Somit wäre hier weniger mehr gewesen, denn zumindest mir wäre ein fehlendes Booklet keine zwei Worte wert. Ein winziges aber sehr wohl. Die übrige Aufmachung mit blauem Doppelvinyl im Klappcover samt bedruckten Innenhüllen geht in Ordnung.

Fazit