Musikrezension: George Benson - Weekend In L.A. (Music On Vinyl)

Die bisher in dieser Zeitschrift rezensierten  Benson-Alben  stammen  allesamt  aus  der  Zeit, als er ausschließlich als formidabler Gitarrist seine Fans in Verzückung versetzte.  Angemerkt  wurde  aber  auch,  dass  seine  Karriere  sich  wandelte  und  er  einige  ziemlich  schmalzige  Pop-Platten  veröffentlichte,  deren musikalischer Wert gegen null tendierte;  inzwischen ist er im Abklingbecken einiger  Smooth-Jazz-Radiostationen  anzutreffen.  In  der  Phase  der  Metamorphose  vom  Gitarren- Jazzer zum Pop-Sänger hat er allerdings auch  noch  bemerkenswerte  Alben  unters  Volk  gebracht, von denen die Doppel-LP „Weekend In  L.A.“, ein Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1977,  zweifelsohne das absolute Highlight darstellt. Hier glänzt er als funky Saitenkünstler, hat  eine  schlagkräftige  und  äußerst  agile  Rhythmustruppe  um  sich  geschart,  unter  ihnen  der  Super-Schlagzeuger  Harvey  Mason,  und  seine  Gesangseinlagen  haben  Charakter  und  versetzten das damals an drei Abenden im Roxy Theater in Hollywood anwesende Publikum in  Begeisterung. Aufgrund der sehr guten Klangqualität, die man der erstmals seit Veröffentlichung erhältlichen Vinyl-Neufassung bescheinigen kann, überträgt sich die gute Stimmung  mühelos auf das heimische Auditorium. Jeder der elf Titel hat seine ganz eigene Qualität, sei  es sein unheimlich groovendes Gitarrenspiel auf „We All Remember Wes“, sein fast lyrisches  Saitengetätschel auf „We As Love“, seine elegante Phrasierung auf „It’s All In the Game“ und  natürlich seine Vorstellung des Songs „On Broadway“. Dieser Hit avancierte zum absoluten  Markenzeichen seiner weiteren Karriere und ist hier in seiner ganzen zehnminütigen Pracht  zu erleben. Insgesamt ein herrlicher Querschnitt seines Schaffens und eine dicke Empfehlung  auch an diejenigen, die bisher noch kein Benson-Album im Regal stehen haben.

Fazit