Musikrezension: Andreas Dombert – Studio Konzert (Neuklang)

Den Klang der Studio Konzerte habe ich bereits bei zahlreichen Rezensionen gelobt. Auf der aktuellen Veröffentlichung von Andreas Dombert haben die Tontechniker aber anscheinend noch einen kräftigen Schluck vom Zaubertrank des Druiden Miraculix genommen, denn sie präsentieren den Sound des Trios in einer Authentizität, die das Blut in den Adern der Hörer in Wallung bringen kann. Wenn Andreas Dombert auf dem eröffnenden „The Awakening“ zunächst warme Gitarrenklänge durch den Raum schweben lässt, lehnt man sich wohlig entspannt zurück, empfängt die Schallwellen des Kontrabasses von Henning Sieverts, die auf der Haut ein leichtes Kribbeln erzeugen, und ist kaum vorbereitet auf das plötzlich einsetzende Schlagzeug von Maximilian Breu, dessen Präsenz so tief beeindruckt, wie alles, was diesem Moment folgt. Von den acht präsentierten Stücken stammen sieben aus der Feder des Gitarristen, die er seinem persönlichen Kompositions-Archiv entnommen hat und hier erstmals auf die Bühne bringt; das Stück „Twelve Eleven“, ein Bass-Solo, hat Henning Sieverts beigesteuert. Die Art der Musik und insbesondere deren tontechnische Konservierung prädestinieren das Album als Test-LP für hochwertiges HiFi-Equipment, wobei die Musik dafür eigentlich viel zu schade ist. Mehr noch, um damit die technischen Möglichkeiten einer Musikanlage zu testen, sollte man sich lieber den Kompositionen hingeben, mit denen das Trio dem aufmerksamen Genießer Momente völliger Glückseligkeit bescheren kann. Die überwiegend in ruhigem Ton verlaufende Aufnahme hat die Gabe, alle Sinne gleichberechtigt anzusprechen und wird bei vielen Käufern der LP sicher den Wunsch wecken, sich weitere Aufnahmen von Andreas Dombert und der beteiligten Musiker zuzulegen. Für die Studio Konzert-Reihe ist diese Aufnahme die bestmögliche Werbung.

Fazit