Musikrezension: Dick Hyman – From the Age of Swing (Reference Recordings)

Dieses Werk richtet sich in erster Linie an die Freunde des audiophilen Klangs, erst in zweiter Linie geht es um die Musik – was ich ausdrücklich nicht als Abwertung verstanden wissen will. Dick Hyman ist als Pianist über jeden Zweifel erhaben und in der Lage, neben seinem eigenen Stil das Klavier in der Art aller Größen des Genres zu bedienen. Für die 1994 entstandene Aufnahme holte er sich acht Musiker in die Concert Hall A nach New York, die alle, wie er selbst, mit mindestens einem der Paten des Jazz, Duke Ellington, Count Basie oder Benny Goodman zusammengearbeitet haben. In klassischem Arrangement präsentiert Hyman 13 Swing-Jazz-Nummern erster Güte, bei denen jeder Fan sicherlich hochzufrieden sein wird. Noch beachtenswerter ist allerdings der betriebene Aufwand, dieses audiophile Glanzlicht herzustellen. Um an der Spitze der qualitativ hochwertigen Anbieter zu stehen, scheuten Reference Recordings keine Mühen. Nach zahlreichen Versuchen, einen Klang zu erreichen, der über dem einer CD liegt, entschied man sich letztendlich, die LP auf einer neu aufgebauten Half-Speed-Maschine zu schneiden und sie in einem ebenfalls neu errichteten Plattenpresswerk auf 200 Gramm schwerem Vinyl herzustellen. Das Ergebnis dieser Mühen äußert sich in einem fantastisch dynamischen Klangbild, das dem Käufer die Anschaffungskosten für seine High-End-Anlage wieder als lohnende Investition erscheinen lässt. Neben den typischen Zutaten für LPs in dieser Preisklasse verfügt sie außerdem über eine 30 Sekunden lange Rille am Ende jeder Seite, in der man in aller Ruhe den Tonabnehmer heben kann, bevor es ihn zum Center zieht.

Fazit