Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Totem Acoustic Kin Amp
Zauberschachtel
Früher war alles ganz einfach: Man hatte einen Verstärker in der Anlage und wenn dieser Verstärker eine Antenne hinten dran hatte, nannte man das Ganze „Receiver“ und konnte damit auch Radio hören. Beim Totem Kin Amp geht der kanadische Hersteller aber ganz mit der Zeit
Ein paar Worte zur Firma Totem: Der italienischstämmige Kanadier Vince Bruzzese gründete Totem Acoustics vor etwa 30 Jahren – die Motivation war schlicht und ergreifend seine Unzufriedenheit mit allen kommerziell erhältlichen Lautsprechern. Totem blickt heute auf ein breites Sortiment an Subwoofern, Wandeinbau-, Surround-, Monitor- und Standlautsprechern und fertigt in einer eigenen Metall- und Holzwerkstatt.
Bruzzese geht seit eh und je seinen eigenen Weg, was die Technik und das Design seiner Lautsprecher angeht – so fertigt er zumindest für die Top-Modelle sogar die Chassis selber und treibt so manchem Experten die Schweißperlen auf die Stirn, was die Parameter der Lautsprecher angeht.
Nun, die zu erkunden sind wir hier. Zunächst einmal zum Äußeren oder – noch wichtiger – dem Preis: Nicht einmal 1000 Euro, genauer gesagt: 750 Euro kostet das kompakte Gerät. Klar. Dafür bekommt man keine aus dem Vollen gefräste Schönheit aus Aluminium, sondern ein durch und durch pragmatisches Gerät aus gefalztem Stahlblech, wahlweise in Schwarz oder Satinweiß. Gegenüber dem einfachen Plate-Amp in der Kin Play hat man einen deutlich sichtbaren Komfortgewinn zu verzeichnen: Es gibt ein großes Display, das über den gewählten Eingang und den Betriebszustand informiert. Im Inneren des kompakten Verstärkers geht es deutlich beengter zu als in den meisten High-End-Geräten und das trotz der platzsparenden Schaltverstärker- und -netzteiltechnik. Ganz richtig: Wie nahezu alle auf Energieeffizienz ausgerichteten Verstärker heutzutage arbeitet der Totem Kin Amp mit Class-D-Technologie und damit sehr effektiv. Bedenken in Richtung Klangqualität muss man nicht haben:
Das ist seit etlichen Jahren beherrschte Technik und nicht ohne Grund im professionellen Beschallungsbereich Standard. Nur mit dicken Trafos kann man eben nicht mehr protzen. Auch das Netzteil arbeitet als „Schalter“. Hier sind sämtliche Bauteile, die eventuell zu Vibrationen neigen könnten, mit einer dicken Isolationsmasse ummantelt. Das ist nicht schön, aber auch hier gilt das alte Sprichwort: Viel hilft viel. Die Audio-Platine ist dagegen wunderbar aufgeräumt und macht einen sehr geradlinigen Eindruck. Kommen wir zum Funktionsumfang des Geräts: Der Kin Amp bietet zwei analoge Eingänge, einen über eine zeitgemäße 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, den anderen über ein Paar Cinchbuchsen. Am meisten erfreut den Verfasser dieser Zeilen aber der Schalter neben dem Eingang: Hier gibt es die Option, von Line auf Phono umzuschalten. Ich finde, man kann das als Zeichen gar nicht hoch genug einschätzen: Ein durch und durch für das 21. Jahrhundert konzipierter Verstärker hat ganz selbstverständlich einen Phonostufe an Bord!
Den modernen Zeiten wird der Kin Amp durch einen optischen Digitaleingang und ein Bluetooth-Modul gerecht, die eine Vielzahl von Formaten empfangen und anschließend weiterverarbeiten können. Datenraten bis 24bit/192kHz sind dabei kein Problem. In der LP widmen wir uns natürlich mehr den analogen Eingängen und deren Klang. Und hier ist der Totem Kin Amp trotz seiner überschaubaren Abmessungen kein Kind von Traurigkeit: Die gemessenen 60 Watt an 8 und gut 100 Watt an 4 Ohm sorgen für einen dynamischen Auftritt auch an etwas widerspenstigeren Schallwandlern. Die kleine Spendor Classic 4/5, die ganz gerne einen etwas kräftigeren Verstärker hat, spielte mit dem Totem Amp ganz hervorragend zusammen. Aber auch deutlich größere Lautsprecher mit großen Schwingspulen und entsprechenden Induktivitäten stellten den Kin Amp vor keinerlei Probleme. Als sehr angenehm habe ich auch empfunden, dass das Phonoteil gegenüber dem Line-Eingang minimal gesoundet ist – es klingt etwas voller im Grundtonbereich, was dem neutralen Gesamtcharakter eine runde und etwas wärmere Note verleiht. Wenn Sie auf das Diagramm sehen, merken Sie, dass das wirklich nur ein Hauch ist, aber der macht das Ganze eben erst recht zu einer runden Sache.
Im Vergleich zu manchem Leistungsboliden herkömmlicher Bauart würde ich sagen, dass der kleine Kanadier an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas weniger elegant und edel klingt, aber der Unterschied ist wahrlich nicht so groß, dass man in irgendeiner Form unzufrieden sein müsste. Im Gegenteil: Der durchweg gute Klang, die satten Leistungsreserven und das überreiche Angebot an Anschlüssen machen den Totem Kin Amp zur idealen Schaltzentrale einer modernen Anlage.
Fazit
Ein übervoll ausgestatteter, technisch sauber gemachter und gut klingender Vollverstärker für deutlich unter 1000 Euro – muss ich noch mehr sagen?Kategorie: Vollverstärker
Produkt: Totem Acoustic Kin Amp
Preis: um 750 Euro
Für einen eleganten, überraschenden und sehr klangvollen Musikgenuss - draußen und drinnen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie C765-Serie ist die jüngste TV-Familie von TCL und gerade erst auf dem europäischen Markt erschienen. Wir konnten den Mini-LED-TV als eine der ersten Redaktionen überhaupt testen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 750 Euro |
Vertrieb: | Highend Company, Frauenfeld, Schweiz |
Telefon: | +41 71 911 8690 |
Internet: | www.highendcompany.ch |
Garantie: | 3 Jahre für Endkunden |
Ausführung: | weiß, schwarz |
B x H x T: | 255/60/235 |
Gewicht (in kg): | 2,4 |
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