Serientest: Hifonics ZXS900/1, Hifonics ZXS550/2, Hifonics ZXS700/4

Hifonics baut sein Verstärkerprogramm immer weiter aus. Mit der ZXS-Serie treten jetzt drei neue Verstärker an, das Rennen um die Käufer kompakter Digitalendstufen zu machen.

Hifonics hat sich länger als andere Marken Zeit gelassen, auf den Zug der kompakten Digitalendstufen aufzuspringen. Dafür kommen in letzter Zeit umso mehr Verstärker aus diesem Segment ins Hifonics-Lieferprogramm. Erst in der letzten Ausgabe hatten wir die Pluto-Serie im Test, wirklich kleine Mini-Endstüfchen. Auf der anderen Seite siedelt Hifonics seine ZXR-Verstärker an, die mit massig Leistung bei immer noch kompakten Abmessungen punkten. Und jetzt kommen unsere neuen ZXS-Verstärker, die sich genau zwischen Pluto und ZXR platzieren. Sie liegen größenmäßig und leistungsmäßig in der Mitte, was natürlich auch für die Preise gilt. Wenn es also nicht ganz so krasse Leistung sein muss, sind die neuen ZXS erste Wahl, denn mit 135 Watt pro Kanal ist bereits die Vierkanälerin alles andere als schwächlich bestückt und klar auch ein Verstärker für Fortgeschrittene.

Die Zweikanal- und Mono- Modelle haben natürlich noch mehr Wumms, und alle drei bieten im wahrsten Sinne ein prima Preis-Leistungs-Verhältnis. Gespart hat Hifonics etwas an der Ausstattung, jedenfalls bei den Zwei- und Vierkanalmodellen. An Filtern gibt es nur die Basics, Bandpass fällt zum Beispiel aus. Sehr gelungen dagegen ist bei allen drei ZXS das wichtige Kapitel Anschluss und Integration. Die Amps haben das EPS für Fahrzeuge mit Lautsprecherdiagnose, dazu gibt es Einschaltautomatiken wahlweise nach DC-Offset oder Signal. Die Verstärker sind Start-Stopp fähig und stören nicht den Radioempfang (bei der ZXS550/2 mit einem halben zugedrückten Auge). Keinesfalls gespart hat Hifonics bei den Innereien. Hier geht es modern, aber durchaus großzügig zu. Alle drei ZXS sind mit kräftigen Trafonetzteilen ausgestattet, deren Steuerung sich auf Tochterplatinen befindet, um Platz zu sparen. ZXS550/2 und ZXS700/4 haben zusätzliche Platinchen für die Signalaufbereitung. Die Signalverstärkung befindet sich auf der Platinenunterseite, hier übernehmen moderne Class-D-Treiberchips den Job. Zu sehen sind bei der Mono und der Zweikanal die Filterspulen aus dickem Draht, die Vierkanal ist mit Flachdrahtspulen mit außen liegendem Ferrit bestückt. Der Signaleingang erfolgt über Molex-Stecker, für die Kabelbäume mit Cinchbuchsen und High-Level-Kabelbäume beiliegen, in letztere ist auch das EPS für Diagnose-Werksradios integriert.   

Messungen und Sound

Die ZXS900/1 schlägt sich hervorragend im Labor. Schwächen gibt es keine, dafür jede Menge Leistung. Bereits an 4 Ohm messen wir über 300 Watt, womit normale Subwoofer bereits gut versorgt sind. An 2 und 1 Ohm schiebt die ZXS dann 550 bzw. fast 900 Watt – alle Achtung für diese sehr kompakte Bauform. Doch auch die Mehrkanäler stehen gut im Futter, das beweist bereits die ZXS700/4 mit satten 120 Watt pro Kanal an 4 Ohm, das ist glatt das Doppelte einer Wald-und-Wiesen-Endstufe. An 2 Ohm macht sie sogar über 200 Watt, so dass man sie sogar zum Subwooferantrieb per Brücke machen kann. Das gilt natürlich auch für die ZXS550/2, die an einen 4 Ohm Subwoofer 550 Watt abgeben kann und an 4 Ohm beträchtliche 2 x 160 Watt abliefert. Damit heben sich die ZXS Verstärker sehr deutlich von ihren kleinen Pluto-Geschwistern ab, bei ZXS ist durch die Bank doppelt soviel Leistung drin! Auch klanglich geben sich die ZXS erwachsener. ZXS700/4 und ZXS550/2 ziehen im Bass sehr schön durch, auch bei lauten Basseinsätzen weicht nichts auf und der Druck stimmt. Überhaupt spielen die Amps sehr schön dynamisch, die Reserven reichen auch für gröbere Lautstärkepeaks. Fast noch besser gelingt die Detailauflösung im Hochton und auch die räumliche Abbildung gerät präzise. Bei der ZXS900/1 haben wir wieder einen Fall von „Unglaublich, was aus dem Kästchen rauskommt“. Aber kein Wunder bei der Leistungsdichte von 750 Watt pro Liter Gehäusevolumen, da wird schnell klar, dass es ernst wird. Die ZXS900/1 schiebt jeden Subwoofer derart kräftig an, dass zarten Gemütern bange wird. Bis in höchste Lautstärken macht sie dabei sauberen Bass, der richtig Freude macht. Auch bei synthetischen Tiefbässen baut sie fetten Druck auf, so dass jeder Bassfreak die Freudentränen in den Augen hat.

Fazit

Mit den ZXS schafft Hifonics eine sehr gut passende Punktlandung. Zwar nicht die allerkleinsten Digitalverstärker, sind die ZXS kompakt genug, um überall Platz zu finden. Dafür gibt es mehr als genug Leistung auch für Premiumansprüche. Sehr gelungen, und dabei noch nicht einmal teuer.