Die C765-Serie ist die jüngste TV-Familie von TCL und gerade erst auf dem europäischen Markt erschienen. Wir konnten den Mini-LED-TV als eine der ersten Redaktionen überhaupt testen.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Fischer & Fischer SN770
Absolut untragbar
Gewiss kann man mit erklecklichem Aufwand auch aus Holz gute Lautsprecher bauen. Man kann aber auch gleich ein richtig gutes Material für die Gehäuse nehmen – die bedingungslose Bereitschaft zu transportlogistischen Klimmzügen vorausgesetzt
Mitspieler
Plattenspieler:
Simon Yorke S10 / Aeroarm /Jan Allaerts MC2
Phonovorstufen:
Pass XP-25
van den Hul “The Grail”
Vorverstärker:
MalValve preamp three line
Accustic Arts Tube Preamp II
Endverstärker:
Accustic Arts Amp II
SymAsym
Vollverstärker:
Pass INT-30A
Zubehör:
Netzversorung von PS Audio und HMS
NF-Kabel von Transparent
Phonokabel von Straight Wire
Lautsprecherkabel von Transparent
Plattenwaschmaschine von Clearaudio
Gegenspieler
Lautsprecher:
Sonics Allegria 1.5
Lumen White Artisan
Zwei Komma acht. In diesem Falle mal nicht der realisierte Blutalkoholgehalt in Promille bei der letzten Gartenparty, sondern Tonnen pro Kubikmeter: Das nämlich ist die Dichte des Materials, aus dem der Sauerländer Lautsprecherhersteller Fischer & Fischer seit über 25 Jahren seine Lautsprecher baut.
Eine quadratmetergroße Platte von zweieinhalb Zentimetern Stärke wiegt damit rund 70 Kilogramm. Der üblicherweise mit dem Bau von Boxen beauftragte Schreiner muss, wenn er eine gleich große Platte aus 25er-MDF – das wäre dann schon unüblich viel Materialstärke – auf die Säge wuchtet gerade mal 18 Kilogramm bewegen. In Schmallenberg- Bad Fredeburg käme er so billig nicht davon, wenn er denn überhaupt zum Zuge käme, der Schreiner. Mit Schiefer – und genau um dieses Material geht’s hier – kann der aber nichts anfangen, und deshalb baut Thomas Fischer seine Gehäuse selbst. Selbst wenn er Aluminium nehmen würde, könnte er sich das Leben noch leichter machen – mit einer Dichte von 2,2 ist sogar dieses Metall deutlich leichter als der dunkelgraue Stein, den Fischer aus einer Grube in unmittelbarer Nachbarschaft bezieht. Was er uns in den Hörraum gestellt hat, bedingte den Einsatz von etwas mehr Material: Die SN770 ist das zweitgrößte Modell im Portfolio, kostet 24.600 Euro pro Paar und bringt die Statik des Wohnzimmerfußbodens mit einem Gewicht von 151 Kilogramm ins Schwitzen. Dabei ist die Box keinesfalls riesig: Mit 1,47 Meter Höhe und gut 27 Zentimetern Breite sind die Proportionen zwar stattlich, aber keinesfalls so telefonzellenartig, wie das Gewicht vermuten lassen würde. Ihren steinernen Charakter verleugnet die Sauerländerin keinen Moment: Die Seiten des zweigeteilten Gehäuses und seine Oberseite haben die charakteristische „spaltraue“ Oberflächenstruktur, die entsteht, wenn das Material aus einem großen Block in mehr oder weniger dünne Platten gespalten wird. Diese Oberfläche ist einzigartig: Sie schmeichelt der tastenden Hand und fühlt erstaunlich wenig hart und kalt an, wie man es bei einem Stein vermuten würde. Allerdings nimmt Schiefer diesbezüglich auch eine Sonderstellung ein: Es handelt sich um ein „amorphes“ Material, das keine kristalline Struktur besitzt wie zum Beispiel Marmor oder Granit. Schiefer ist ungleich weicher und besitzt exzellente Dämpfungseigenschaften, was ihn für Lautsprechergehäuse ungleich geeigneter macht als die anderen beiden genannten Materialien: Schiefer „klingelt“ nicht. Gleich welche Urgewalten die Lautsprecherchassis in ein solches Gehäuse einstrahlen – Wände aus Schiefer beeindruckt das nicht im Mindesten. Die einzigen Möglichkeit, ähnlich unerschütterliche Gehäuse zu bauen, sind aufwendige Sandwiches: Ein Hohlraum wird mit Sand oder noch Gewichtigeren verfüllt. Bleischrot geht noch besser, ist aber mittlerweile verboten; abgereichertes Uran hat meines Wissens nach nie jemand versucht. Die SN770 ist aus einer ganzen Reihe von Gründen zweigeteilt: Die „Taille“ kommt der Optik zugute, zwei getrennt zu bewegende Gehäuse erleichtern den Transport ungemein, außerdem sorgt das Koppelelement aus dem Kunststoff POM (plus Dichtungseinlage) für eine gewisse Entkopplung des Mittelhochtonteils vom Bass. Der Tieftonpart ist reichlich potent bestückt: Gleich drei langhubige 22-Zentimeter-Tieftöner mit Alu-Membran aus der legendären „Revelator“-Baureihe des dänischen Herstellers Scan Speak sollten untenherum gewaltig Dampf machen können. Die Kehrseite der Medaille: Die drei parallel geschalteten Bässe sorgen für Impedanzen von rund zweieinhalb Ohm im Bass – dafür braucht’s stabile Verstärker. Dieses Bassgeschütz arbeitet bis etwa 130 Hertz; darüber übernimmt eine ebenfalls äußerst edel bestückte Mittelhochtoneinheit: Zwei 18 Zentimeter durchmessende Tiefmitteltöner aus Norwegen (von Seas, Excel-Baureihe) rahmen die erlauchte Dynaudio-Gewebekalotte Esotar T330D ein. Letztere gilt, obschon nicht mehr ganz taufrisch, bis heute als einer der besten Textilhochtöner überhaupt, und nur der ziemlich prohibitive Preis sorgt dafür, dass man die edlen Einzöller so selten sieht. Die Excels mit ihren charakteristischen Kupfer-Phaseplugs warten mit ungleich weniger gutmütigem Material auf: Ihre Membranen bestehen aus Magnesium. Glücklicherweise sind die Norweger bei ihrem Volumenbedarf sparsam, so dass ein Teil des oberen Gehäuses noch als Volumen für die Bässe genutzt werden kann; eine großflächige Öffnung verbindet beide Gehäusevolumina. Um das Ganze dicht zu bekommen, bedurfte es allerdings einigen Aufwandes: Die erwähnte Zwschenplatte spielt dabei eine wichtige Rolle, außerdem werden beide Gehäuseteile mit drei massiven Verschraubungen miteinander verspannt. An die allerdings kommt man nur heran, wenn man auf der Rückseite des Bassgehäuses eine „Serviceklappe“ aus der massiven Aluminiumplatte schraubt. Dieses Prachtstück von Rückwand trägt übrigens zwei großformatige Metall-Bassreflexrohre, vier überaus massive mit Rhodium beschichtete Anschluss-Polklemmen und zwei Steckbrücken zur Anpassung des akustischen Auftritts an die raumakustischen Gegebenheiten: Mit einer Brücke wird ein Filter aktiviert, das den Oberbass etwa zwischen 50 und 100 Hertz etwas einbremst, mit der anderen kann man den gesamten Mittelhochtonpart moderat absenken. Auf der Rückseite dieser Platte sitzt ein echtes Schwergewicht an Frequenzweiche, das die Signale unter Zuhilfenahme erklecklicher Mengen edler Zutaten von Intertechnik und Mundorf auf die drei Zweige verteilt. Eine solche Materialschlacht sieht man nicht alle Tage, und die setzt sich bei den Standfüßen unvermindert heftig fort: Zwei dicke Aluminiumplatten nehmen eine Schieferplatte in die Zange, an allen vier Eckauslegern sind individuell in der Höhe verstellbare Füße angebracht. Mitgelieferte großformatige flache Alukegel bilden das Gegenlager für Stahlkugeln, auf denen die Box steht und die ohne die Kegel hervorragend geeignet sind, Fußböden jeglicher Art zu ruinieren. Das alles macht von vorne bis hinten einen äußerst durchdachten Eindruck, ist bis ins Detail piekfein gefertigt und vermittelt einen sehr überzeugenden Eindruck von Wertigkeit. Mit einem Wirkungsgrad von merklich über 90 Dezibel ist die SN770 ein erfreulich effizienter Lautsprecher, mit kleinen Verstärkern ist hier aber dennoch kein Blumentopf zu gewinnen: Das Impedanzniveau und das Verlangen der Tieftonmembranen nach Kontrolle verlangen nach potenten Kandidaten mit ordentlich Dämpfung. Wer sein Haus nicht abreißen will, kommt mit soliden 50 Watt hin, wer die immensen Pegelreserven der Box auch in großen Räumen ausnutzen will, der kann praktisch nicht genug Leistung in petto haben. Stark gegengekoppelte Transistorboliden und Mengen von harten Metallmembranen – das treibt einen garantiert in Sekundenbruchteilen aus dem Hörraum. Habe ich auch gedacht. Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall. Thomas Fischer und Mitentwickler Michael Mudra sind alte Hasen und wussten natürlich ganz genau, wie man solche Katastrophen vermeidet. Tatsächlich straft die SN770 ihre nicht unbedingt dezente Physis akustisch radikal Lügen: Sie spielt tatsächlich sanft, fast schon ein wenig „freundlich“. Der Auflösung tut das keinen Abbruch, die exzellenten Treiber vermitteln auch ohne jede Aufdringlichkeit Mengen von Details. Ein Phänomen ist der Bass, und hier zeigt sich, wie überlegen Schiefer als Gehäusematerial tatsächlich ist: Der Tieftonbereich der Box wirkt sehr sauber, farbig und tief hinabreichend, er wirkt aber manchmal schon fast ein wenig zurückhaltend. Der Eindruck ändert sich schlagartig, wenn geeignetes Programmaterial die Scan Speaks mal richtig tritt: Dann fällt der sprichwörtliche Putz von der Decke. Der Grund dafür ist einfach: Hier gibt’s kein Gehäuse, das immer ein bisschen vor sich hin brummelt und ein nicht vorhandenes Bassvolumen vortäuscht, hier schwingen nur die Membranen. Und die machen nur dann Pegel, wenn sie’s auch sollen. Dieser ungemein präzise, bei Bedarf aber unglaublich souveräne Tieftonpart passt hervorragend zum dezenten Überbau; diese Kombination macht die SN770 zu einem der wenigen Lautsprecher, mit dem man auch richtig laut extrem entspannt hören kann. Sie ist kein im üblichen Sinne highendiger Wahrheitssucher, sondern eine Box für normale Leute ohne akustisch optimierte Hörräume, die (eine entsprechende Portokasse vorausgesetzt) einfach nur gut Musik hören wollen.Fazit
So baut man Lautsprecher, die „draußen im Feld“ tatsächlich funktionieren: Die SN770 ist ein superb verarbeitetes Luxusmöbel, die mit ihrem sanften, stressfreien Charakter zu endlosem Musikgenuss einlädt; dem „untragbaren“ Gehäuse ist eine Maßstäbe setzende Basspräzision zu verdanken.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Fischer & Fischer SN770
Preis: um 24600 Euro
236-1368
Hoer an Michael Imhof |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 24600 |
Vertrieb | Fischer & Fischer, Schmallenberg-Bad Fredeburg |
Telefon | 02974 83484 |
Internet | www.fischer-fischer.de |
B x H x T (in mm) | 275/1470/440 |
Gewicht (in Kg) | 150 |
Garantie (in Jahre) | 2 |
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