Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Gamut The Superior RS-3
Dänische Kronjuwelen
Das hier ist eine Art Exkurs: Wie weit lässt sich das Thema „Kompaktbox“ eigentlich ausreizen, wenn man‘s wirklich drauf anlegt? Hier eine Antwort aus Dänemark
Die GamuT The Superior RS3 ist eine Kompaktbox, die extraordinär viel Geld kostet, nämlich 17.000 Euro pro Paar. Und im Prinzip ist es eine Zweiwege- Bassreflexkonstruktion mit Scan-Speak-Treibern. Wieso, zum Teufel will der Typ (sprich: meine Wenigkeit) uns (sprich: Ihnen) jetzt so eine Unverschämtheit ans Knie nageln? Dafür gibt’s mehrere Gründe. Erst einmal werde ich mächtig neugierig, wenn‘s um Lautsprecher dieser Machart geht. Stammleser wissen, dass unser meistbeschäftigter Lautsprecher eine unter der Ägide unseres Schwestermagazins KLANG+TON entwickelte Zweiwegebox mit Scan-Speak-Bestückung ist. Siebzehner plus Kalotte, hüben wie drüben.
Bei uns geschlossen, dort ventiliert. Unsere „Nada“ ist so gut, dass sie immer wieder alle möglichen, extrem ambitionierten Fertigkonstruktionen mit einem symbolischen Tritt aus dem Hörraum befördert. Das macht uns einerseits stolz, lässt uns aber auch immer wieder ein bisschen zweifeln: Wieso eigentlich ist diese Kiste so schwer zu schlagen? Wenn sich die Chance ergibt, eine technisch vegleichbare Konstruktion zum Vergleich zu bitten, dann nutzen wir diese mit Freuden. Die GamuT ist ganz bestimmt so ein Lautsprecher. Ich habe die Box und ihre größeren Geschwister verschiedentlich unter Messebedingungen gehört und war jedesmal höchst angetan: Hier versteht offensichtlich jemand sein Handwerk in Sachen Lautsprecherentwicklung. Das wundert im vorliegenden Falle nicht, denn hinter den GamuT-Lautsprechern steckt ein Mann namens Lars Goller, der für den Nimbus der Scan-Speak-Treiber zum großen Teil verantwortlich ist: Er hat sie nämlich mitentwickelt. Die Voraussetzungen dafür, dass sich hier ein absolut bemerkenswerter Lautsprecher manifestiert haben könnte, stehen also nicht schlecht; Sie sehen mir nach, dass ich dieser Preziosen trotz des Preisschildes einfach habhaft werden musste. Und ich kann Ihnen schon versprechen: Ich hab auch was zu meckern. GamuT ist ein kleiner, aber feiner dänischer Hersteller mit einer etwas wechselvollen Vergangenheit. Aktuell sieht‘s so aus, dass die Firma im Wesentlichen von ihren Mitarbeitern gelenkt wird, der vorherige alleine Eigentümer hält aber immer noch Anteile. Jedenfalls bestimmen zurzeit die „Triebtäter“ die Richtung und nicht das externe Kapital. Wir werten das als gutes Zeichen. Die RS3 ist das kleinste Modell der im letzten Jahr modellgepfl egten „Superior“-Baureihe, die das obere Ende des GamuT-Programms bildet. In der RS3 stecken zwei Treiber aus dem dänischen Videbæk. Der Tieftöner aus Scan-Speaks berühmter Revelator-Bau-reihe erfährt bei GamuT noch ein paar Veränderungen, genauso wie der Hochtöner. Beim Bass fällt die charakteristisch geschlitzte und mit einem dämpfenden Kleber wieder verfüllte Papiermembran auf. Der Hochtöner ist nicht so ganz eine Kalotte, sondern ein Ringstrahler: Das ist in diesem Falle eine Kalotte mit einer in der Mitte fixierten Membran, so dass nur noch ein äußerer Ring schwingt. Zumindest optisch sind beide Treiber alte Bekannte, die in vielen Spitzenboxen ihren Dienst verrichten und immer noch zum Besten gehören, was man für Geld und gute Worte kaufen kann. Das Gehäuse der RS3 verjüngt sich mit leichtem Schwung nach hinten. Es besteht aus einem unter viel Druck in Form gepressten Sandwich aus einer ganzen Reihe von Holzwerkstoffen. Hinzu gesellt sich eine effektive Verstrebung im Inneren, die nicht nur die Wände gezielt am Mitschwingen hindert, sondern den Einsatz von sehr wenig Dämmmaterial erlaubt. Das oben auf der schmalen Rückwand angeordnete Reflexrohr ist ein sehr stabiles Aluminiummodell, da schwingt garantiert nix mit. Darunter sitzen vier riesige Schraubterminals in einem Formteil aus schwarz durchgefärbtem MDF. Das ist, mit Verlaub, der sonstigen Fertigungsqualität der Box gänzlich unangemessen, weil‘s einfach billig aussieht. Der Einsatz dieses Materials setzt sich beim fest mit der Box verbundenen Ständer fort, da guckt man sogar grundsätzlich auf die wenig dekorativen Stirnkanten des Materials. Sowohl Ständer als auch die Box in sich sind um ein paar Grad nach hinten geneigt. Das sieht erstens besser aus und sorgt in Grenzen auch für eine Art „Zeitabgleich“ zwischen Hoch- und Tieftöner. Die unten auf dem Gehäuseboden angeordnete Frequenzweiche trennt recht tief bei etwas über zwei Kilohertz. Wie genau sie das macht, verrät der Hersteller nicht und ist aus dem ganzen Marketing-Sprech auch nicht zu extrahieren. Jedenfalls scheint‘s ein eher komplexes Filter zu sein, man setzt nämlich relativ viele (gute) Bauteile ein. Charakteristisch für Boxen dieser Baureihe ist die Frontbespannung mit waagerecht gespannten Gummiseilen; akustisch definiv transparent, optisch etwas – nun ja, quergestreift halt. Dem – zumindest für mich – bedeutenden Anlass entsprechend, entschied ich mich beim ersten Titel für etwas mit ein bisschen „Drama“, nämlich das Titelstück des hervorragenden MFSL-Remasters des legendären Dire-Straits-Albums „Brothers In Arms“. Das ist eine extrem komplexe Produktion mit einer Vielzahl von Aufnahmespuren, ganz vielen Details und einem unerschöpflichen klanglichen Mikrokosmos – so denn der Lautsprecher selbigen auch reproduzieren kann. Unsere beiden Probanden können das. Ein besonderes Kennzeichen von „Brothers In Arms“ ist das absolut perfekte Timing zwischen Bassdrum und Bass. Mitunter fällt es schwer, deren Einsätze überhaupt als solche zuzuordnen. Genau so etwas brauchen wir für einen ersten Check in Sachen Bass. Das Ergebnis war denn auch genau das, was ich erwartet hatte: Die Nada punktete mit Präzision, da macht der Kombination aus Illuminator-Treiber und geschlossenem Gehäuse einfach keiner was vor. Die Dänin spielt eindeutig voluminöser in den hier gefragten Regionen. Besser, schlechter? Schwer zu sagen. In unserem Hörraum passt der Bass der Nada perfekt, deswegen würde ich das vorziehen. Das mag unter anderen Voraussetzungen komplett anders aussehen. Erstaunlich ist in jeden Falle, wie druckvoll und authentisch ein gut abgestimmter Siebzehner in der Praxis spielen kann – und das ist hier der Fall. Natürlich ist auch die GamuT kein Grund, von zwei Fünfzehnzöllern pro Seite Abstand zu nehmen, aber sie verkauft sich verdammt gut. Bleiben wir noch ein bisschen bei besagtem Dire-Straits-Album. „Ride Across The River“ ist ein prima Stolperstein für Hochtöner. Für beide Scan-Speaks nicht. Der in der GamuT spielt etwas dezenter und freundlicher, die Berylliumkalotte der Nada ein bisschen prägnanter. In Sachen Detailwiedergabe leisten beide Außergewöhnliches. Und gerade wird mir klar, dass der Extraschub, den die RS3 untenherum zu liefern in der Lage ist, gar keine schlechte Sache ist. Wir legen Peter, Paul & Mary auf. „Early In the Morning“ bringt uns der Antwort auf die Frage, welches die bessere Box ist, nicht entscheidend näher. „500 Miles“ jedenfalls glingt sensationell über die GamuT. Sie spannt ein riesiges Panorama auf, bildet die Gesangsstimmen weit oben ab, wie das sonst nur große Standboxen tun. Der gezupfte Kontrabass brummt ganz wunderbar, ich höre mitlerweile ernsthaft laut – das juckt die Box nicht im Geringsten. Mein Ehrgeiz, Unterschiede zur Nada zu suchen, erlahmt so langsam. Umklemmen muss gerade nicht sein, es klingt gerade richtig, richtig gut: „California“ ist Gänsehaut pur, es klingt groß, inbrünstig, man fällt hinein in diese verlockende Versuchung von Wohlklang. Und da soll ich Ihnen noch was von geschmeidigen Mitten und tiefer Abbildung erzählen? Nö. Ich dreh die Platte um.Fazit
Die RS3 ist ein hoch ambitionierter Lautsprecher, der das durch sein Preisschild gemachte Versprechen durch ein großes, souveränes Klangbild einlöst, über ein exzellentes Auflösungsvermögen verfügt und trotzdem eine ganz leichte, vornehme Zurückhaltung obenherum an den Tag legt.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Gamut The Superior RS-3
Preis: um 17000 Euro
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Vertrieb | Adagio Music, Wiesbaden |
Telefon | 0611 5900728 |
Internet | www.adagio-music.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 226/1059/456 |
Unterm Strich | Die RS3 ist ein hoch ambitionierter Lautsprecher, der das durch sein Preisschild gemachte Versprechen durch ein großes, souveränes Klangbild einlöst, über ein exzellentes Auflösungsvermögen verfügt und trotzdem eine ganz leichte, vornehme Zurückhaltung obenherum an den Tag legt. |