Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: System Audio Saxo 70


Hoch hinaus

Lautsprecher Stereo System Audio Saxo 70 im Test, Bild 1
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Bei System Audio haben schlanke Standlautsprecher Tradition, und zwar nicht erst seit ein paar Jahren, in denen diese Bauweise fast Pflicht ist. Wir haben uns das Topmodell der Saxo-Serie, die Saxo 70, einmal genauer angesehen.

System Audio ist eine dänische Marke, die sich auf Lautsprecher spezialisiert hat. Wir haben es also nicht mit einem Vollsortimenter zu tun, sondern mit einer Company, die ausschließlich das anbietet, was sie am besten kann. Die Geschichte von System Audio ist eine typische Enthusiasten-Biografie, nämlich die von Firmengründer Ole Witthøft, der sich Mitte der Achtziger dazu gezwungen sah, seine eigenen Lautsprecher zu bauen, weil ihm nichts zusagte, was der Markt hergab. Bereits damals waren System-Audio-Lautsprecher keine üblichen „Boxen“, sondern warteten mit Konstruktionsmerkmalen wie schmalen Schallwänden und Hochtönern auf Ohrenhöhe auf.

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Genauso hält es auch unsere Saxo 70, die größte Box der Saxo-Serie, die mit nur 16,5 Zentimeter Schallwandbreite und gut 1,15 Metern Höhe sehr schlank und wohnraumfreundlich geworden ist. Das MDF-Gehäuse ist sauber gefertigt und lackiert, unser weißer Glanzlack gibt keinerlei Anlass zur Klage. Die Bestückung ist üppig, denn nicht weniger als vier Tieftöner tummeln sich auf der Front – das ist aber noch gar nichts im Vergleich zur Mantra-Serie von System Audio, in der es mit sechs Tieftönern so richtig voll auf der Schallwand wird. Unsere Saxo-Serie wird mit zwei verschiedenen Tieftönern mit den Korbmaßen 10 und 13 cm angeboten, woraus sich vom winzigen Regallautsprecher bis zur Saxo 70 eine ganze Reihe von Lautsprechern ergibt.

Aufbau

Der in der Saxo 70 verbaute 13er (mit 105 mm Membrandurchmesser) entpuppt sich als gut gemachtes Chassis ohne Schnickschnack. Mit Blechkorb und Ferritantrieb geht er als guter Klassenstandard durch. Die vier Töner pro Box sind zwar baugleich, jedoch nicht gleich beschaltet. Die Saxo 70 ist ein Zweieinhalbwege-System, bei dem die oberen beiden 13er als Tiefmitteltöner beschaltet sind wie in einem Zweiwegesystem, die unteren beiden jedoch als reine Tieftöner. Diese Schaltung bringt Vorteile gegenüber dem Dreiwegesystem, weil im Bassbereich alle vier Treiber laufen (statt nur zwei), was mehr Pegel verspricht. Im Mittelton dagegen gibt‘s keine Experimente, hier verbietet es sich, alle vier laufen zu lassen, aus Gründen des Abstrahlverhaltens arbeiten oberhalb von ca. 600 Hz nur die beiden oberen 13er, die den Hochtöner in die Zange nehmen, was ihn auf Ohrhöhe bringt. Bei dem Hochtöner handelt es sich um eine Gewebekalotte mit 25er-Schwingspule, wie man sie in den meisten Designs findet. Besonders ist jedoch ihre Umgebeung, denn die Montageplatte ist als Waveguide ausgeformt. Dieser ist im Prinzip ein Hornvorsatz, der die Ankoppelung an die Luft beeinfl usst und das Abstrahlverhalten verändert. Im Gegensatz zum Horn soll der Waveguide allerdings nur im Bereich der unteren Grenzfrequenz des Hochtöners wirken, das heißt, den Schalldruck erhöhen. So lässt sich der Hochtöner besser bzw. bei niedrigeren Frequenzen mit dem Mitteltöner verheiraten, und auch das Abstrahlverhalten der ganzen Box wird harmonischer, da der Hochtöner untenrum stärker bündelt, was ihn dem Verhalten des größeren Mitteltöners ähnlicher macht.

Hörtest

In der Praxis stellte sich schnell heraus, dass die Saxo 70 in der Tat die Nähe zur Wand bevorzugt (siehe Test-Information), das kommt einer platzsparenden HiFi-Installation sehr entgegen. Während sich der Bassbereich frei stehend zu sehr in Richtung trocken und schlank bewegt, passt‘s wandnah perfekt. Die Box entwickelt reichlich Punch, klammert jedoch den absoluten Tiefbass aus, was ja kein Wunder ist bei den doch eher kleinen Tieftönern. Sehr gut gefallen können vor allem zwei Dinge: die räumliche Abbildung mit ihrer hervorragenden Staffelung der musikalischen Akteure und die Auflösung. Dabei ist die Saxo 70 keine akustische Lupe, die dem Hörer alle Details sofort aufs Ohr drückt. Sie macht es besser bzw. viel angenehmer, indem sie insgesamt dezent abgestimmt daherkommt, jedoch keinesfalls mit Feinheiten geizt. Bei der musikalischen Stilrichtung ist die Saxo nicht wählerisch, von Pop/Rock über elektronische Musik bis zum Jazztrio kann sie mit allgemeinen Qualitäten gefallen. Tonal passt‘s, und Gesangsstimmen erklingen klar und realistisch mit einem angenehmen Schuss Wärme. Selbst bei Gitarrenwänden und bei lauten Abhörpegeln klingt‘s immer sauber und abgeklärt. Insgesamt eine sehr gute Vorstellung mit Allrounderqualitäten, die ganz sicher viele Freunde finden wird.

Fazit

Die Saxo 70 ist kein Sonderangebot, doch fürs Geld erhält der Musikfreund einen Lautsprecher, der sauber verarbeitet ist und sich prima in den Wohnraum einfügt. Klanglich ist sie eine Macht, die viel bietet, ohne aufdringlich zu klingen. Das kann man machen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: System Audio Saxo 70

Preis: um 2200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


7/2017
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
System Audio Saxo 70

Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Libra Audio, Schmitten 
Telefon 0700 77200000 
Internet www.libra-audio.de 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 165/1155/250 
Gewicht (in kg) 16,5 kg 
Ausführungen Schwarz Hochglanz, Weiß Hochglanz 
Bauart Bassreflex 
Anschluss Single-Wiring 
Impedanz (in Ohm) 4 Ohm 
Tiefmitteltöner (Membrandurchmesser) 4 x 105-mm Membran 
Hochtöner (Membrandurchmesser) 1 x 25-mm Gewebekalotte 
Kurz und knapp:
+ ausgewogener, detailreicher Klang 
+ wandnahe Aufstellung möglich 
+ ansprechende Verarbeitung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 16.07.2017, 10:02 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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