Einzeltest: Quadral Argentum

Seit Jahren gehören Lautsprecher der Argentum-Serie zu den Top-Verkaufsschlagern des Herstellers Quadral. „Gutes kann man noch besser machen“, dachte sich  Quadral und präsentiert eine komplett überarbeitete Argentum-400er-Serie.

Mit einem Paarpreis von rund 900 Euro sind die Frontlautsprecher unserer 5.1-Kombi, die Argentum 490, vergleichsweise günstig, bieten aber dennoch einige technische Details und  ansprechende Verarbeitungsqualität. Das gut einen Meter hohe Gehäuse der 3-Wege-Box besteht aus einem weiß folierten, rechteckigen  MDF-Gehäuse, für die Frontplatte hat man sich bei Quadral aus  optischen Gründen für eine hochglanzlackierte Oberfläche entschieden. Überhaupt macht die Argentum 490 optisch viel her, nicht zuletzt  sorgen die silbrig glänzenden Membranen der neuen Tief- und Mitteltöner für einen edlen Touch.

Bestückung

Gleich zwei Tieftöner mit 130-mm-Membranen arbeiten in der  Argentum 490 für satten Bassdruck. Ihre resonanzarmen, aluminiumbedampften Polypropylen-Membranen basieren technologisch auf den  höherpreisigen Serien aus dem Hause Quadral und verfügen über einen  kräftigen Magnetantrieb.

Zusammen mit dem sehr großzügig dimensionierten Bassreflexrohr auf der Gehäuserückseite sorgen sie für mächtigen Tiefgang und Bassdruck ohne störende Strömungsgeräusche  der Luft. In Quadrals Mitteltöner wird das gleiche Membranmaterial  wie bei den Tieftönern eingesetzt, dieser verfügt als reiner Mitteltöner natürlich über einer kleinere, 90 mm messende Membran. Ebenfalls  neu überarbeitet wurde die 25-mm-Gewebe-Hochtonkalotte, die im  Frequenzgang nach unten erweitert wurde und noch harmonischer  an den Mitteltöner angekoppelt werden konnte. Großes Augenmerk  haben die Quadral-Entwickler auch auf die aufwendige Frequenzweiche gelegt, die zum einen für beste Klangqualität aus hochwertigen  Bauteilen aufgebaut wurde und zum anderen für einen ausgewogenen Impedanzverlauf der Argentum 490 sorgt – die Auswahl eines  Verstärkers ist also völlig unkritisch. Ebenfalls als 3-Wege-Konzept  ausgelegt sind die Regallautsprecher Argentum 430, die wir wegen  ihrer nahezu identischen Bestückung im Vergleich zur 490 als potente  Rearlautsprecher ausgewählt haben. Zugegeben – etwas größer als  übliche Rears sind sie – dafür bietet ihre Bestückung mit einem echten 90-mm-Mitteltöner, einer 25er-Kalotte und einem 130er-Tieftöner beste Voraussetzungen für richtig Druck und Volumen auf den  Surroundkanälen. Ebenso zeigt der recht große Center 410 Base ausreichend Membranfläche: In seinem geschlossenen Gehäuse arbeiten ein  110-mm-Tieftöner, ein 100-mm-Tiefmitteltöner plus eine 25er-Kalotte  und versprechen zumindest theoretisch reichlich Dynamik und Tiefgang. Als passender Subwoofer bot sich der QUBE10 an, der mit rund  200 Watt Leistung und einem 210-mm-Langhub-Chassis in Bassreflex-Downfire-Gehäuse einen prima Kompromiss zwischen Baugröße und  Tiefton-Leistung verspricht. Alles in allem sollte unser Argentum-Set  aufgrund seiner noch handlichen Abmessungen und netten Optik also  durchaus in ein Wohnzimmer zu integrieren sein.

Labor

Im Messlabor zeigen die Quadral Argentum 490, 430 und der Center  410 Base ein besonders ausgewogenes Abstrahlverhalten; selbst unter  Winkel bleibt der Center-Frequenzgang relativ frei von Einbrüchen  und ist messtechnisch einer der wenigen korrekt abgestimmten Center-Lautsprecher der liegenden Bauart. Die beiden großen Membranen  der Tieftöner der 490-Frontlautsprecher in Kombination mit ihren gewaltigen Bassreflexrohren sorgen für enormen Druck im Tiefbass, der  unverzerrt bei ca. 50 Hertz einsetzt. Eigentlich könnte man  das Set sogar fast schon ohne Aktiv-Woofer betreiben, doch der enorme Tiefgang des QUBE10  bietet in Heimkino-Setups noch ein wenig  mehr Druck und Tieftondynamik.

Klang

Im Hörtest mit der Blu-ray „Prometheus“ zeigte das Argentum-Set  richtige „Größe“. Wuchtig und dennoch glasklar zieht es den Zuschauer  in den Sandsturm, der über den Planeten fegt. Besonders die großen  Rearlautsprecher profitieren von ihrer Größe – sprich von ihrem dynamischen Potenzial. Denn der Sandsturm ertönt von hinten nicht  wie üblich als sanftes Zischeln (wie bei kleinen Surrounds), sondern  kommt mit aller Macht und gewaltiger Bandbreite. Ohne Übertreibung  durch aufgedickten Grundton liefert der QUBE10 Subwoofer sauberen,  präzisen Tiefbass, der auch bei höheren Pegeln nichts von seinem Nachdruck verliert.  Auch der Mittel- und Hochtonanteil des Centers ertönt unangestrengt  und frisch, ebenfalls frei von jeder Betonung oder Vernachlässigung  bestimmter Frequenzbereiche. Die Hauptlautsprecher Argentum 490  spielen angenehm neutral, ohne dabei Lebhaftigkeit oder Impulsivität zu vernachlässigen – auch im reinen HiFi-Betrieb sind die beiden  490er als ein Stereopaar uneingeschränkt zu empfehlen. Quadrals neue  Argentum-Serie ist ein echter Allrounder mit hervorragenden musikalischen und cineastischen Qualitäten.

Fazit

Der Argentum-Serie von Quadral kann auf der ganzen Linie überzeugen. Das konsequent durchgeführte 3-Wege-Konzept unseres 5.1-Setups bietet saubere Dynamik im Tiefton und glasklare Mitten. Sauberer, unverfälschter Klang wurde gepaart mit einer eindrucksvollen,  dynamischen Tiefbassperformance, die begeistert. Für einen fairen Setpreis von rund 2.400 Euro ist das Argentum-400er-5.1-Set sogar sehr  anständig verarbeitet, bietet elegante Proportionen und ist ein echter  Allrounder für mitreißenden HiFi- und Heimkino-Genuss.