Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenRevox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Melco N1A
Autonome Auferstehung
Netzwerkspeicher haben sich auch in hochwertigen Anlagen etabliert. Während der Computer als Quellgerät nicht mehr zwangsläufig nötig ist, braucht man ihn trotzdem zur Verwaltung der gespeicherten Musik. Melco zeigt, dass es auch anders geht.
Die japanische Firma Melco gibt es bereits seit 1975. Trotzdem werden viele mit dem Namen erst mal nichts anfangen können, denn über die letzten Jahre konzentrierte sich der Konzern auf andere Dinge als Audioprodukte. Firmengründer Makoto Maki ist jedoch ein Audiophiler mit Leib und Seele, und in den Anfangsjahren entstanden unter dem Namen Melco einige noch heute beliebte Produkte. Im Laufe der Zeit und mit dem Aufkommen von digitalen Geräten, orientierte sich die Firma jedoch um. Anstelle von High-End-Audio produzierte man nun vermehrt Netzwerkperipherie, Router und Speichersysteme. Das allerdings sehr erfolgreich, denn nun unter dem Namen Buffalo bekannt, schwang sich die Firma zum Marktführer im Land der aufgehenden Sonne auf.
Seine audiophile Leidenschaft gab Herr Maki allerdings niemals auf. Als dann auch im High-End-Bereich plötzlich Netzwerksysteme und Speicherlösungen vonnöten waren, gab es endlich eine Chance, Melco wiederzubeleben. Herrn Maki viel nämlich auf, dass neben vielen Anlagen immer noch ein ordinärer Speicher verwendet wurde, der natürlich in erster Linie für System- und Bürodaten konzipiert war. Ein vollkommen auf audiophile Bedürfnisse zugeschnittenes NAS, das anders ist als ein regulärer Server, war noch nicht vorhanden. Zeit für die Melco-N1-Serie.
Diese besteht aus zwei Modellen: Zum einen dem Flaggschiff N1Z, der mit SSD-Speichern ausgestattet ist, ein aufwendigeres, doppeltes Netzteil besitzt und einige zusätzliche Funktionen bietet. Zum anderen unser Testgerät N1A, der mit normalen HDD-Platten arbeitet, dafür aber mehr Speicherplatz bietet. Gleich zweimal zwei Terabyte dienen hier zur Beheimatung der Musikbibliothek. Grob gerechnet bedeutet das genügend Platz, um etwa 16.000 Alben in CD-Qualität zu speichern. Natürlich ist der N1A aber auch mit den verlustbehafteten Formaten MP3, Ogg Vorbis und AAC kompatibel, ebenso mit den wesentlich wichtigeren verlustfreien Formaten. Wie es sich für einen echten High-End-Speicher gehört, ist außerdem auch DSD kein Problem für den silbernen Datensammler. Für audiophile Ansprüche also schon einmal genau richtig.
Das Einrichten von Netzwerkspeichern kann kompliziert sein, denn aufgrund fehlender Bedienmöglichkeiten an den Geräten selbst müssen diese immer ferngesteuert werden, weshalb man hier normalerweise auf einen Computer angewiesen ist. Der Anspruch von Melco an ihren Musikspeicher war aber, dass dieser, wie jedes andere HiFi-Gerät auch, autonom zu funktionieren hat. Diesen Vorsatz hat man während der Entwicklung nicht aufgegeben, weshalb der N1A auch ein wenig anders gestaltet wurde als viele bekannte NAS. Bereits von außen wirkt das Gerät tatsächlich eher wie bekannte HiFi-Komponenten, mit den entsprechenden Ausmaßen. Während normale NAS eher in die Höhe gebaut sind, damit sie aufgrund der geringeren Grundläche flexibler aufgestellt werden können, verlangen die Melco-Speicher eher nach einem Platz in direkter Nähe zur Anlage. Dafür verzichtet Melco aber auf Kunststoffgehäuse oder Computer-Optik. Der N1A sieht eben aus wie ein Produkt aus dem HiFi-Studio, nicht wie eines aus dem Elektronikmarkt.
Wie gesagt, benötigt man zur Installation des NAS, ebenso wie zur generellen Bedienung keinen Computer, denn alle Einstellungen können direkt am Gerät gemacht werden. Dazu dienen vier Funktionstasten an der rechten Seite der Front, mit denen man durch die übersichtlichen Menüs navigieren kann. Mithilfe des monochromen Displays können dann sämtliche Parameter des Systems eingestellt werden: Die gewünschte IP-Adresse, Netzwerkfreigaben, Gerätename und sämtliche weiteren Funktionen. Zu keiner Zeit muss dafür zu einem anderen Gerät gegriffen werden, denn der N1A funktioniert tatsächlich absolut autonom. Das hat natürlich zur Folge, dass das Eingeben von Zahlen und Buchstaben ein wenig dauert, denn auch dazu müssen die vier Bedientasten ausreichen. Da die häufig genutzten Funktionen aber meist durch simples Auswählen bedient werden, muss man sich mit dieser etwas umständlichen Eingabemethode nicht oft herumschlagen. Wenn man gerade keine Eingaben macht, zeigt das Display einen praktischen Bildschirm an, der einen über den Netzwerkstatus informiert, ebenso wie über den belegten Speicherplatz und die verwendete IP-Adresse des Gerätes. Das Display kann natürlich auch abgeschaltet werden, so dass der N1A vollkommen unaufällig seiner Arbeit nachgehen kann.
Die direkte und eingängig gestaltete Bedienung der Geräte setzt die N1-Reihe zwar schon einmal von anderen Netzwerkspeichern ab, doch das alleine macht noch lange kein audiophiles NAS aus. Wie sehr der N1A aber tatsächlich auf HiFi-Anwendungen spezialisiert ist, zeigt sich bei den vorhandenen Anschlüssen. Vorne befindet sich eine USB-A-Buchse mit 2.0-Standard, über die unkompliziert Musik von Massenspeichern auf den Server übertragen werden kann. An der Geräterückseite findet man dann noch drei weitere USB-Anschlüsse, deren blaue Farbe auf den wesentlich schnelleren 3.0-Standard hinweist. Jedem dieser Anschlüsse kommt eine eigene Funktion zu. Der erste dient ebenfalls zum einfachen Import von Daten, die sich auf angeschlossenen Massenspeichern befinden. Das ist aber nicht die einzige Art, den N1A mit Musik zu befüllen, denn natürlich ist es auch möglich, über das Netzwerk Daten auf die internen Platten zu kopieren. Zusätzlich ist der Katalog des Downloadanbieters highresaudio.com verfügbar. Nutzer können über das Gerät ihre Kundendaten eingeben, woraufhin gekaufte Musik direkt auf das NAS heruntergeladen werden kann.
Die zweite der drei rückseitigen Buchsen dient dazu, den enormen Speicher, den das Gerät bereits zur Verfügung stellt, nochmals um eine externe Festplatte zu erweitern. Am dritten USB-Port kann noch eine weitere Festplatte angeschlossen werden, die dazu dient in regelmäßigen Abständen ein Back-up des internen Speichers zu machen oder im schlimmsten Fall die Daten des N1A wieder herzustellen.
Doch auch dies sind Funktionen, die schon andere Netzwerkspeicher mit audiophilen Neigungen besitzen. Das tatsächliche Alleinstellungsmerkmal der Melco-Speicher sind die beiden Ethernetanschlüsse an der Rückseite. Davon dient einer als Verbindung des N1A zum heimischen Router. So weit, so bekannt. Beim zweiten Netzwerkanschluss hingegen handelt es sich um einen Ausgang. Hier kann direkt ein entsprechendes Quellgerät angeschlossen werden, um so Verbindung zum Netzwerk zu erhalten. Dabei funktioniert alles weiterhin so, als wäre das Gerät direkt mit dem Router verbunden. Es besitzt eine eigenständige IP-Adresse, ist im Netzwerk auffindbar, lässt sich per App steuern und kann natürlich auf sämtliche angeschlossenen Speicher zugreifen. Wo ist also der Unterschied, abgesehen davon, dass man sich vielleicht einige Meter Kabel sparen kann? Um den Vorteil zu verstehen, muss man sich im Klaren sein, dass Ethernet eigentlich keine optimale Übertragungsart für Audiodaten ist. Über das Netzwerk werden nämlich nicht nur die eigentlich klangrelevanten Daten übertragen, sondern zusätzlich noch unzählige andere Werte. Das kann sich negativ auf den Klang auswirken. Ein Problem, das Melco einzudämmen weiß. Im Gegensatz zum Router liefert der N1A nämlich tatsächlich nur die wirklich relevanten Audiodaten an das Quellgerät. Keine Statusmitteilungen und keine Einspeisung von Kommunikationen anderer Geräte. Außerdem sind die beiden Ethernetports im NAS elektrisch getrennt, so dass auch hier keine Störimpulse das Audioerlebnis schmälern könnten. Zusätzlich werden alle ausgegebenen Datenströme von der internen Clock des N1A noch einmal neu getaktet. Auch hier setzte man wieder auf Komponenten, die bereits für Audioanwendungen gedacht sind.
Melco denkt jedoch noch weiter. Es ist sogar möglich, den N1A direkt als Quellgerät zu verwenden. Dazu kann ein kompatibler DAC über einen der USB-Anschlüsse mit dem NAS verbunden werden. Über eine UPnP-fähige App wie Bubble UPnP, Linns,Kinsky oder Auralics Lightning DS kann dann der N1A als Audio-Renderer ausgewählt werden. Daraufhin spielt der Server die vorhandene Musik direkt ab und gibt die Daten dann an einen externen Wandler weiter. Leider ist dies zurzeit nur mit bestimmten Geräten möglich, von denen für unseren Test leider keines zur Verfügung stand. Dennoch eine durchaus praktische Funktion. Damit kann man den N1A tatsächlich als erstes rein audiophiles NAS bezeichnen, denn mit den umfunktionierten Computern, die man sonst kennt, hat dieses Gerät nicht mehr viel zu tun. Die Bedienung über das Display funktioniert hervorragend und ist zudem selbsterklärend. Alle Funktionen lassen sich schnell finden und nutzen und selbst die Installation des NAS kann von jedem Netzwerk-Laien vorgenommen werden. Es wurde tatsächlich Zeit, dass auch die Netzwerkumgebung endlich High-End-tauglich ist und nicht mehr nur als Mittel zum Zweck verstanden wird. NAS sind mittlerweile nun einmal Teil einer modernen HiFi-Kette und sollten dementsprechend auch von Herstellern aus dem Audiobereich bedacht werden.
Melco macht hier wirklich sehr vieles richtig. Die interne Architektur des N1A ist vollkommen auf klangliche Performance ausgelegt, wobei die gigantischen Erfahrungen der Firma im Bereich von Speichergeräten natürlich der Stabilität des Systems mehr als nur ein wenig dienlich sind. Es ist also ein wenig schade, dass man von Melco so lange nichts gehört hat. Doch wenn die Rückkehr von Herrn Maki so erfolgreich ausfällt wie es mit der N1-Serie der Fall ist, sei ihm die temporäre Hi-Fi-Abstinenz gegönnt. Willkommen zurück.
Fazit
„Melco verbannt mit dem N1A auch das letzte Stück Bürotechnik aus der digitalen HiFi-Anlage. Anstelle eines NAS, auf dem sich zufällig Musik befindet, gibt es hier einen echten audiophilen Speicher, der angeschlossenen Quellen nur genau das liefert, was sie bekommen sollen: Musik.“Kategorie: Musikserver
Produkt: Melco N1A
Preis: um 2000 Euro
306-2178
HiFi Center Liedmann |
106-2402
HiFi Gogler | Oliver Gogler e.K. |
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sofas der Serie "Dubai" von Sofanella schaffen ein gemütliches und bequemes Heimkinoerlebnis.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDer TCL 115X955 MAX trägt die Namenserweiterung MAX völlig zurecht: Mit einer Diagonalen von 115 Zoll (292 cm) ist er nicht weniger als der derzeit größte QD-Mini-LED-TV.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | G8 & friends, Ahlen |
Telefon | 02382 806018 |
Internet | www.melcoaudio.de |
B x H x T (in mm) | 436/10/352 |
Eingänge | 1 x Ethernet/4 x USB-A (1 x vorne) |
Unterstützte Dateiformate | MP3, OGG, AAC, AIFF, ALAC, WAV FLAC, DSD |
Unterstützte Abtastraten | PCM bis 384kHz, 32 Bit, DSD bis DSD128 5,6448MHz, 1 Bit |
Ausgänge | 1 x Ethernet |
Speicherplatz | 2 x 2 Terrabyte |
checksum | Melco verbannt mit dem N1A auch das letzte Stück Bürotechnik aus der digitalen HiFi-Anlage. Anstelle eines NAS, auf dem sich zufällig Musik befindet, gibt es hier einen echten audiophilen Speicher, der angeschlossenen Quellen nur genau das liefert, was sie bekommen sollen: Musik. |