Garbage – Bleed Like Me

Blut- oder knallrot – das ist Definitionssache. Jedenfalls ist die Farbe der beiden Scheiben dieses Reissues des 2005er Erfolgsalbums der amerikanischen Rockband Garbage so frisch und kernig wie das, was Frontfrau Shirley Manson und ihre Mitstreiter damals abgeliefert hatten.

Im Gegensatz zum deutlich elektronischer verorteten Vorgänger „Beautiful Garbage“ ist „Bleed Like Me“ eine perfekte Geradeausrock-Angelegenheit. Und zwar eine, die auch nach fast 20 Jahren über weite Strecken begeistert. Und, für Vinylfans ja nicht ganz unwichtig: Das ist die erste Veröffentlichung des vierten Garbage-Albums auf unserem Lieblingsmedium. Auch wenn die Produktion dem Vernehmen nach schwierig gewesen sein muss – nach diesem Album legte die Band eine fünfjährige Pause ein – ist diese Ausgabe eine, die die definitiv in den Plattenschrank jedes Fans der Band gehört. Was auch daran liegt, dass diverse B-Seiten, rare Zusatztitel und alternative Versionen ihren Weg auf die opulente Wiederveröffentlichung fanden. 24 Titel – das ist mal eine volle Doppel-LP. Das Tempo ist durch die Bank hoch, es finden sich mindestens drei erfolgreiche Single-Auskopplungen darauf, in einem Fall sitzt sogar ein gewisser Dave Grohl am Schlagzeug.

Zu behaupten, die Band hätte das anfängliche Tempo bis zum Ende durchgehalten wäre ein bisschen übertrieben, mitunter schleichen sich auch Anzeichen von Überproduktion ein, aber das ist zu verschmerzen. Klanglich geriet das Ding warm, rund und fett, wobei Shierley Mansons Stimme jederzeit deutlich das Zepter in der Hand hat. Die beiden ordentlich gefertigten Strecken in Innencovern mit Texten, sonst gibt’s keine weiteren Extras zu vermelden.

Fazit