Musikrezension: White Denim – Performance (CitySlang)

Das hier ist die wahrscheinlich beste Band, von der Sie noch nie gehört haben. Oder, wie es das Pressestatement vollmundig in Anlehnung an einen Kritikerkollegen verkündet, „... die beste Band, die Sie je hören werden, auch wenn Sie eine Million Jahre alt werden.“ So viele Vorschusslorbeeren wollen verdient sein, und der Umstand alleine, dass White Denim in den USA bereits die großen Hallen füllen, braucht sicherlich noch etwas faktische, hörbare Unterstützung. Und was soll ich sagen? „Performance“ wird seinem Titel mehr als gerecht und liefert eine Vorstellung ab, die selbst ausgebufften Kritikern zumindest ein mehr als anerkennendes Lupfen der linken Augenbraue entlocken sollte. Ist der Opener „Magazin“ noch eine recht verschwurbelte Angelegenheit mit einigem Charme, jedoch ohne gerade Linie, so lässt der ultrakurze Titeltrack dann direkt mal den Mund des Hörers offen stehen: Was für eine Hookline, was für eine konzentrierte Energie auf alle Sinneseindrücke! So geht Rock im Jahr 2018. Was folgt, ist ein Lehrstück des Songwritings, eine sonnige, funkige, abwechslungsreiche Reise durch die handgemachte Musik der letzten 50 Jahre, die Discosound und Hardrock ebenso aufgreift wie Bläsersätze des 1970er-Funk. Prince schaut ebenso mal um die Ecke wie Jamiroquai und Deep Purple, alles höchst kreativ durchsetzt von kleinen und stimmigen Sound- und Stimmeneffekten. Trotz der Vielfalt an Einflüssen und Genreausflügen wirkt das Album nie zerfranst, sondern macht von vorne bis hinten einfach nur Laune. Und zwar eine verdammt gute. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor White Denim auch in Europa die großen Hallen füllen. Und irgendwie hatte der Kritikerkollege ja auch recht.

Fazit