Musikrezension: Deep Purple – Throw my Bones (Edel Music)

Na, das klingt doch schon wieder etwas vertrauter und durchaus eingängig: „Throw my Bones“ als Vorab-Single auf 10-Zoll-Vinyl vorab zum neuen Album „Whoosh“ hat einen gefälligen Groove, einen eingängigen Refrain und eigentlich alle Elemente, die Deep Purple seit ihrem Comeback Mitte der 80er Jahre ausmachen. Komisch, damals kam es mir vor, als hätten sie zwischen „Come taste the Band“ und „Perfect Strangers“ eine ewig lange Pause gemacht – heute erscheinen diese nicht mal 10 Jahre angesichts der nun schon ewigen Bandgeschichte wie eine etwas längere Kaffeepause. Wie auch immer: Deep Purple schaffen es nach wie vor, in Würde zu altern, oder auch nicht, wie man es nimmt. Gerade das letzte Album war für eine Band mit diesem Durchschnittsalter ziemlich progressiv und sperrig – man ruht sich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit aus, sondern experimentiert und denkt auch mal musikalisch quer. Die beiden auf dieser EP versammelten Single-Auskopplungen („Man Alive“ ist die zweite) verdeutlichen dies in unterschiedlichem Maße: Während „Throw my Bones“ wie erwähnt als solider Hardrock durchgeht, kommt „Man Alive“ deutlich innovativer daher: Vom verträumten Intro bis zum sperrigen Hauptteil gibt es immer wieder außergewöhnliche Melodie- und Akkordfolgen, die man von den meisten Altrockern eher nicht mehr erwartet. Dazu sind die Texte erstaunlich nah am Geist der Zeit und werfen ein durchaus kritisches Licht auf den Zustand unserer Welt.

Fazit