Revox ist 2003 stolze 75 Jahre alt geworden. Alleine das ist schon Grund zum Feiern. Aber Revox hat auch ein besonderes Angebot für Fans, man kann gewissermaßen Mitglied in einem sehr exklusiven Club werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenGenre: Solo-Gitarre
Ratko Zjaca – Archtop Avenue
Solo-Gitarrengeplänkel per se ist ja nicht so mein Ding. Zu oft assoziiert man damit nämlich langweiliges audiophiles Geplänkel. Dieses Album des kroatischen Gitarrenvirtuosen Ratko Zjaca jedoch ist davon weit entfernt, denn es bietet etwas Außergewöhnliches: Er spielt in jedem Track – neun davon sind Standards, flankiert von drei Eigenkompositionen – ein anderes, immer aber ein besonderes, ja fast schon legendäres Instrument. Immer jedoch handelt es sich um eine „Archtop“, also eine Gitarre mit einer nach außen gewölbten Decke, und die älteste stammt aus dem Jahr 1934. Auf der Innenseite des Gatefold-Cover lässt sich bebildert nachlesen, in welchem Song welche Gitarre gespielt wird, und es gibt jede Menge Infos dazu. Jedenfalls ist dieses Album den berühmtesten Gitarrenbauern der Welt gewidmet und wurde von einer Reihe musikalischer Lehrmeistern inspiriert, die Zjaca seinen musikalischen Horizont eröffnet haben, von Joe Pass und Jim Hall bis Joe Diorio, Mick Goodrick und Vic Juris. Nun kann die Vorstellung, Standards ohne Begleitung zu spielen – also mit Drums und Basslinien zu garnieren – eine beängstigende Aufgabe sein. Der legendäre Jim Hall fand es sogar „furchterregend“. Doch gelingt es diesem Ausnahmegitarristen, reduziert und gleichzeitig spannend zu klingen, so dass selbst „Banausen“ wie ich ein ganzes Album dranbleiben – dem meisterhaften, kontrapunktischen Spiel Zjacas in Duke Ellingtons Ballade „Prelude To A Kiss“, auf Jimmy Van Heusens „Darn That Dream“ und seiner introspektiven Aufnahme von George & Ira Gershwins „Someone to Watch Over Me“ sei es gedankt. Die sauber gepresste und hervorragend klingende Vinylausgabe in einem wunderschönen hochglänzenden Gatefold-Cover ist handsigniert und auf 999 Stück limitiert.
Fazit
Entspannende Musik, aber spannend nicht nur für GitarrenliebhaberKategorie: Schallplatte
Produkt: Ratko Zjaca – Archtop Avenue (In + Out Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |