Musikrezension: Jütz - Studio Konzert (Neuklang)

Inzwischen ist es in der Branche der Ritterschlag, wenn man die Gelegenheit bekommt, in den  Bauer Studios ein „Studio Konzert“ einzuspielen. Diese Ehre wurde dem noch jungen Trio „Jütz“  zuteil, und der interessierte Jazz-Enthusiast bekommt damit prominente Gelegenheit, eine Gruppe kennenzulernen, die eine echte Bereicherung des Genres darstellt. Sie selbst nennen ihre Musik „Bergtonreisen und Alpinbeschallung“, was in Anbetracht ihrer Kompositionen eine treffende  Umschreibung dessen ist, woran man sich auf dem vorliegendem Album erfreuen kann. Schon  die Instrumentierung verrät, dass hier nicht dem Mainstream gefrönt wird, denn das Trio bringt  neben dem Kontrabass, der Trompete und dem Flügelhorn auch Akkordeon, Violine, Glockenspiel  und Hackbrett zum Einsatz; daneben verfügen Daniel Woodtli, Philipp Moll und insbesondere  Isa Kurz auch über reichlich Stimme. Als Besonderheit wird die sogenannte Shrutibox aus Indien  verwendet. Ihrem Anspruch, der zunehmend digitalisierten Welt die Sehnsucht nach Heimat und  Natur entgegenzusetzen, kann man wohl nirgends besser entsprechen als in den Bauer Studios,  wo  einer  rein  analogen  Aufnahmetechnik  gefrönt  wird.  Das  wieder  meisterlich  eingefangene  Konzert  besteht  zur  Hälfte  aus  Titeln  ihres  im  letzten  Jahr  erschienenen  Debüt-Albums,  diese  werden mit vier neuen Stücken ergänzt. Dass das Ganze nichts mit Musikantenstadlähnlichen  Klängen zu tun hat, dürfte klar sein, dennoch verströmen die Kompositionen ein typisches Flair, das der Musik aus den Bergen zu eigen ist. Wer  sich von der beeindruckenden Kreativität des Trios überzeugen möchte, braucht zum Beispiel nur dem Stück „Mantua“ zu lauschen, wo sich  Kontrabass, Trompete und Akkordeon sprichwörtlich zu einem akustischen Gipfel formen, von dem man ungehindert das Panorama genießen kann.

Fazit