Musikrezension: The Town Heroes – Everything (will be fi ne when we get to where we think we’re going) (popup-records)

Wer sich für intelligenten und dennoch leicht verdaulichen Alternative Rock interessiert und bisher noch nichts von den Town Heroes gehört hat, sollte das spätestens jetzt ändern. Das bereits am 10. August dieses Jahres erschienene vierte Studioalbum der Kanadier ist nämlich nah dran an der emotional mitreißenden Perfektion in Songwriting und Umsetzung, die Bands wie Incubus und Coldplay sich auf die Fahnen geschrieben haben, und mischen Einflüsse von Death Cab for Cutie oder sogar den späten Nada Surf mit ins Potpourri. Dabei leidet Sänger und Gitarrist Mike Ryan fast so schön wie der Coldplay-Fronter und setzt gerne mal seine Falsettstimme ein. Die bei vielen Tracks ähnliche Gesangsgestaltung würde ich dann auch als einzigen Schwachpunkt im äußerst tragfähigen Gerüst der Town Heroe‘schen Songstrukturen bezeichnen. Ohne die ganz große Pathoskeule zu schwingen, mischen die drei Jungs und ein Mädel aus Halifax hymnische Refrains und mehrstimmige Melodien mit kraftvollen Gitarrenakkorden und schwungvollen Drums. Nein, neue musikalische Horizonte erklimmen The Town Heroes eher weniger, doch bieten sie gerade im Opener „Everything“ und in der ersten Singleauskopplung „Poets“ einen erfrischenden neuen Blick auf ein ziemlich gut abgehangenes Genre, und das mit konstant hoher Qualität. Die Pressqualität geht bis auf eine rauschende Stelle auf der B-Seite in Ordnung, das Cover wirkt ein wenig zu dezent für die schillernde Musik – meiner bescheidenen Meinung nach.

Fazit