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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Jutta Hipp – The German Recordings 1952 – 1955 (WaxTime)
Jutta Hipp – The German Recordings 1952 – 1955
Eine Frau aus Leipzig. Mit 13 Jahren schon beendet Jutta Hipp den klassischen Klavierunterricht, mitten im Krieg beginnt sie ein Kunststudium. 1945 haut sie ab in den Westen, trifft dort auf die „Männer der ersten Stunde“: Emil und Albert Mangelsdorff, Joki Freund, Hans Koller, dessen Lester-Young-Bewunderung ihr zurückgenommenes Spiel wunderbar komplettieren wird. Rote Haare, gut aussehend, über-sensibel, rasend gut – schnell ist sie eine Attraktion der frühen 50er-Jahre. Ende 1955 geht sie nach New York. Alfred Lion nimmt sie bei Blue Note unter Vertrag; drei Einspielungen macht sie in nur acht Monaten; bestaunt in den Clubs als „Frauleinwunder“. Und genauso schnell ist es wieder vorbei: Sie fällt aus der Welt, verarmt, trinkt. 1958 nimmt sie einen Job an als Näherin in Queens, fotografiert, malt in ihrer Freizeit. 1995 wird sie pensioniert, schneidert folkloristische Puppen. 2003 stirbt sie, mit 78 Jahren, zurückgezogen, solitär. Nie mehr war sie nach Deutschland gekommen. Schlank und erratisch ist ihr Werk. Die Aufnahmen aus Koblenz vom November 52 stellen eine Frühvollendete vor: sicher in den Standards, originell in der Melodie, eigenwillig die Improvisation. Dieter Zimmerles Studioaufnahmen mit ihrem Quintett entstehen kurz vor dem Aufbruch in die USA – welch ein Vermächtnis! What Is This Thing Called Love? wollte Cole Porter von den großen Solisten des Jazz wissen. Jutta Hipp hatte eine Antwort. Gesprochen hat sie darüber nie. Die Jazzhaus-Wiederveröffentlichung verkneift sich kosmetische Korrekturen an der Monoaufnahme. Es klingt direkt, ehrlich und zeitgenössisch. Die 180-Gramm-Scheibe rauscht wenig, ist klasse gefertigt, dazu gibt‘s einen Download-Gutschein.
Fazit
Spannende Momentaufnahme einer beinahe vergessenen Jazz-GrößeKategorie: Schallplatte
Produkt: Jutta Hipp – The German Recordings 1952 – 1955 (WaxTime)
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144-612
ArtPhönix Vinyl |
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet ...“ heißt es in Schillers Glocke. In der High Fidelity stellte sich eine solche Frage bisher nicht. In der Regel ging man zum Händler und tauschte Geld gegen Ware.
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