Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: HiFi-Akademie miniStreamer


Bigger on the Inside

Streaming Client HiFi-Akademie miniStreamer im Test, Bild 1
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Gerätebezeichnungen sind so eine Sache. Teilweise sind es kryptische Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen oder auch obskure Namen aus Literatur und Mythologie. Bei der HiFi Akademie hingegen spricht man Klartext, denn beim miniStreamer ist der Name Programm.

Technische Geräte durchlaufen meist mehrere Phasen bezüglich ihrer Größe. Die ersten Computer waren  im Prinzip ganze Räume voller Schalter und Magnetbänder. Dann wurde  alles kleiner und kleiner, bis schließlich  ein schuhkartongroßer Kasten ausreichte. Die ersten Mobiltelefone besaßen noch einen Schultergurt, damit das  mit dem  „Mobil“ überhaupt funktionierte. Irgendwann wurden die Geräte  dann  so  klein,  dass  man  als  Mensch  mit normal großen Fingern die Tasten  praktisch nicht mehr bedienen konnte.  Auch bei digitalen HiFi-Komponenten lässt sich eine zunehmende Miniaturisierung  feststellen,  denn  die  dazu  benötigten Computer werden ebenfalls immer kleiner.

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Dank fehlender Tasten  braucht man aber nicht zu befürchten,  dass man hier an die Grenzen der Bedienbarkeit stößt, denn dazu werden  ja die, mittlerweile wieder größer werdenden, Smartphones genutzt. Der miniStreamer der HiFi Akademie weist bereits im Namen auf die  geringe Größe des Gerätes hin. Mit  den knapp 13 Zentimetern Kantenlänge und 5 Zentimetern Höhe, die das  Gehäuse aus gebürstetem Aluminium  misst,  hat  sich  der  Kleine  seinen  Namen auch durchaus verdient. Damit ist  der Streamer nicht größer als ein Stapel CDs. Da die ja dann eh nicht mehr  benötigt werden, sollte es also überaus  leicht fallen, dem miniStreamer ein geeignetes  Plätzchen  im  Wohnzimmer  zu zuweisen. Als  Blickfang  taugt  das  Gerät  allerdings  nicht,  denn  beim  Nesthäkchen  der HiFi Akademie verzichtet man  bewusst auf jegliche Designspielereien.  So lässt sich beim ersten Blick auf die  schimmernden  Aluminiumflächen  die  Funktion  des  Systems  nicht  wirklich  erkennen.  Lediglich  der  eingefräste  Firmenschriftzug  auf  der  Oberseite  des Gehäuses, dient zur groben Identifizierung  und  beherbergt  gleichzeitig das einzige Anzeigeinstrument des  Gerätes. Im i-Punkt des Schriftzuges  versteckt sich eine kleine, weiße LED,  die durch ihr Leuchten auf ein eingeschaltetes Gerät hinweist. Durch seine schlichte  Eleganz  und  seine  abgerundeten Kanten ist der miniStreamer  trotzdem ein recht schnuckliges Gerät  geworden, das sich überall gut macht. Auf der Rückseite wird es zwangsläufig etwas technischer, denn ein paar  Anschlüsse  braucht  auch  der  kleinste  Streamer.  Bei  einem  Gerät  dieser  Größe  darf  man  hier  natürlich  nicht  zu  viel  erwarten.  Dennoch  ist  der  miniStreamer  mit  den  vorhandenen  Anschlüssen äußerst flexibel  einsetzbar.  Für  die  Übertragung  von  Daten,  ebenso wie für die Steuerung per Tablet oder Smartphone, steht der unausweichliche  Ethernetanschluss  zur  Verfügung. Direkt daneben befinden sich zwei USB-A-Buchsen, die jedoch  schon werksseitig belegt sind. In einem  der Universalanschlüsse befindet  sich  nämlich ein WLAN Dongle, der eine  kabellose Verbindung zum heimischen  Router ermöglicht und damit die Verwendung der benachbarten Netzwerkdose  doch  nicht  so  unausweichlich  macht. Im zweiten der beiden USB- Anschlüsse steckt ein enorm winziger  Speicherstick, der nur geringfügig  größer ist als der eigentliche Stecker.  Dennoch stehen hier ganze 64 Gigabyte  Speicherplatz  zur Verfügung,  die  für immerhin etwa 140 Alben in CD- Qualität  ausreichen.  Natürlich  kann  man den Stick auch durch eine externe  Festplatte ersetzen, doch das würde ein  wenig der Idee einer so schlanken Anlage widersprechen. Dank Netzwerkanschlüssen und Speichersticks  ist  also  die Versorgung  des  miniStreamers mit Musik gesichert.  Fehlen  noch  die  verfügbaren Ausgänge. Hier bietet der Streamer gleich  zwei koaxiale S/PDIF-Anschlüsse,  über die digitale Signale an einen  passenden D/A-Wandler ausgegeben  werden können. Dazu kommt noch  ein Satz analoger Cinch-Buchsen, mit  denen der Streamer auch gleich an einen  Verstärker angeschlossen werden  kann.  Nun  ergibt  sich  aber  folgendes  Zenario:  Man  hat  den  wirklich  klei- nen miniStreamer auf der einen Seite  und D/A-Wandler und Verstärker im  standardmäßigen HiFi-Format. Der  Vorteil  des  kleinen  Gerätes  ist  also  durch  die  großen,  ebenfalls  benötigten  Geräte  dahin.  Stattdessen  gibt  es aber noch eine andere Möglichkeit,  die dank Miniaturisierung möglich  ist. Der miniStreamer besitzt bereits  einen eingebauten DAC, ebenso wie  einen analogen Ausgang. Dazu kommt  die Möglichkeit, die Lautstärke des  Gerätes  digital  zu  verändern.  Dementsprechend  ist  alles,  was  man  zur  kompletten Anlage noch benötigt, eine  Endstufe  und  ein  paar  Lautsprecher,  am besten in Form einer Aktivbox. Ein  schlankeres Anlagenkonzept gibt es  eigentlich nicht. Musik auf dem USB- Stick oder auf einem NAS lagern, den  miniStreamer per S/PDIF oder Cinch  an die Aktivboxen angeschlossen, und  schon  spielt  Musik.  Modern,  elegant  und platzsparend. Trotz der geringen Ausmaße des Sys- tems gestaltet sich die technische Seite  durchaus anspruchsvoll. Für die zentrale Recheneinheit wird im miniStreamer ein speziell eingerichteter Raspberry Pi  eingesetzt, mit dem eine enorme Bandbreite von Formaten abgespielt werden  kann.  Das  beinhaltet  natürlich  MP3,  OGG und AAC, ebenso wie Formate  für hochaufgelöste Musik wie FLAC,  ALAC, WAV und AIFF. Nur auf die  Wiedergabe von DSD muss man verzichten,  doch  das  ist  sicherlich  verschmerzbar. Für die Ausgabe der Signale wird ein  separates  Board  verwendet,  das  auch  die Stromversorgung aller Komponenten einzeln regelt. Dort befindet  sich  auch der DAC Chip, ein Burr Brown  PCM5102A der eine ganze Reihe verschiedener  Samplingraten  verarbeiten  kann. Von  32  bis  192  kHz  Abtastrate  ist alles möglich, und das nicht nur bei  den üblichen 24 Bit, sondern sogar bei 32. Nur bei der Umgehung des DACs  am koaxialen Digitalausgang muss  man sich auf maximal 24 Bit Worttiefe  beschränken.  Egal  ob  am  digitalen  Ausgang oder vor der anlogen Wandlung,  die  verwendete  Samplingrate  lässt sich frei einstellen, so dass Musik  in CD-Qualität noch ein Upsampling  erhalten kann. Bedient wird diese Funktion, wie auch  jedes andere Feature am miniStreamer  mithilfe eines Gerätes mit Webbrowser. Das kann entweder ein Computer  sein oder auch ein Tablet oder Smartphone. Eine besondere App muss man  dafür nicht herunterladen. Stattdessen  steuert  man  alles  über  das Webinterface, für das man die IP-Adresse des  miniStreamers eingeben muss. Diese  Adresse  kann  man  normalerweise  entweder mit einer App wie  „Fing“  herausfinden, oder über das Einstellungsmenü des Routers. Hier bietet die  HiFi Akademie aber auch den netten  Trick, sich die IP des Streamers vorlesen zu lassen. Etwa 30 Sekunden nach  dem Einschalten des Gerätes erschallt  die passende Zahlenkombination nämlich aus den angeschlossenen Lautsprechern. Keine dumme Idee. Über den Browser hat man nun Zugriff  auf sämtliche Funktionen und die  beachtliche Zahl an Einstellungsmöglichkeiten, die der miniStreamer so bietet.  Am  oberen  Bildschirmrand  bleibt  zu  jeder  Zeit  das  Bedienfeld  für  die  Musikwiedergabe eingeblendet. Pause,  Stopp und weiter, ebenso wie die Lautstärke und Fortschrittsanzeige bleiben  also immer im Blick und zu jeder Zeit erreichbar. Im Einstellungsmenü kann  auf spezifischere Funktionen zugegriffen  werden,  die  jedoch  mit  Symbolen  gekennzeichnet sind, die teilweise  nicht ganz selbsterklärend sind. Dementsprechend sollte zuvor auf jeden Fall  ein Blick in die Bedienungsanleitung  geworfen werden, um sich dann sicher  zurechtzufinden. Dann kann hier das  Upsampling entweder auf variabel oder  auf einen festen Wert gesetzt werden.  Auch Pegelgrenzen und die Einbindung in das richtige WLAN-Netzwerk  können hier vorgenommen werden.  Egal ob mit Ethernetkabel oder ohne,  alle angeschlossenen Netzwerkspeicher  werden vom miniStreamer erkannt und  stehen auf der Startseite zur Auswahl.  Dazu kommt außerdem ein Internetradiodienst, ebenso wie die beiden  Lossless-Streamingdienste Qobuz und  TIDAL/WiMP. Wer also bei einem  der beiden Anbieter ein Benutzerkonto  besitzt, kann direkt vom miniStreamer  auf deren Musikbibliotheken zugreifen.  Hier wird von dem kleinen Gerät also  schon einmal die ganze Palette der digitalen Musikwiedergabe geboten, und  wer  auf  NAS  und  Internetstreaming  verzichten möchte, hat ja immer noch  den USB-Speicher zur Verfügung. Egal  von  wo  die  Musik  schließlich  kommt, können Titel als Favorit gekennzeichnet werden, so dass diese im  Startbildschirm  in  einer  eigenen  Kategorie aufgeführt werden. Komplette  Playlisten lassen sich natürlich ebenso  anlegen, wobei diese direkt auf dem  Gerät abgespeichert werden, so dass sie  immer verfügbar sind, egal ob man den  miniStreamer nun mit dem Smartphone oder mit dem Laptop bedient. Hier liegt auch ein Vorteil des Webinterfaces der HiFi Akademie, denn egal  welches Gerät man zur Steuerung benutzt, das Layout ist immer das gleiche  und alle Knöpfe und Funktionen sind  immer  an  der  gleichen  Stelle. Kleiner  Wermutstropfen ist hier allerdings die  teilweise etwas zögerliche Reaktion  des Systems auf Eingaben, was hauptsächlich bei der kabellosen Verbindung  über WLAN auftritt. Für  alle,  die  das  Stöbern  in  Booklets  vermissen, oder einfach ein wenig mehr  über ihre eigene Musiksammlung erfahren wollen, bietet das Interface des  miniStreamers eine nette Funktion.  Beim Tippen auf das Cover des gerade  laufenden Titels  wird  dieses  zunächst  bildschirmfüllend  dargestellt.  Scrollt  man dann herunter, wird eine Reihe  von  Zusatzinformationen  des  Musikdienstes last.fm eingeblendet.  Der Funktionsumfang des kleinen  Multitalents ist also schon einmal beachtlich,  doch  auch  klanglich  kann  sich  der  miniStreamer  durchaus  mit  größeren Systemen messen. Dank der  separaten  Wandlersektion spielt der Streamer  enorm  musikalisch.  Raumfüllender,  satter  Sound  erschallt  auf  Knopfdruck  aus  den  Lautsprechern.  Dabei löst der Burr-Brown-DAC sehr  differenziert auf, so dass Feinheiten  nicht im Signalgetümmel verloren gehen. Für hoch aufgelöste Musik sollte  man aber aufgrund der doch eher geringen Rechenleistung des miniStreamers auf eine kabelgebundene Netzwerkeinbindung  zurückgreifen.  Beim  Abspielen von Musik in CD-Qualität,  reicht  WLAN hingegen aus. Hier  macht sich das optionale Upsampling  natürlich  am  ehesten  bemerkbar  und  sorgt für eine hörbar bessere Dynamik. Für  knapp  500  Euro  erhält  man  mit  dem miniStreamer ein System, das  praktisch alle Funktionen eines ausgewachsenen Musikservers  erfüllt. Dank  eigenem Wandler und Lautstärkeregelung,  WLAN und eigenem Speicher  lässt sich eine wunderbar platzsparende  Anlage aufbauen, die in Flexibilität und  Sound auch ausgewachsenen Systemen  das Wasser  reichen  kann.  In  Zukunft  bitte mehr davon.

Fazit

Trotz geringer Größe, bietet der miniStreamer eine enorme Funktionsvielfalt.  Dazu kommt die wirklich tolle Wandlersektion, die dem Gerät einen satten, dynamischen Sound verleiht. Für den Preis gibt  es hier ein echtes Schnäppchen.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: HiFi-Akademie miniStreamer

Preis: um 500 Euro

3/2016
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 500 Euro 
Vertrieb: HiFi Akademie, Leimen 
Telefon: info@hifiakademie.de 
Internet: www.hifiakademie.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 129/49/29 
Eingänge: 1 x Ethernet, 
Ausgänge: 1 x RCA Stereo, 
Unterstützte Dateiformate: sämtliche gängigen PCM-Formate 
Unterstützte Abtastraten: Bis 192 kHz, 32 Bit 
Checksum: Trotz geringer Größe, bietet der miniStreamer eine enorme Funktionsvielfalt. Dazu kommt die wirklich tolle Wandlersektion, die dem Gerät einen satten, dynamischen Sound verleiht. Für den Preis gibt es hier ein echtes Schnäppchen. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 03.03.2016, 14:58 Uhr
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