Alle unsere Testteilnehmerinnen sind wertige Verstärker mit Qualitäten auf sehr hohem Niveau. Dennoch sind gerade dieses Mal große Unterschiede bei der Herangehensweise ans Thema zu berichten. Das Testfeld lässt sich in drei Fraktionen einteilen. zuerst haben wir das klassische „Brett“ mit Ground Zero und MTX, dann die moderne Digitale mit der ESX und schließlich die zwei dezenten analogen Verstärker von Morel und Rockford Fosgate. Ground Zero und MTX setzen auf Größe und Leistung, sie sind ideal für Car-HiFi-Fans, die noch sehen und zeigen wollen, was ihr Hobby ist. Die beiden Endstufen sind dann auch die einzigen, die beharrlich die Zusammenarbeit mit einem Werksradio verweigern, denn zur Anlage gehört doch ein ordentliches Radio, oder? Oder ein ordentlicher High-low-Adapter, könnte man antworten, denn dann machen die beiden Großen auch ohne Autoradiotausch Spaß. Leistungstechnisch gehören sie natürlich zur Powerfraktion, wobei sie sich nichts nehmen. Schöne Verstärker für eine oldschoolige Anlage also.
Die Morel und die Rockford lassen sich ebenfalls Verstärker alter Schule nennen. Sie arbeiten traditionell nach Class-AB-Topologie und setzen im Gegensatz zu den beiden „Brettern“ auf Klasse statt Masse. Sie sind deutlich kleiner und haben weniger Leistung, doch dafür strahlen sie Wertigkeit aus. Die Rockford ist eine Endstufe zum Streicheln und so einzigartig wie typisch in ihrem schweren Aluminiumkleid. Die Morel ist unscheinbarer, aber sie hält einer kritischen Betrachtung stand – auch und gerade von innen. Beide Verstärker werden auch anspruchsvolle Ohren zufriedenstellen, wobei die Rockford mit satter Leistung und alltagstauglichem Klang eher die Standardlösung in dieser Preisklasse ist. Die Morel leistet nicht viele Watt, gerade genug, um sich deutlich Gehör zu verschaffen, dafür klingt sie einzigartig - kann man durchaus machen.
Schließlich bleibt die ESX als kleinste und mit Abstand modernste Endstufe im Test. Dank Class D arbeitet sie effizient und ohne viel Abwärme. Dazu bringt sie noch mehr Leistung als die zwei ungleich größeren Mitbewerberinnen. Klanglich kann sie sich mit allem messen, was die Klasse hergibt. Den größten Unterschied macht sie jedoch bei Praxis und Ausstattung. Zu den mit Abstand meisten und flexibelsten Frequenzweichen und Filtern kommt (wie bei der MTX) eine serienmäßige Fernbedienung. Start-Stop-Fähigkeit ist genauso eine Selbstverständlichkeit wie Hochpegeleingänge fürs Werksradio. Letztere Tugend wird durch die Einschaltautomatik und die EPSWiderstände für Werksradios mit Diagnosefunktion noch perfektioniert. So macht man heute Verstärker. Vier Kanäle reichen eigentlich, um eine vollständige Anlage aus Frontsystem und Subwoofern zu versorgen. Hier tun sich natürlich die Endstufen mit viel Leistung hervor. Während man der Morel nur einen kleinen leichten Sub zumuten würde, versetzen ESX, MTX und Ground Zero auch ausgewachsene Subwoofer in Schwingungen. Als Einschränkung gibt es ausschließlich einen 4-Ohm-Sub bzw. einen mit 2 x 2 Ohm, denn fast schon erstaunlicherweise ist keine Testteilnehmerin 1-Ohm-stabil. Will man ein Frontsystem aktiv ansteuern, können die ESX, die Ground Zero und die MTX dank der weit reichenden Potis auch Kleinlautsprecher wie Hochtöner, Mitteltöner oder Breitbänder trennen – auch wenn das heutzutage kaum noch jemand macht. Wie immer empfiehlt sich der Gang zum Fachhändler vor Ort, um endgültig herauszufinden, welche Vierkanalendstufe die Beste ist. Dort gibt‘s Beratung und Einbauservice und sicher auch gute Tipps für die gesamte Anlage.
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