Kategorie: Verstärker Endstufen

Einzeltest: Dayens Ampino


Leistungssportler

Endstufen Dayens Ampino im Test, Bild 1
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Reine Endstufen, besonders im Kompaktformat, werden in meinen Augen immer interessanter. Viele besitzen einen D/A-Wandler, der die Vorstufe bereits eingebaut hat und benötigen „dahinter“ nur noch die passende Verstärkung plus Lautsprecher.

Peripherie:


 Quellen: Apple MacBook Pro, 8 GM RAM, OSX 10.9, Sonic Studio Amarra, Mini-PC mit Intel i5, 8 GM RAM, Windows 7 Home, JRiver Media Center 19, JPLAY 5, Mini-PC mit Intel i5, 8 GM RAM, Arch Linux 12.01, MPD, Gnome MPD Client Heed DT
 D/A-Wandler: Perreaux Audiant DP32, Audiolab MDAC, BMC PureDAC
 Lautsprecher: Klang+Ton Nada  


Da ich genau die genannten Voraussetzung ganz oft in meinem Hörraum habe, war ich froh, seit ein paar Monaten auf die zuverlässige und, wie sich noch zeigen wird, klanglich hohen Ansprüchen genügende Endstufenlösung aus dem Hause Dayens bauen zu können. Der kleine, „Ampino“ getaufte Stereoamp kam mehr oder weniger zufällig zu mir.

Endstufen Dayens Ampino im Test, Bild 2Endstufen Dayens Ampino im Test, Bild 3Endstufen Dayens Ampino im Test, Bild 4Endstufen Dayens Ampino im Test, Bild 5
Jörg Klein von „Hörgenuss für Audiophile“ aus Frankfurt war eigentlich zu Besuch gekommen, um mir damals den feinen Metrum-HEX-DAC vorzuführen, den ich vor rund einem halben Jahr getestet habe. Im Gepäck hatte er noch einige Schätzchen, die er mich bat, einfach mal auszuprobieren. Und in einem der vielen Kartons war einen kleine Endstufe vom mir bis dato völlig unbekannten Hersteller Dayens, die Herr Klein schmunzelnd in die HiFi- Kette kabelte. Vorher spielte da ein großkalibriges Röhrenmonster, das ein großes Preisschild trug und den Raum heizte, mit dem ich eigentlich klanglich ziemlich froh war. Was ich zunächst für einen Scherz hielt, entpuppte sich als echter Fortschritt. Selbst im kalten Zustand holte die kleine Daynes-Endstufe mehr Feindynamik, Antritt und Spielfreude aus der Anlage. Klar, meine Frage war: Was bitte ist das? Herr Klein ist einer, der sich immer dann Produkte in das mittlerweile riesige Vertriebsportfolio holt, wenn er hinter den Sachen stehen kann und von ihren klanglichen Fähigkeiten überzeugt ist. Vor einiger Zeit stolperte er über die Marke Dayens, hörte mit seinen kritischen Ohren rein und war froh darüber, etwas Hochwertiges für die Kunden anbieten zu können, die Qualität suchen und nicht Unsummen investieren wollen oder können. Doch wer steckt dahinter? Das Familienunternehmen, bestehend aus dem Elektroingenieur Dejan Dobrin, seiner Frau Ruzica und Sohn Zoran, besteht seit über 20 Jahren. Begonnen hat Dejan mit Dienstleistungsarbeit wie Entwicklung und Projektierung von HiFi-Elektronik, übernahm später die serbische Distribution einiger europaweit bekannter Marken wie Scan-Speak, Vifa, Peerless oder auch Quadral. Das ging auch ganz gut so, bis er irgendwann auf die Idee kam, eigene Sachen zu bauen. Heute bietet er von seiner in Sabac Produkte an, die fürs Geld Großes leisten. Sein Gedanke dahinter ist folgender: Er möchte, dass jeder die Möglichkeit hat, Musik auf hohem Niveau zu genießen. Dazu zählt er auch die weniger betuchten Schichten; Musikgenuss soll seiner Meinung nach kein Privileg reicher Leute sein. Alle Dayens-Produkte, dazu gehören Verstärker, Lautsprecher und Kabel, werden von Hand in Serbien hergestellt, das Unternehmen ist stolz auf die hohe Qualität, die man anbieten kann. Aber jetzt soll es ja um den Ampino gehen. Die kleine Endstufe ist äußerlich sehr dezent gehalten, nur ein Kippschalter und eine kleine Status- LED befinden sich auf der glänzenden schwarzen Front, und hinten gibt’s Cincheingänge plus Lautsprecherklemmen – das war’s. Zirka 30 Watt an acht Ohm leistet der Kleine, genug, um ein paar Kompaktoxen ordentlich anzutreiben. Technisch ist das alles kein Hexenwerk, doch klug und ordentlich gemacht: Wir haben Class-A/B-Betrieb mit wenig Ruhestrom, saubere diskrete Verarbeitung und eine saubere Trennung von Trafos und Verstärkerplatine. Das erreicht man, indem der Kühlkörper quer im Gehäuse sitzt und somit gleichzeitig als Trennwand fungiert. Die Bauteileauswahl sieht sehr gut aus, hier hat Dejan offensichtlich ein paar Kontakte aus vergangenen Zeiten spielen lassen. Hier tummeln sich neben den Toshiba-Transistoren Namen wie Mundorf und Elna, die Preiswürdigkeit des Gesamtkunstwerks wurde also nicht durch die Auswahl billiger Halbleiter ermöglicht. Im Prinzip ist das auf den ersten Blick alles kein Hexenwerk, das Besondere an diesem Amp liegt im Ergebnis. Der Ampino klingt nämlich nach weit mehr Leistung, als drin ist. Das glaubt man nicht, wenn man’s noch nicht gehört hat. Ich hätte nach diesem Test jedenfalls keine Schmerzen damit, auch mal eine nette Standbox anzuschließen. Irgendwie schafft es der Kleine, mächtig erwachsene Töne zu produzieren. Klar, seine Messwerte sind entsprechend gut, aber das können andere doch auch. Es bleibt also faszinierend, wie es die Serben hinbekommen, mit einem so kompakten Amp einen so erwachsenen, musikalisch absolut einwandfreien Auftritt hinzulegen. Er spielt im Bassbereich recht kräftig, betont den Grundton ein klein wenig und verpasst so eher schlank spielenden Lautsprechern ein wenig Wärme, besitzt auf der anderen Seite im Mittelhochtonbereich Qualitäten, die es in sich haben. Die Wiedergabe ist tonal einwandfrei, das Auflösungsvermögen ohne offene Wünsche und die Stabilität von Bühne und überhaupt der musikalischen Abbildung im Raum mehr als beachtlich. Was will man sagen? In dieser Preisklasse ist das mit das Beste, was mir bisher untergekommen ist. Die Serben von Dayens haben eine Stereoendstufe auf die Beine gestellt, die ihrem Preisschild im positiven Sinne nicht gerecht wird. So was find ich gut. Wer auf verspielte Frontplatten und stylische Formgebung verzichten und sich mit normalen Leistungsausbeuten zufriedengeben kann, findet hier einen Amp, der all das tut, was man erwartet.

Fazit

Beachtlich, was man mit so kompakter A/B-Technik alles anstellen kann. Dieser kleine Sympathieträger ist genau das Richtige für Sparfüchse, die richtig gutes HiFi haben wollen.

Kategorie: Verstärker Endstufen

Produkt: Dayens Ampino

Preis: um 600 Euro

4/2014
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Hörgenuss Jörg Klein, Frankfurt 
Telefon 069 40326292 
Internet www.hgfa.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 150/90/310 
Eingänge: 1 x analog RCA 
Leistung 4 Ohm (in W): 2 x 52 
Leistung 8 Ohm (in W): 2 x 36 
SNR (in db (A)) 91 
THD (in%) 0.009 
checksum „Beachtlich, was man mit so kompakter A/B-Technik alles anstellen kann. Dieser kleine Sympathieträger ist genau das Richtige für Sparfüchse, die richtig gutes HiFi haben wollen.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 29.04.2014, 09:05 Uhr
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