„Drum prüfe, wer sich ewig bindet ...“ heißt es in Schillers Glocke. In der High Fidelity stellte sich eine solche Frage bisher nicht. In der Regel ging man zum Händler und tauschte Geld gegen Ware.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEndverstärker Boenicke p1
Große Harmonie
Aktuell wird manch lieb gewonnene Gewohnheit auf den Kopf gestellt. Das gilt auch für unsere HiFi-Welt. Waren zum Beispiel Endverstärker früher groß, schwer und wurden gerne auch mal richtig heiß, ist beim Boenicke p1 praktisch alles umgekehrt. Wir schauen mal, warum und finden heraus, wie er klingt.
Profil
Sven Boenicke ist Lautsprecherhersteller. So hat er sich über viele Jahre im Markt definiert. Und genau so lange habe ich hervorragende Messeauftritte von ihm erlebt. Dabei stand Musik immer im Vordergrund, egal mit welcher Elektronik. Boenicke selbst nimmt seit Jahrzehnten selbst Musik auf und hat eine klare Vorstellung davon, wie er sie mit seinen Lautsprechern wiedergeben möchte. Genau da beginnt sein Weg als Hersteller eigener Elektronik.
Keine Angst vor „D“
Der Grund für die Entwicklung dieses Verstärkers war die Nachfrage der Kunden nach einem passenden Verstärker für die kleinen W5 Lautsprecher, die gerne etwas mehr Leistung und Kontrolle möchten. Von beidem hat der p1 mit seiner effizienten Class-D-Technologie reichlich.






Grundsätzliches
Dass ein Verstärkermodul erst einmal gut klingt, ist eine feine Sache. Bis es aber so klingt, wie Boenicke sich das vorstellt, bedarf es einer deutlichen Verfeinerung. Sein Weg dahin war nicht einfach, er dauert seit vielen Jahren an und ist dezidiert seiner. Ein Produkt kann sowieso nur aus der Masse herausragen, wenn es die Handschrift seines Schöpfers trägt. Wem die gefällt, der geht den Weg mit, wem nicht, der geht einen anderen.
Verstärkung und Größe
Der p1 mag klein sein, aber an ihm ist auch praktisch jeder Millimeter durchdacht.
Tuning und Harmonie
Ich beginne diesen Teil am besten mit einem Kommentar von Sven Boenicke:“Drei Resonatoren des Kölner Spezialisten Clockwork Audio mischen dem Signal als stromdurchflossene und daher in ihrer Resonanzfrequenz und der Harmonischen davon resonierende Bauteile winzige Obertonresonanzstrukturen bei. Im Fall der p1 liegen diese Bauteile in der Phase der Stromversorgung, sie haben dort aber exakt dieselbe klangliche Wirkung, als wenn sie im Signalweg liegen würden.“
Klang und Kraft
Ich habe den p1 mit den unterschiedlichsten Lautsprechern betrieben: meinen Rogers LS3/5a, den Boenicke W5SE, meinen Greenwall Ivy, den MoFi Source- Point 8 und den Revox G120. Mit jedem Lautsprecher wurde deutlicher, dass der p1 nicht nur Kraft ohne Ende hat, er verhilft praktisch jedem dieser Lautsprecher zu Höchstleistungen. Deshalb greife ich keine Kombination heraus, sondern beschreibe seinen Grundcharakter. Und der ist überhaupt nicht der eines Kraftprotzes, sondern der eines freundlichen, sehr kompetenten Helfers. Ganz anders als typische Class-D-Amps klingt er nie hart, grau, trocken oder nüchtern oder nervt nach kurzer Zeit. Im Gegenteil, er hat einen tendenziell eher warmen Charakter wie ein richtiger guter Class-A-Verstärker ohne dessen irren Stromverbrauch. Auf „Nature Boy“ von Joe Pass und J.J. Johnson spielt Johnson eine gestopfte Posaune, die fast wie eine Trompete klingt und zwar derart natürlich, dass ich meine, der Mann muss doch bei mir im Wohnzimmer spielen. Und wie herrlich klingt denn Kraftwerk mit ihren so typischen, wunderweichen Beats. „Das Model“ klingt so kantenscharf und doch so geschmeidig, dass ich an diese knackscharfen Fotos einer Leica Kamera denken muss: ausgeleuchtet bis in den letzten Winkel und dabei doch sanft, human und berührend. Die elektronischen Bassimpulse in „Feeder“ von Nils Petter Molvaer schwellen an- und ab, darüber liegen Stimmen, Effekte und Molvaers schräge, manchmal jammernde Trompetentöne. Das muss man auch auflösen können und auch damit hat der p1 nicht das geringste Problem. Aus diesem tonalen Dschungel schwenke ich in die edelste Reinheit mit Arturo Benedetti Michelangelis „Preludes, Images“ von Debussy. Ich komme in einen quasimeditativen Zustand, lasse mich führen und höre Ton um Ton, wattigen Anschlag um Attacke und versinke in Melodiereinheit und schier überirdischer Schönheit.
Fazit
Sven Boenicke geht sehr eigene Wege, um seine Klangideale zu verwirklichen. Sein p1 gibt ihm wieder einmal Recht: eine optisch ansprechendere, effektivere, klangstärkere und leistungsfähigere Endstufe wird man lange suchen müssen.Kategorie: Verstärker Endstufen
Produkt: Boenicke Audio p1
Preis: um 4250 Euro
eine optisch ansprechendere, effektivere, klangstärkere und leistungsfähigere Endstufe wird man lange suchen müssen.
Boenicke Audio p1
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigen| Preis: | etwa 4.250 Euro |
| Vertrieb: | Boenicke Audio / Basel |
| Telefon: | k.A. |
| Internet: | www.boenicke-audio.ch |
| Garantie: | 2 Jahre |
| B x H x T (in mm): | 230/69/202 |
| Gewicht | etwa 4.3 kg |




