Kategorie: Feature, Verstärker Phono Vorverstärker, Hifi sonstiges

Serientest: Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII


Der Archivar

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 1
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Alle Jubeljahre nähern wir uns in diesem Magazin mal den Segnungen der Digitaltechnik. Schallplatten in digitaler Form archivieren? Das Thema ist nicht mehr so heiß, wie es einmal war, für den einen oder anderen aber immer noch interessant.

Eigentlich, das gebe ich zu, war das Thema „digitale Aufnahmen“ mit dem Erscheinen der DSD-Recorder von Korg vor vielen Monden für mich abgeschlossen. Die damit erzielbaren Ergebnisse waren so gut, dass ich praktisch nicht in der Lage war, das analoge Original klanglich von der Digitalaufnahme zu unterscheiden. Nun gibt’s die Korg-Maschinen aber schon lange nicht mehr und so recht drängelte sich kein Produkt aus der HiFi-Ecke mehr in mein Bewusstsein, das den Job hätte übernehmen können. Gewiss, in der Musiker- und Studioszene gibt’s „Audio Interfaces“ in jeder Form und Farbe, die den Job vermutlich mit Bravour erledigen können, aber in der Ecke bin ich halt kaum unterwegs.

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 2Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 3Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 4Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 5Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 6Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 7Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 8Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 9Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 10
 

Allgemeines


Nunmehr aber hat der italienische Elektronik- Tausendsassa Marco Manunta sein Projekt „Joplin“ in der MKIII-Version wiederbelebt, in verschiedenen Inkarnationen gibt’s das Gerät schon seit 2011. Dabei handelt es sich um eine leistungsfähige Phonovorstufe mit integriertem Analog-/Digitalwandler, die sich perfekt dazu eignet, Signale von der Schallplatte in ihr digitales Pendant zu überführen. In der Realität läuft das meist darauf hinaus, dass man einen wie auch immer gearteten Computer, auf dem eine geeignete Recording-Software läuft an den USB-Ausgang des Gerätes anschließt. Das kann man mit jedem USB-Audiointerface für 99 Euro auch machen. Marco Manunta wäre aber nicht der begnadete Entwickler der er nunmal ist, wenn er seiner Digitalisierungslösung für gut 3200 Euro nicht eine gewaltige Anzahl von Features beigebracht hätte, bei denen ich mal wieder nur staunen kann. Wir erinnern uns: Der Mann ist auch der Konstrukteur der fantastischen analogen aktiven Frequenzweiche „Mitchell“, über die wir an dieser Stelle schon berichteten.   

Ausstattung und Bedienung


Wie bei Manunta üblich, kann man das schlichte Gerätchen nicht nur über das beiliegende Steckernetzteil, versorgen, sondern alternativ auch über das leistungsfähige Zusatznetzteil „Van Der Graaf MKII“.

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 4
Im Zusatznetzteil liefert ein hochwertiges Schaltnetzeil die „rohen“ Betriebsspannungen
Jenes erhöht das Investitionsvolumen zwar nochmal um knapp 2000 Euro, mag aber für ambitionierte Anwender das geeignete Mittel der Wahl sein. Beide Geräte stecken in Manunta-typischen unauffälligen quadratischen Gehäusen, ein solides Aluminiumprofil bildet das stabile Grundgerüst der Angelegenheit. Beim Joplin MKIII gibt’s frontseitig einen kleinen Taster zum Ein- und Ausschalten sowie einen Drehknopf mit Tastfunktion, mit dem sich das Gerät konfigurieren lässt. All das geht alternativ auch mit der beiliegenden Fernbedienung, damit gehen sogar noch ein paar zusätzliche Features. Das Gerät kommuniziert mit dem Anwender über ein zweizeiliges Punktmatrix-Display. Die Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite kann man nur als atemberaubend bezeichnen. Natürlich gibt’s ein Paar Cinch-Eingänge, die sich als Phono- oder Line-Eingänge konfigurieren lassen. Die Eingangsimpedanz für den Phono-Betriebsfall wird, das kennen wir schon von den Manunta-Phonovorstufen, per Poti eingestellt und erlaubt Werte zwischen 10 Ohm und 30 Kiloohm. Hinzu gesellen sich eine Vielzahl von digitalen Anschlussmöglichkeiten. Es gibt Ausgänge im S/PDIF (Cinch-) und XLR (AES/EBU)-Format, einen USB-2-Anschluss und sogar eine HDMI-Buchse. Die beherrscht ein paar ganz besondere Tricks, hier kann man nämlich Digitalsignale im I2S-Format abgreifen – und zwar alle denkbaren Formate inklusive DSD-Daten. Sie sehen mir nach, dass ich an dieser Stelle nicht sämtliche Digitaltechnik-Termini groß und breit erkläre, dann ufert diese Geschichte nämlich aus. Schlussendlich findet sich sogar ein S/PDIF-Digitaleingang.   

Die Phonovorstufe


Die eingebaute Phonovorstufe wirkt erst einmal unspektakulär; ihr wahres Potenzial erschließt sich erst dann, wenn man sich die dazugehörigen Menüeinträge ansieht.

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Joplin MKIII, Manunta Van der Graaf MKII im Test , Bild 10
Die Anschlussvielfalt gerade beim Joplin MKIII ist beeindruckend
Erst einmal ist die Verstärkung des Gerätes in einem Bereich von 65 Dezibel einstellbar, was das Thema „MM/MC-Umschaltung“ gleich mit erledigt. Sprich: Was für einen Tonabnehmer auch immer sie an das Gerät stöpseln, Sie drehen den Aufnahmepegel einfach so weit auf, bis die Aussteuerungsanzeige vermeldet, dass die Pegel passen. Der Joplin MKIII kann jedoch noch viel mehr: Er kennt so ziemlich jede nur erdenkliche Phono-Entzerrerkurve. Damit kann man auch die exotischsten Schallplatten geraderücken. Damit nicht genug: Man kann auch eine Bandmaschine hier anschließen und die Wiedergabeentzerrung von Manuntas Wunderwerk erledigen lassen. All das klappt natürlich nur, weil diese Spielereien nach der Analog-/ Digitalwandlung von einem DSP in der digitalen Domäne erledigt werden.   

Digitales


Eingangssignale in jeder nur erdenklichen Art verstärken und entzerren klappt schon mal beispiellos flexibel, was aber kommt dabei heraus? Digitalsignale in so ziemlich jeder erdenklichen Form und Farbe. Soll heißen: PCM-Signale mit einer maximalen Abtastrate von 384 Kilohertz und einer Auflösung bis 32 Bit. Über den abermals für verschiedenste Betriebsarten konfigurierbaren I2S-(HDMI)-Anschluss gehen sogar 768 Kilohertz und DSD-Signale bis DSD256. Uff. Ich hab die jüngsten Fortschritte der digitalen Signalverarbeitung wohl nicht ganz mitbekommen, aber diese endlose Anzahl von Möglichkeiten finde ich dann doch überaus erstaunlich. Und wir fangen jetzt auch gar nicht erst an, über die schaltbaren Dither-Optionen beim Digitalsignal zu reden, auch nicht über die schaltbaren Hochpass- Tiefpass- und Multiplexfilter – die Möglichkeiten des Joplin MKIII sind schlicht uferlos.  

Nach der Wandlung


Was aber macht man jetzt mit den ganzen schönen Digitalsignalen, die das Gerät zu generieren imstande ist? In aller Regel auf dem per USB angeschlossenen Computer aufzeichnen. Das klappt ohne Klimmzüge bis 24 Bit und 384 Kilohertz vollkommen ohne Probleme. Welche Software man damit beauftragen soll? Die Möglichkeiten sind endlos, da hat jeder so seine Favoriten. Im Zweifelsfalle tut’s das gute alte Audacity bestens. Es ist kostenlos, auf Deutsch erhältlich und in Sachen Komplexität überschaubar, weshalb es sich für den Einstieg perfekt macht.  

Klang


Und was kommt am Ende dabei heraus? Das kommt natürlich immer ein bisschen darauf an, womit man die Digitalaufnahmen hinterher abspielt. Auf meinem Selbstbau-Streamer jedenfalls werden die Ergebnisse ab 24 Bit und 96 Kilohertz so gut, dass ich hervorragend damit Musik hören und den Plattenspieler auch mal Plattenspieler sein lassen kann. Hört man das Zusatznetzteil Van der Graaf MKII? Aber ja doch. Sein Einfluss ist auch auf den Aufnahmen nachvollziehbar. Nicht überwältigend deutlich, aber nachvollziehbar: Es tönt flüssiger und hat einen Hauch mehr Luft. Für mich sind die Ergebnisse absolut überzeugend und zeigen wieder einmal, dass man nicht aus klanglichen Gründen dogmatisch an der Schallplatte kleben muss, digital kann mittlerweile richtig gut funktionieren.

Fazit

Die Manunta-Kombi ist ein extrem überzeugendes Argument dafür, Schallplatte in ein digtales Pendant zu überführen, die erzielbaren Ergebnisse sind herausragend gut. Von den uferlosen Möglichkeiten des Joplin MKIII ganz zu schweigen.

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Manunta Joplin MKIII

Preis: um 3400 Euro

10/2024

die erzielbaren Ergebnisse sind herausragend gut. Von den uferlosen Möglichkeiten des Joplin MKIII ganz zu schweigen.

Manunta Joplin MKIII

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Manunta Van der Graaf MKII

Preis: um 2000 Euro

10/2024

Die Manunta-Kombi ist ein extrem überzeugendes Argument dafür, Schallplatte in ein digtales Pendant zu überführen

Manunta Van der Graaf MKII

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Ausstattung & technische Daten: Manunta Joplin MKIII
Vertrieb audioNEXT, Essen 
Telefon 0201 79939404 
Internet www.audiodomain.de 
Garantie (in Jahren) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 200 x 50 x 200 mm 
Gewicht 1 Kg 
Unterm Strich... Die Manunta-Kombi ist ein extrem überzeugendes Argument dafür, Schallplatte in ein digtales Pendant zu überführen, die erzielbaren Ergebnisse sind herausragend gut. Von den uferlosen Möglichkeiten des Joplin MKIII ganz zu schweigen. 
Ausstattung & technische Daten: Manunta Van der Graaf MKII
Vertrieb audioNEXT, Essen 
Telefon 0201 79939404 
Internet www.audiodomain.de 
Garantie (in Jahren)
B x H x T (in mm) 200/50/200 
Gewicht (ca. in kg) 3 Kg 
Unterm Strich … Die Manunta-Kombi ist ein extrem überzeugendes Argument dafür, Schallplatte in ein digtales Pendant zu überführen, die erzielbaren Ergebnisse sind herausragend gut. Von den uferlosen Möglichkeiten des Joplin MKIII ganz zu schweigen. 
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Autor Holger Barske
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