Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Diapason Dynamis


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Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 1
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Das sind nicht die Gebotsschritte einer Auktion für hochwertige  Laustprecher, sondern Distanzangaben, die unter anderem  deutlich machen, dass bei Diapason jemand seine Sache  verdammt ernst nimmt

Als Alessandro Schiavi, seines Zeichens Gründer und Inhaber der italienischen Lautsprecher-Manufaktur Diapason, bei einem Mountainbike-Amateur- Rennen am Handgelenk verletzt wurde, hat er sich einen seinem Bekunden nach etwas weniger anspruchsvollen Amateursport gesucht. Die oben genannten Zahlen sind die Distanz-Kilometer, die bei den sogenannten Ultra-Bike-Rennen in verschiedenen Nationen gefahren werden, und zwar nonstop mit nur 2–3 Stunden Schlaf zwischen den Etappen. Man sieht also, der Mann schränkt sich im Alter etwas ein. Spaß beiseite: Diese Einstellung zu den Dingen, die er tut, und wie er sie tut, hat Schiavi in einigen Bereichen seines Lebens einiges richtig machen lassen, natürlich auch und für uns vom größten Interesse, im Beruf.

Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 7Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 8Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 9Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 10Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 11Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 12Lautsprecher Stereo Diapason Dynamis im Test, Bild 13
Begonnen hat alles an der Musikhochschule, an der der junge Alessandro nicht ganz ohne Talent die Klavierklasse besuchte. Schon damals, vor drei Jahrzehnten, interessierte sich der junge Mann nicht nur für das Musikmachen, sondern mindestens genauso sehr für die Aufnahme von Musik. Zuerst bewaffnet nur mit ein paar Mikrofonen und einem Tapedeck, später dann mit PCM-Rekorder machte Schiavi im Raum Brescia einige Klassikproduktionen, die interessanterweise auf Giulio Cesare Riccis exklusivem Label Fonè erschienen sind, einem fanatischen Verfechter des möglichst unverfälschten Originalklangs. Also können die Aufnahmen nicht ganz schlecht gewesen sein – die meisten sind übrigens heute noch erhältlich, also hören Sie mal rein! Die weitere Geschichte haben wir so oder so ähnlich schon einmal gehört. Schiavi war beim Mastern der Aufnahmen von den verfügbaren Studio-Lautsprechern wenig überzeugt, also hat er sich kurzerhand in das Thema eingearbeitet und schließlich seine eigenen Lautsprecher gebaut. Wir gehen davon aus, dass diese noch nicht sofort das elegante Finish der bekannten Diapason-Boxen hatten – immerhin waren sie aber so gut, dass der Konstrukteur immer mehr von ihnen bauen sollte. Zunächst waren es andere Tontechniker und Musiker, dann immer mehr Privatleute, die sich den eleganten Klang nach Hause holten. Mit dem charakteristischen Design aus massivem Walnussholz war die Marke Diapason geboren. Nun mag der eine oder andere die Bauweise aus Echtholz bedenklich finden, wegen der gegenüber Faserplatten ausgeprägteren Resonanzeigenschaften. Aber auch das wissen die Verantwortlichen bei Diapason natürlich und so hat fast jede Stelle der Gehäusewand eine andere Materialstärke. Böse Zungen behaupten ja, dass Walnussholz das herausragendste technische Merkmal italienischer HiFi-Geräte ist – aber wenn man sinnvoll damit umgeht, dann ist es genauso gut wie alle anderen Holzsorten und sieht einfach umwerfend gut aus. Wenn man sich die beiden „Monitor“- Modelle aus dem Hause Diapason, die Adamantes und die kleinere Karis, einmal genauer ansieht, dann erkennt man, dass hier durchaus Lautsprecherchassis eingesetzt werden, die eine lange Tradition hinter sich haben. Die Hochtöner von Scan-Speak und die Tiefmitteltöner von Seas kennt man ihrer Bauform nach schon seit sehr langer Zeit. Und tatsächlich: Diapasons Adamantes konnte kürzlich ihren 25. Geburtstag feiern – eine Ewigkeit in den heutigen Zeiten immer schneller werdender Produktzyklen. Das heißt aber beileibe nicht, dass man sich untätig auf einem immer gleich gebliebenen Produkt ausgeruht hätte – im Gegenteil: Alle Modelle wurden immer weiter gepflegt und dem Stand der Technik angepasst. Signifikantestes Beispiel ist die Adamantes, bei der man in enger Zusammenarbeit mit Seas nun einen Treiber zur Verfügung hat, der ohne ein einziges Weichenbauteil(!) spielt und sich selbst mit einer sanft fallenden Frequenzgangkurve aus dem Rennen nimmt, bevor der Hochtöner, der natürlich gefiltert, einsetzt. Und auch, wenn es in diesem Bericht vor allem um die neue, große Flaggschiffbox Dynamis gehen soll: Der Hörtest mit der Adamantes hat mich nachhaltig beeindruckt – definitiv ein Lautsprecher, mit dem man alt werden möchte: Technische Brillianz geht einher mit einem völlig unangestrengten und angenehmen Klangbild – dazu noch ein äußeres Erscheinungsbild, auf dem man gerne den Blick ruhen lässt und das sicher auch vor dem gestrengen Auge der Partnerin Bestand haben wird – was will man mehr? Aber ich schweife ab – kommen wir zur Dynamis, das heißt: noch nicht gleich. Parallel zur Adamantes hat man vor einiger Zeit ein etwa gleich großes Schwestermodell kreiert: Die modernere Astera, die die Facettenform des Klassikers optisch aufgreift, dabei aber eine schärfere Linienführung besitzt und auch in Sachen Oberfläche deutlich abweicht: Hier gibt es statt Walnussholz ein Gehäuse aus hochdichter Faserplatte (HDF) und darauf eine perfekte Lackoberfläche. Die große Dynamis ist nun die konsequente Fortsetzung dieser kompakten Astera – und das in einem großen Standgehäuse. Zur Treiberbestückung der Seas- Excel-Edelserie gesellt sich einer der besten Tieftontreiber dieses Planeten: Der neue Scan-Speak-12-Zöller, der das Kunststück fertig bringt, aus einem relativ kompakten Gehäuse bei entsprechender Abstimmung einen extrem tiefen Bass bei gleichzeitig beeindruckenden Pegeln zu zaubern. In der Dynamis sitzt er in seinem eigenen Abteil, das aufwendig versteift und ganz gezielt gedämpft ist. Das Bassreflexrohr mündet in der nach vorne angewinkelten Unterseite des Gehäuses, die mit dem Sockel zusammen eine Art Hornmündung bildet und so die tieffrequenten Schallanteile aus dem Rohr effektiv über den Boden an den Hörraum ankoppelt. Tatsächlich ist die Bassqualität – nicht die -quantität – eine der beeindruckendsten Qualitäten der Dynamis. Hier geht es nicht um rumpelnde Effekthascherei, sondern um Klarheit. Sicherlich hat auch der raumakustisch gut ausgestattete Raum bei Diapason seinen Teil dazu beigetragen, aber dennoch ist tiefe und saubere Kraft, die die Dynamis ausstrahlt, absolut faszinierend. Die mächtige Box erfindet keinen Bass dazu, wo keiner ist – wenn aber die gespielte Musik tiefe Frequenzen abruft, dann stehen sie uneingeschränkt bis hin zu beliebigen Lautstärken und unteren Grenzfrequenzen zur Verfügung. So geht Tiefbass in Perfektion – ihren Namen trägt die Dynamis zu Recht! Darüber kann man schön die Verwandtschaft der Diapason-Referenzbox zur eleganten Adamantes erkennen – genauso flüssig und gediegen spannt sich der Mitteltonbereich auf, hier vielleicht noch einen Hauch klarer und schärfer konturiert, dabei aber nicht minder entspannt und langzeittauglich. Und ganz nach oben hinaus sorgt der im Vergleich deutlich tiefer angekoppelte Hochtöner für ein perfektes Rundstrahlverhalten bei absoluter Linearität bis ganz nach oben hinaus. So betrachtet setzt die große Dynamis die klangliche Tradition der Marke fort, um sie in den extremen Bereichen auszubauen und zu perfektionieren. Im Verlauf einer langen Hörsession in den Räumen des Herstellers haben wir uns durch etliche Stücke unterschiedlichster Musikrichtungen und Interpreten gehört – die Diapason Dynamis lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und behält in Sachen Räumlichkeit stets volle Kontrolle – auch die bösesten Lautstärkesprünge ändern nichts an der stoischen Ruhe, die dieser Ausnahmelautsprecher ausstrahlt. Klar, dass das bei großen Orchesterdarbietungen sehr eindrucksvoll beim Hörer ankommt – ganz nebenbei bemerkt, kann man mit der Dynamis verblüffend klar heraushören, wie eine Aufnahme mikrofoniert wurde. In Sachen Pop und Rock überzeugt die Diapason mit einer konzentrierten und fast schon liebevollen Wiedergabe von Gesangsstimmen, die auch aus den komplexesten Arrangements heraus absolut sauber und mit einer herausragend guten Textverständlichkeit abgebildet werden. Ich könnte jetzt noch beliebig so weitermachen – aber ein reines Stapeln von Superlativen ist dann auch eher langweilig. Und so kann ich zusammenfassend sagen, dass sich die Dynamis darüber definiert, in allen Bereichen auf einem extrem hohen Niveau zu agieren und dies dazu noch in einem absolut harmonischen Gesamtkonzept.

Fazit

Angesichts der umfassenden Qualitäten der  Diapason Dynamis kann ich nur noch einmal  wiederholen, was ich eingangs über den Konstrukteur gesagt habe: Was  Alessandro Schiavi anpackt,  das macht er richtig. Großartiger Lautsprecher!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Diapason Dynamis

Preis: um 47000 Euro

7/2016
Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 47.000 Euro 
Vertrieb Friends of Audio, Griesheim 
Telefon 06155 831732 
Internet www.friends-of-audio.de 
Ausstattung:
Garantie (in Jahre)
Ausführungen Diverse RAL-Farben 
Sonderfarben Nein 
B x H x T (in mm) 450/1275/685 
Gewicht (in Kg) 100 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 08.07.2016, 09:55 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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