Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: PMC twenty5.21i
Hören wie die Profis
Die Lautsprecherfirma PMC hat einen hervorragenden Ruf sowohl im Studio- als auch im Heimbereich. Und dabei basieren ihre Designs auf einer Technologie, die bei fast keinem anderen Hersteller noch eine Rolle spielt.
PMC-Mitgründer Peter Thomas sagte in einem Interview, dass seine Faszination für Audiowiedergabe mit dem Aufziehgrammofon seines Großvaters begann. Er konnte anfangs nicht glauben, dass aus so einem Trichter tatsächlich Musik kommen sollte und wollte wissen, warum. Um 1970 begann er mit Selbstbauprojekten, bis er den ersten richtig guten kommerziellen Lautsprecher hörte – eine IMF Transmissionline. Er und sein bester Freund und späterer Partner Adrian Loader verliebten sich schlagartig in diesen speziellen Klang - hier beginnt die Geschichte von PMC.
Zuvor hatte Thomas jahrelang als Ingenieur im Studioservice gearbeitet, später in der Projektentwicklung bei der BBC. Dort brachte man den Ingenieuren jeden Aspekt der Materie nahe: Vom Mikrofon bis zur Bandmaschine inclusive Service und Konstruktion lernten sie einfach alles, was ihm später enorm zu Gute kam.
Dieser erste Lautsprecher hieß übrigens BB5 (Big Box 5) und wurde 25 Jahre lange gebaut. Und da die BB5 zunächst das einzige Produkt von PMC war, baute man für den kommerziellen Erfolg auch das Gegenteil davon: Einen kleinen Monitor, ebenfalls mit einer TML (Transmissionline), passend LB1 (Little Box 1) genannt. Und genau der ist der Urahn unserer twenty5.21i. Von Anfang an machte PMC keine Unterschied zwischen professioneller und privater Anwendung und so weist Thomas darauf hin, dass die Abstimmung immer gleich ist. Der Hifi -Bereich ist kommerziell dem Pro-Segment inzwischen deutlich auf die Pelle gerückt und hat es in Teilen sogar überholt. Deshalb bekommt man mit einem PMC-Lautsprecher, mit denen - oder mit eng verwandten Modellen – die Musik abgemischt wurde, die man gerade hört.
So hält das auch Udo Besser von AVM, der schon lange PMC Lautsprecher bei sich zu Hause betreibt, da PMC der AVM-Vertrieb in Großbritannien ist. So hatte sich über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt und es war folgerichtig, dass er seit Anfang 2022 den Vertrieb übernommen hat. Ohnehin ist PCM ein wirkliches Familienunternehmen, in der sämtliche Angehörigen mitarbeiten.
Doch auch, wenn PMC sehr traditionsbezogen ist, arbeitet die Firma höchst modern. Und auch wenn die Engländer einfach dafür lieben muss, dass sie einem Konstruktionsprinzip wie der wirklich nicht einfach zu beherrschenden Transmissionline treu geblieben sind, forschen sie seit Jahrzehnten daran und nennen die Technologie heute ATL für „Advanced Transmission Line“. Dabei wird der Bass am Ende einer lange Röhre – der „Advanced Transmission Line“ - platziert, die stark bedämpft wird, um unerwünschte rückwärtige Frequenzen des Treibers zu eliminieren. Der Luftauslass vorne, PMC nennt ihn „Laminair“, ist optisch auffällig, technisch sehr effektiv und reguliert die beachtlichen Luftbewegungen aus dem Innern der Gehäuse. Es kommen nur die tiefsten Frequenzanteile durch und treten phasentreu aus, um praktisch wie ein zweites Basschassis zu agieren. Der Luftdruck im Gehäuse, der den Bass lädt, bleibt dabei konstant. Das sorgt für diesen sauberen, unverzerrten Bass und befreit sowohl den Oberbass als auch die Mitten von harmonischen Verzerrungen. Das sorgt für eine enorme Transparenz, was ich eindeutig bestätigen kann. Dazu gesellt sich ein irre schneller, trockener Bass und eine spektakulär hohe unverzerrte Gesamtlautstärke. Enorm homogen und detailreich klingt die Box aber auch bei sehr leisen Pegeln.
Die Fertigungstiefe bei PMC ist enorm. Nicht nur werden die meisten Treiber selbst produziert, auch die LS-Anschlüsse werden im Haus aus reinem Kupfer gefertigt, das mit Rhodium beschichtet ist. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Leitfähigkeit und geringen Widerstand aus und sind direkt mit der Weiche verkabelt. Und PMC legt größten Wert auf exakt Paarung aller Treiber. Das ist vor allem im Profibereich nötig, wo zum Beispiel ein Bryan Adams im Studio als auch zu Hause sein eben aufgenommenes Stück hören möchte, ohne klangliche Veränderung durch die Lautsprecher zu erfahren.
Die Gehäuse für die PCM-ATL-Technologie sind nicht leicht herzustellen. Neben Treibern mit ganz spezifischen Parametern benötigt man ein ausgefuchstes Gehäusedesign mit Versteifungen und sehr effektiver Dämpfung, weswegen die TML-Technik ja fast aus der Mode gekommen ist. Alleine die effektive Länge der TML-Röhre beträgt schon bei unserem kompakten Modell schier unglaubliche zwei Meter! Aber so hat sich PMC fast ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.
Die ferrofluidgekühlte Kalotte wird bei Seas für PMC gebaut, den Tiefmitteltöner stellt die Firma selbst her. Seine fein gewebte Fiberglassmembran mit invertierter Dustcap aus demselben Material, sehr starke Magnete, langhubige Schwingspulen und eine raffinierte Sicke minimieren Verzerrungen – das ist mess- und hörbar. Die Weiche für die twenty5.21i trennt mit steilen 24db und arbeitet mit hoch selektierten und gehörmäßig abgestimmten Bauteilen. Und wie klingt die twenty5.21i? In einem Wort: fantastisch.
Mir fällt sofort die extrem saubere Wiedergabe auf, die mich an das Wasser aus einem kristallklaren Gebirgsbach erinnert. Dabei spielt die twenty5.21i extrem natürlich mit einer vollkommen glaubhaften Räumlichkeit. Mit Triycycle von Flim & The BB´s klingt sie unglaublich geschlossen und dabei irre pegelfest und ist praktisch nicht an ihre Grenzen zu bringen. Und dann der Bass: nie fett oder aufgedickt, aber wenn wirklich wissen man möchte, wie viel unverzerrter, unkomprimierter Bass aus knapp 30 Litern Gehäusevolumen kommen kann: voilá. Drums und Bass knallen in beeindruckender Manier in den Hörraum und es scheint wirklich kaum Grenzen für die twenty5.21i zu geben. Auch Stimmen liebt sie. Wenn zum Beispiel Carolyne Mas Live singt, sitze ich mitten unter den Zuhörern. Auch hier federt der Bass trocken und blitzsauber und Mas´ Stimme springt mir fast ins Gesicht. Man hört der twenty5.21i ihre Verzerrungsfreiheit jederzeit an und empfindet sie doch nie als steril. Dafür taugen auch die Liveaufnahmen vom genialen Banjomeister Bela Fleck mit Chick Corea. „Bang“ stößt Fleck aus Versehen ans Mikro und nachdem jeder Zuhörer wieder wach ist, beginnt eine Reise in feinste Verästelungen von Transientenspeed, Mikrodynamik und Klangfarben. Kleiner Lautsprecher, großes Hörkino.
Fazit
Die PMC twenty5.21i macht ihre kompakte Größe mit den ersten Tönen vergessen. Sie kann praktisch alles und davon reichlich. Sensationell guter Lautsprecher.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: PMC twenty5.21i
Preis: um 2990 Euro
Referenzklasse
PMC twenty5.21i
Die C765-Serie ist die jüngste TV-Familie von TCL und gerade erst auf dem europäischen Markt erschienen. Wir konnten den Mini-LED-TV als eine der ersten Redaktionen überhaupt testen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür einen eleganten, überraschenden und sehr klangvollen Musikgenuss - draußen und drinnen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Kategorie | Kompaktlautsprecher |
Paarpreis | 2.990 Euro / Ständer: 490 Euro |
Vertrieb: | Besser Distribution |
Telefon: | 030 856065010 / E-Mail: info@besserdistribution.com |
Internet | www.pmc-speakers.com |
Ausstattung | |
Ausführung | Diamantschwarz. Eiche. Weiß seidenmatt |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 192/410/373 |
Gewicht (in Kg) | 10 Kg |
Prinzip | 2-Wege Transmission Line |
Bestückung | 170-m-Tiefmitteltöner, 19-mm-Softdome-Kalotte |
Frequenzgang | 39Hz – 25kHz |
Übergangsfrequenzen | 1,7 kHz |
Empfindlichkeit | 89 dB (1 W 1 m) |
Impedanz (in Ohm) | 8 Ohm |
+ | exzellenter Klang |
+ | Tiefbass |
+/- | + Profitechnik |
Klasse | Referenzklasse |
Preis/Leistung | hervorragend |