Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Variant Smokey Waveguide


Design-Box für Einsteiger

Lautsprecherbausätze Variant Smokey Waveguide im Test, Bild 1
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Eine gut gemachte Box für einen Preis von unter 150 Euro ist erst einmal Cheap-Trick-verdächtig. Wenn sie dann aber auch noch richtig professionell aussieht, dann muss man schon von einer kleinen Sensation sprechen

Eines der leidigsten Themen beim Lautsprecher-Selbstbau ist das Oberflächenfinish: Ich selbst würde mir die meisten Lautsprecher, die wir hier als Vorschläge präsentieren, nicht in die eigenen vier Wände stellen, geschweige denn einer Frau oder Lebenspartnerin zumuten. Lackieren ist eine Kunst für sich und im Hobbybereich in professioneller Qualität fast ausgeschlossen und auch Furnieren gelingt in den seltensten Fällen wirklich perfekt. Eine Abhilfe bietet hier die Variant GmbH aus Marburg: Fertig konfektionierte Gehäusebausätze mit günstigen Dekorplatten, die zumindest in Standardversionen zur Zeit für 55 Euro pro Stück angeboten werden.   

Technik


Der eingesetzte Tiefmitteltöner stammt von Dayton Audio, einem Hersteller, der seit jeher für sehr gute Qualität bei absolut erträglichen Preisen bietet. Der GF180 ist ein 18-Zentimeter-Treiber mit Glasfasermembran und einem stabilen Blechkorb.

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Trotz seines günstigen Preises von unter 40 Euro ist er ein guter Treiber, klar nicht die Speerspitze moderner Chassistechnik aber solide. Vom Parametersatz her eignet sich der Dayton eher für mittelgroße als sehr kompakte Boxen: Ab 15 Liter dürfen es schon sein, dann geht es aber bei entsprechender Abstimmung auch wirklich tief hinunter. Der Frequenzgang ist bis zur Membranresonanz linear, nur eine kleine Sickenresonanz macht sich bemerkbar.  

Der Dayton ND25FW-4 ist eine Gewebekalotte im kurzen Waveguide und hat dementsprechend unbeschaltet einen etwas abfallenden Frequenzgang und kann relativ tief getrennt werden. Mit entsprechender Filterung lässt sich recht einfach ein linearer Verlauf herstellen. Darüber hinaus ist der Hochtöner mit seinem winzigen Neodymmagneten in wirklich jeder Lebenslage einfach einbaubar und benötigt kaum Bautiefe.  

Gehäuse


Das Gehäuse ist so schlicht wie es nur sein kann: Einfach sechs Bretter aneinandergeklebt. Der Clou ist eben das Holzdekor auf dem Trägermaterial, das am Ende die Echtholzoptik ergibt. Rund 15 Liter gibt es für den Tieftöner, was zu einer breiten Schallwand führt. Das Reflexrohr mündet hier an der Rückseite.  

Frequenzweiche


Etwas aufwendiger geht es bei der Frequenzweiche zu: Gerade der Tieftöner benötigt an zwei Stellen erhöhte Aufmerksamkeit: Zum einen muss natürlich die kräftige Membranresonanz mit einem Saugkreis eliminiert werden, zum andern erfordert ein Pegelanstieg zum Mittelton hin einen sehr breitbandigen Sperrkreis, der aber nur aus zwei Bauteilen besteht, weil der DC-Widerstand der Spule bereits für die nötige Sperrwirkung ausreicht. Die eigentliche Filterung zum Hochtöner erfolgt über ein Filter dritter Ordnung mit einem Widerstand in Reihe zum Kondensator für die Anpassung der Flankensteilheit. Der Hochtöner bekommt ein 12dB-Filter und einen Spannungsteiler.  

Messungen


So zeigt die Smokey Waveguide einen sehr linearen Frequenzgang mit einer recht tiefen unteren Grenzfrequenz – nach oben hinaus geht es bis über 20 Kilohertz. Gut gefällt uns der sehr gleichmäßige Verlauf des Hochtönerfrequenzgangs unter Winkeln. Man erkennt die kleine Sickenresonanz des Tieftöners und eine minimale Betonung des Präsenzbereichs. Der Impedanzverlauf der Smokey ist verstärkerunkritisch. Die Box zeigt auch bei hohen Lautstärken ein wirklich gutes Klirrverhalten: K3 ist selbst bei 95 Dezibel nicht der Rede wert, während K2 bei der größeren Lautstärke im Bereich des Tieftöners nur moderat ansteigt. Und da auch das Wasserfalldiagramm keine groben Auffälligkeiten zeigt, sind wir ziemlich zufrieden.  

Hörtest


Im Hörraum kann die Smokey mit einem schon beeindruckend tiefen und echt voluminösen Bass überzeugen, während der Mittelhochtonbereich sehr präzise und räumlich exakt aufspielt. Die Direktheit im Präsenzbereich kann durch Einwinkeln eingestellt werden – mir hat tatsächlich die eingewinkelte Version am besten gefallen. Der Dayton-Glasfaserbass hat enorme Pegelreserven, so dass es auch mit bassreicher Musik gerne lauter werden darf. Die Smokey darf gerne auch etwas näher an die Rückwand rücken, aber nicht zu nahe, da es sonst schon fast zu viel des Guten wird. Tonal ist alles im grünen Bereich – ich würde die Box auf der leicht analytischeren Seite von „neutral“ einsortieren – man kann also auch analytisch hören. Der Spaßfaktor bleibt.   

Aufbauanleitung


Die Box wird am besten auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der man Deckel, Rückwand und Boden aufklebt. Dann folgt die zweite Seitenwand und schließlich die Front. Anschließend werden die Chassis eingefräst und schließlich alle Löcher gesägt. Nach Beendigung der Holzarbeiten folgt die Verkabelung und das Einbringen des Dämmaterials, bevor die Chassis eingebaut werden.   

Zubehör pro Box


 Polyesterwatte
 Schrauben
 Dichtstreifen
 Terminal
 Kabel
 Reflexrohr BR/HP50


Lieferant: Variant  

Holzliste pro Box


MDF 19 mm

1 x 35,0 x 23,7 cm Front
1 x 31,2 x 19,9 cm Rückseite
2 x 35,0 x 26,1 cm Seiten
2 x 26,1 x 19,9 cm Deckel, Boden  

Weichenbestückung


L1: 0,27 mH Luftspule, 1 mm
L2: 0,33 mH Luftspule, 0,7mm
L3: 0,39 mH Luftspule, 1 mm
L4: 0,47 mH Luftspule, 0,7 mm
L5: 0,22 mH Luftspule, 0,7 mm
C1: 15 µF MKT
C2: 3,9 µF MKT
C3: 100 µF Elko
C4: 8,2 µF MKP
R1: 2,2 Ohm MOX10
R2: 3,3 Ohm MOX10
R3: Innenwiderstand der Spule im Sperrkreis

Fazit

Günstige Komponenten, edles Finish zum kleinen Preis und ein mitreißender Klang – einfach nur gut.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Variant Smokey Waveguide

Stückpreis: um 137 Euro

4/2022
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Dayton 
Vertrieb: Variant GmbH, Marburg 
Konstruktion: Michael Schmitz, Thorsten Fischer 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x Dayton Audio ND25-FW4 / 1x Dayton Audio GF180-4 
Nennimpedanz (in Ohm): 4 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 85dB 
B x H x T (in cm) 35/23.7/28 
Kosten pro Stück: Kosten pro Stück: ab 137 Euro / Gehäuse pro Stück: ab 55 Euro 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 20.04.2022, 10:34 Uhr
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