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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Agnes Obel – Myopia (Blue Note/Deutsche Gram)
Agnes Obel – Myopia
Die Wahlberlinerin Agnes Obel ist ein echtes Phänomen. Sie zelebriert auch auf ihrem mittlerweile vierten Album stoisch ihre kontemplative, fragile Musik, in deren Klanglandschaften man spazieren gehen kann und sich dann in einer meist kargen Schönheit einer Wüste wiederfi ndet (insbesondere im Opener/Intro „Camera’s Rolling“ oder dem maximal reduzierten „Roscian“), andererseits aber auch immer wieder mit vor Farben und Geräuschen überbordenden Ausblicken (zum Beispiel die Stimmmanipulationen in „Island of Doom“ oder dem spielerischen „Can’t Be“) überrascht wird. Diese Überraschungen treten allerdings im Vergleich zu den Vorgängeralben ein wenig hinter eine meditativ-wogende Ruhe zurück. Als bedeutende Weiterentwicklung würde ich das allerdings nicht bewerten – eher als Verlagerung von Schwerpunkten innerhalb des Portfolios. Es bleibt festzuhalten: Wohl kaum ein Künstler oder eine Künstlerin kann eine dermaßen geradlinige Diskografie aufbieten wie die dänische Sängerin mit der Elfenstimme und dem Hang zum Autotune/Vocoder/Pitch Shifter (deren Einsatz ich auch sehr mag). Dem Einen mag das zu wenig Neues sein, der Andere freut sich darüber, dass er oder sie bekommt, was man erwartet. Persönlich schwanke ich zwischen beiden Positionen, da der Obelsche Stil einerseits individuell und originell genug ist, um aus der Masse herauszustechen und somit keine Gefahr besteht, dass die Veröffentlichungen im Einerlei untergehen oder Langeweile entsteht – andererseits ist es schön, den Weg eines Künstlers begleiten zu können, ob als Ansporn oder Abbild des eigenen Lebensweges und -werkes. Als meditativer Ruhepunkt für in sich gekehrte Refl exion taugt „Myopia“ aber verdammt gut.
Fazit
Frau Obel liefert in gewohnter Qualität, was man von ihr erwartet – ein wenig ruhiger.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Agnes Obel – Myopia (Blue Note/Deutsche Gram)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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