Kategorie: Schallplatte

Musikrezension: Komponist: Sergei Rachmaninov Interpret: Vladimir Ashkenazy, London Symphony Orchestra, André Previn - The Four Piano Concertos, Rhapsody on a theme of Paganini (Decca Classics)


Komponist: Sergei Rachmaninov Interpret: Vladimir Ashkenazy, London Symphony Orchestra, André Previn - The Four Piano Concertos, Rhapsody on a theme of Paganini

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Sergei Rachmaninows zweites Klavierkonzert, 1901 vollendet, ist wohl eines der wichtigsten  Klavierkonzerte der gesamten Musikgeschichte. Es steht gleichauf mit den Schlachtrössern  Nr. 1 in b-moll von Tschaikowsky und einigen weiteren Paradestücken, die den wunderbaren  Ausgleich schaffen zwischen musikalischer Gefälligkeit, Pathos und Virtuosität.  Dagegen fallen die anderen Klavierkonzerte ein bisschen ab – zumindest in ihrer Bedeutung für die weitere Musikgeschichte.  Die Aufnahmen sind in den Jahren 1970 bis 1972 entstanden – zu dieser Zeit waren die  Decca-Toningenieure wohl auf der Höhe ihrer Kunst. Tonalität und Balance zwischen Orchester und Soloinstrument sind hervorragend, dennoch ist Ashkenazys groß angelegtes  Spiel dominant genug an den entscheidenden virtuosen Stellen und werkdienlich genug,  um  hinter  die  ebenfalls  hervorragend  aufgelegten  Orchestermusiker  zurückzutreten  –  wahrhafte Souveränität.  Trotz seines durchaus rastlosen Lebens verkörpert jedes der Konzerte die russische Seele  Rachmaninows, vor allem im dritten Konzert – so sehr, dass sich bis heute die Legende hält,  das Hauptthema basiere auf einem russischen Volkslied, was der Komponist aber schon  zu Lebzeiten widerlegt hat.

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Und doch: Das wirkt so eingängig und fast schon schlicht, dass sich dieser Eindruck automatisch aufdrängt.  Aus einer introvertierten Darbietung arbeitet Ashkenazy sich empor zu einer expressiven Interpretation mit seiner ihm ganz eigenen  souveränen Spielweise, die ihn übrigens auch zu einem so exzellenten Chopin-Interpreten gemacht haben. Bei der Kadenz, die zum Ende  des Konzerts hinüberleitet, hat er sich für die gewaltigere Version entschieden, die der Komponist ursprünglich vorgesehen hatte. Dabei  macht seine Schnelligkeit und technische Brillanz nur die eine Seite der Medaille aus – immer wieder blitzen auch tiefe Melancholie und  Trauer hervor, die das Werk so ungemein vielschichtig machen.  Dieser bei Ashkenazy so leicht vereinbarte Gegensatz von Technik und Sentiment zieht sich auch durch das übrigen Programm der Dreifachbox. Dabei gibt es immer wieder kleine musikalische Überraschungen, wobei sich andere Virtuosen schon weiter aus dem Fenster  gelehnt haben bei ihrer Interpretation Rachmaninows. Man kann wahrhaft nicht sagen, dass er die Konzerte abarbeitet, wenn es aber  mit großer Geste oder mit flinken Fingern zugeht, dann geht es niemals um das Pathos oder die Virtuosität an sich  – insofern kann man durchaus von einer durchgehend werkdienlichen Spielweise sprechern – selbiges gilt für André  Previn und sein Orchester, die auf eine sehr organische Art und Weise mit dem Solisten spielen – die gemeinsame  Konzert- und Probenpraxis kann man der Partnerschaft gut anhören.  Die Klangqualität der 45 Jahre alten Aufnahmen ist wie gesagt sehr frisch und dynamisch – die Box liebevoll gestaltet  und ausgestattet, die Pressqualität sehr gut.

Fazit

Eine trotz Virtuosität und Kraft auch ungemein innige und feinfühlige Interpretation der Klavierkonzerte Rachmaninows

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12/2016
 
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