
Kenwoods brandneue Multimedia-Headunit bringt nicht nur einen riesigen 10,1-Zoll-Bildschirm mit, sondern auch eine speziell auf Wohnmobile zugeschnittene Navigation.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigen
Die Engländer lieben und pflegen ihre Schrulligkeiten. Das macht natürlich auch vor HiFi- Komponenten nicht halt. Nur sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn Lautsprecher wie der vor 40 Jahren vorgestellte LS 5/9 sind überragende Musikmaschinen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Clark Terry - Clark After Dark (MPS)
Clark Terry - Clark After Dark

Dank MPS können sich die LP-Freunde an einer orchestralen Balladen-Opulenz erfreuen, wie es sie nicht häufig zu hören gibt. Der unvergessene Peter Herbolzheimer steht einem 50-köpfigen(!) Klangkörper vor, der dem ebenso unvergessenen Flügelhornisten Clark Terry das passende Fundament für weitschweifige Melodiebögen bereitet, wie sie heimeliger wohl kaum ins Mikrofon zu bekommen sind. Selbstredend besteht das Orchester aus den besten Musikern, die man 1977 in London auftreiben konnte und beim Anspielen von „November Song“ fegt einen die Streicherhorde fast aus dem Sessel – ein Orkan aus Violen und Violinen, wie er herrlicher nicht sein kann. Ein Blick auf das Tracklisting genügt, und man weiß, welch großer Genuss bevorsteht: „Misty“, „Georgia on My Mind“ und „Willow Weep for Me“ dürften die bekanntesten Stücke sein, Peter Herbolzheimer steuert den Titelsong des Albums bei. Man könnte bei diesen Zutaten natürlich Gefahr laufen, in kitschigste Abgründe abzudriften, aber Clark Terry marschiert mit seinem glasklaren Ton vorneweg und Peter Herbolzheimer weiß sowieso, wie man solche Untiefen elegant umschiffen kann; seiner Komposition gibt er dazu noch ein dezentes Blues-Feeling mit auf den Weg. Dem Orchester verpasst Herbolzheimer einen wunderbar warmen und üppigen Sound, den man fast mit den Händen greifen kann. Die sorgsame Klangbearbeitung tut ein Übriges, um das schwelgerische Gefühl mühelos bis auf den Siedepunkt zu treiben. Dabei geben die Liner Notes darüber Aufschluss, dass die Rahmenbedingungen eigentlich nicht die besten waren, weil Clark Terry die Tage vor der Aufnahme nur sehr wenig Schlaf bekommen hat. Davon hört man allerdings nichts und Terry verblüfft immer wieder mit seiner stupenden Technik, obwohl er auf „Clark After Dark“ gar nicht richtig gefordert wird.
Fazit
Eine seltene Vereinigung aus Balladen und orchestraler Wucht.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Clark Terry - Clark After Dark (MPS)
144-612
ArtPhönix Vinyl |