Genre: Stoner Rock
Tuber – Joyful Science

Es erstaunt mich immer wieder, wie lebendig die griechische Rockmusikszene ist und wieviele richtig gute Acts es aus dieser Ecke Südeuropas doch gibt. Tuber gehören zweifellos dazu und tönen zudem deutlich anders als ihre im mehr dem klassischen Stoner Rock verhafteten Kollegen von 1000mods, Naxatras oder Villagers Of Ioannina City.
Tuber bauen in ihre hypnotischen Tracks deutlich mehr Elektronik ein, was ihrem Treiben eine ganz besondere Note verleiht. Der Opener und Titelstück „Joyful Science“ bekommt dadurch zum Beispiel ein paar sehr spannende Achtziger-Vibes und würde sich auch als Soundtrack zu einem Science-Fiction-Film gut machen. Aber: Die Gitarren kommen und sorgen für eine sehr gelungene Auflösung, die das Stück in eine große, atmosphärisch dichte Klanglandschaft entlässt. Bei lediglich fünf Titeln kann man streiten, ob es sich hier um eine EP oder eine LP handelt, gelungen sind die Tracks jedoch alle. Sie funktionieren alle nach einem ähnlichen Strickmuster und beginnen mit einem elektronisch getragenen Thema, bevor klassische Rockelemente dem Ganzen einen ziemlich unerschütterlichen Betonboden unterschieben. Die Riffs sind eingängig und werden nicht überstrapaziert, die Atmosphäre ist entspannt und leichtfüßig. In den elektronischen Passagen gibt’s immer wieder leichte „Blade Runner“-Vibes, was ich ziemlich schick finde. Beim abschließenden „Burning Florence“ gibt’s sogar mal ein Klavier als Intro, die Nummer entwickelt sich schön langsam und gemächlich, bevor es einen wieder einmal sehr gelungenen Übergang zum Gitarrenpart gibt – ein sehr gelungener Abschluss.
Klanglich geht das Album in Ordnung. Es hat so etwas wie Dynamik, alles wirkt gut sortiert und recht ausgewogen. Die 180-Gramm-Platte ist in einem kräftigen Pink gehalten und hat keine nennenswerten Fehler.
Fazit
Kernige Gitarrenmusik mit reichlich Elektronik – hier funktioniert das sehr gut.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Tuber – Joyful Science (Neda Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |