Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Neil Young – Le Noise (Reprise Records)
Neil Young – Le Noise
Alles schon tausendmal gehört. Schrammelige Gitarren, Neil Youngs knödelig und gequält klingende Stimme und Texte über Liebe, Drogen und Krieg. Alles wie gehabt, nur dass es diesmal richtig gut geworden ist. Da hat der alte Herr Young nach einer ganzen Reihe mittelmäßiger Scheiben endlich mal wieder einen rausgehauen. Auf „Le Noise“ sprüht der Altmeister der zornigen Gitarren und Feedbackorgien wieder vor Ideen und Inspiration. Das Album ist irre kraftvoll, abwechslungsreich und trotzdem wie aus einem Guss. Der Mann hat im Gegensatz zu anderen Rentnern der Szene noch einiges zu sagen und ist nach wie vor einer der besten Songwriter jenseits des Atlantiks. Bei der Auswahl des Produzenten reibt man sich jedoch verwundert die Augen. Daniel Lanois? Der Mensch, der für so überproduziertes Zeug wie U2 verantwortlich ist, produziert den Lo-Fi-Grunge-Opa! Und das soll gut gehen? Ein Stuhl, eine akustische oder elektrische Gitarre und Neil Young selbst sind die einzigen Zutaten für das Album. Das ist nicht die neueste, aber mit Sicherheit eine der besseren Ideen, die Herr Lanois hatte. Was er dann allerdings mit dem Sound veranstaltet hat, ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Dieses permanente Gewaber aus Hall, Echo und Loop-Effekten treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man noch den Klang der „Live at Massey Hall 71“ im Ohr hat. Diese nackte und berührende Stimme fehlt einfach. Damit wird leider viel von der Echtheit der Songs erstickt. Auf der anderen Seite hilft es aber auch dem One-Man – One Guitar-Konzept große Soundwände zu erschaffen, die besonders dann eindrucksvoll wirken und Gänsehaut verursachen, wenn man Le Noise richtig, richtig laut hört. Die erste Seite ist mit das Beste, was Neil Young in den letzten 20 Jahren abgeliefert hat. Die zweite Seite fällt dann leicht ab. Ein Lied wie „Hitchhiker“ klingt so, als hätte es damals nicht mehr mit auf das 1995 mit Pearl Jam eingespielte Album „Mirrorball“ geschafft.
Fazit
Nah dran am großen Wurf – mit gutem Klang, aber gewöhnungsbedürftigem SoundKategorie: Schallplatte
Produkt: Neil Young – Le Noise (Reprise Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |