Kategorie: Verstärker Vorverstärker, Verstärker Endstufen

Systemtest: Pro-Ject Pre Box SE, Pro-Ject Amp Box SE Mono


Tatendrang

Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 1
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Kennen Sie Gimli, den Zwerg aus dem Filmepos „Herr der Ringe“? Der macht ungeachtet seiner Größe im Kampf so einige Riesenkerle platt. Es gibt da gewisse Parallelen zu der Pro-Ject-Kombi, die mich seit einiger Zeit erfreut...

Peripherie:



Quellen:


Notebook Toshiba Windows XP und MediaMonkey Logitech Squeezebox


D/A-Wandler:


Pro-Ject DAC-Box
Pro-Ject DAC Box USB mit ASIO-Treibern
Restek MDAC+


Lautsprecher:


PSB B Shelf
Klang+Ton „Specialist“
KEF iQ50


Dass diese Vor-End-Kombi im Heft ist, hat genau den Grund, dass ich sie vor längerer Zeit zum ersten Mal gehört habe und sie so gut fand, dass ich sie mit einem Artikel beehren musste. Es ist ja nun so, dass im Zuge der sich auf dem Vormarsch befindenden Digitaltechnik mit Streamingclients und damit verbundenen DACs der häufige Wunsch aufkam, eine im Verborgenen spielende Lösung zu haben, bei der mehr oder weniger nur eine Fernbedienung und die Lautsprecher zu sehen sind.

Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 2Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 3Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 4Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 5Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 6Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 7Stereovorstufen Pro-ject Pre Box SE, Pro-ject Amp Box SE Mono im Test , Bild 8
Wenn man alles gut verstecken will, ist es dann natürlich vorteilhaft, wenn der Verstärker nicht so riesig ist, damit er noch in die Schublade passt. Die kleinen Dinger wiederum zeichnen sich oft dadurch aus, lediglich Notlösungen darzustellen. Schade, denn was nützt uns so eine tolle, hochaufgelöste Datei, wenn wir sie mit allen Dynamik- und Auflösungsfähigkeiten durchs Netzwerk schicken und abschließend minderwertig verstärken? Nicht viel, das sehen Sie sicher ein. Und genau jetzt kommt‘s: Ich hatte vor Kurzem ein Erlebnis, das mir eine Lösung dafür bot. Es ereignete sich erst einmal so, dass (so ist das in einem Redakteursleben oft) ein Vertriebsmann vorbeikommt, kleine Kartons unterm Arm hat und um Probehören bittet. So einen Wunsch erfüllt man gern, allerdings hatte ich zum besagten Zeitpunkt so meine Zweifel, dass während der Hörsession ernst zu nehmende Dinge passieren. Und jetzt höre ich mit Geschichtenerzählen auf und wende mich erst mal harten Fakten zu. Das an diesem Tag Gehörte waren zwei Monoblöcke und eine Vorstufe. Miniaturisiert. In Zahlen ausgedrückt: 10 Zentimeter breit, 7 Zentimeter hoch und ungefähr 14 Zentimeter tief. Das ist nun wirklich mal klein. Hinter dieser Elektronik steckt die tschechische Firma Pro-Ject, die bis vor Kurzem hauptsächlich für ihre tollen Plattenspieler mit vernünftigem Preisschild bekannt waren, unsere Redaktion aber schon einmal mit Mini-High-End überzeugen konnte. Allerdings waren das seinerzeit Mini- DACs und iPod-Docks, nicht aber etwas Verstärkendes. Ein Zugeständnis muss man machen: Wenn man halbwegs vernünftige Leistungswerte erzielen möchte, braucht man ein gescheites Netzteil, und das braucht trotz moderner Technik Platz. Deshalb passt das Netzteil der Amp Box SE Mono nicht in besagtes Gehäuse, sondern ist ausgelagert, wie bei einem Notebook. Im Verhältnis zum Verstärker ist es recht groß, absolut gesehen aber so klein, dass es immer noch unter den meisten Racks im Verborgenen arbeiten kann. Dank des externen Netzteils passen aber wenigstens ausgewachsene Schaltverstärker ins Gehäuse. Bei diesen Miniteilen vermutet man ja gern Chipverstärker mit ein wenig Elektronik drumrum, so wie die Endstufen, die man auch in Autoradios findet. Doch nichts da, ich finde einen richtigen PWM-Verstärker mit diskret ausgeführter Ausgangsfilterung. Von dem kann man schon was erwarten; die Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Entwicklung der Class-D-Amps weit fortgeschritten ist und heute auch leistungs- und klangstarke Modelle der schaltenden Art machbar sind. Lange Zeit gab‘s da Probleme. Da das Ausgangssignal ja tiefpassgefiltert werden muss, um aus dem pulsweitenmodulierten Signal ein zeitkontinuierliches, lautsprecherfreundliches zurückzugewinnen, ist eine hohe Taktung erforderlich. Sonst entzieht man der Musik jegliches Detail. Bei Bassendstufen war das nie ein Problem, die müssen ja nur ein paar hundert Hertz rausgeben können, aber ein Fullrange-Verstärker hat‘s da schon schwerer. Heute kann man das aber, auch ohne am Ausgang einen vorzüglichen Schwingkreis zu bauen. Auch den Dämpfungsfaktor hat man mittlerweile mit entsprechenden Gegenkopplungsschleifen im Griff , das war lange ein weiteres Manko von Class-D. Nun stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wie gut das die Amp Box Mono umsetzen kann. Außerdem sollte die optisch angeglichene Vorstufe natürlich zu den beiden passen. Um das herauszukriegen, braucht es zunächst ein Messsystem. Mit dem haben die Jungs nach langer Einspielphase schließlich auch noch Bekanntschaft gemacht. Ich will jetzt nicht so tun, als ob ich unglaublich überrascht gewesen wäre, als an vier Ohm fast 190 Watt angezeigt wurden, aber beachtlich ist das schon. Das sind Leistungswerte, mit denen man durchaus etwas anfangen kann. Die Größe der Kiste, die das gerade herausgegeben hat, brauche ich ja auch nicht hundertmal zu erwähnen. Die volle Aussteuerung habe ich bei 1,2 Volt Signalspannung erreicht, was mich direkt zur Vorstufe bringt, die bitte mindestens so viel, aber auch nicht viel mehr auspegeln darf. Und wie es der Zufall will: 1980 Milivolt stehen am Ende an, die Ausgangsimpedanz ist mit 200 mOhm auch so dimensioniert, dass ein entsprechender Strom fließen kann. Basis dessen war ein 2-Volt-Signal. Zum Hörtest lud ich dann die passende Peripherie, nämlich zunächst die sich immer noch im Verlag befindenden DAC-Boxen von Pro-Ject, die ihre Musik vom Notebook bezogen. Mit einem schön langen USB-Kabel konnte ich bequem vom Sitzplatz aus Dateien Richtung Anlage schicken. Passende ASIO-Treiber hatte ich ja noch auf dem Notebook, genau wie einen reich gefüllten Musikordner. Die Startkette sieht so aus: Vom Notebook in den USB-DAC, dann in die Vorstufe (wichtig, da die digitale Lautstärkeregelung des Notebooks durch die ASIO-Treiber lahmgelegt ist) und dann in die kleinen Wunderknaben namens Amp Box SE. Das geht ab, sage ich Ihnen. Und zwar wie die sprichwörtliche wilde Sau! Ich war mir gar nicht mal so sicher, wer denn nun für das Feuerwerk verantwortlich ist. Also hieß es: wildes Durchtauschen der Einzelkomponenten. Erst mal trennte ich mich von den Mono-Amps und klemmte einen Satz SymAsyms dran (wer die nicht kennt: das sind exzellent klingende Selbstbau- Monos aus den zarten Händen unserer Klang+Ton-Mannschaft). Die Situation sah nun so aus: Die Spritzigkeit war noch voll da, das Raumgefühl war anders, aber immer noch sehr ausgeprägt, nur der unbedingte Tatendrang, den Lautsprecher wegzurütteln, war nun nicht mehr ganz so ausgeprägt wie mit den kleinen Pro-Ject-Monos. Es klingt fast, als wäre der Rechenbach durchgeknallt, aber: Wenn Sie gerne richtig Dampf an den Strippen haben, hängen Sie die Monos im Taschenformat dran. Ist so. Nach dem Umtauschen der Vorstufe gegen unseren Referenz- Vorverstärker durften die wieder ran. Im direkten Vergleich zu unserem MalValve preamp 3 klang die Pre Box SE etwas dünner, weniger erdig und nicht so wuchtig, aber da liegen auch ein paar Euro dazwischen, und es ist ja nun nicht so, dass die Minivorstufe keine Vorzüge hätte. Im Gegenteil, sie agiert spritzig, räumlich sehr gut aufgestellt und mit dem Pluspunkt ausgestattet, recht dynamische Freudensprünge zu vollziehen. Wenn das Ding einmal warm ist, ist sie nicht mehr zu halten. Und wieder einmal muss ich sagen, dass sich diese Beschreibungen auf ihre absolute Leistung beziehen, nicht auf das Verhältnis von Größe zu Leistung. Und jetzt weiß ich nicht nur, dass Miniatur-HiFi tierisch in ist, sondern auch, dass man mit Kleinstkomponenten große Dinge anstellen kann. Perfekt für die Zweitanlage im Büro? Nee, das wäre zu schade, als Hauptanlage im Wohnzimmer finde ich die drei viel besser aufgehoben.

Fazit

Die kleine Amp Box Mono SE ist weitaus mehr als eine Notlösung.  

Die kleine Pre-Box passt exzellent zu den kleinen Endverstärkern von Pro- Ject, spielt aber auch an markenfremden, auch gern strombedürftigen Amps ganz hervorragend. Da kann man sich schon verlieben ...

Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Produkt: Pro-Ject Pre Box SE

Preis: um 325 Euro

8/2010

Kategorie: Verstärker Endstufen

Produkt: Pro-Ject Amp Box SE Mono

Preis: um 325 Euro

8/2010
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Ausstattung & technische Daten: Pro-Ject Pre Box SE
Vertrieb: Audiotrade, Mülheim/Ruhr 
Telefon: 0208 882660 
Internet: www.audiotra.de 
Eingänge: 4 x Analog-IN RCA 
Ausgänge: 1 x Analog RCA, 1 x Sub-out 
Klirrfaktor (in %): 0.006 
SNR (A-gewichtet in dB): 98 
Checksum: „Die kleine Pre-Box passt exzellent zu den kleinen Endverstärkern von Pro- Ject, spielt aber auch an markenfremden, auch gern strombedürftigen Amps ganz hervorragend. Da kann man sich schon verlieben ...“ 
Ausstattung & technische Daten: Pro-Ject Amp Box SE Mono
Preis: 325 
Vertrieb Audiotrade, Mülheim/Ruhr 
Telefon 0208 882660 
Internet www.audiotra.de 
Eingänge 1 x analog RCA, 1 x Trigger-IN 
Ausgänge: 1 x Trigger-OUT 
Leistung 8 Ohm (in Watt): 122 
Leistung 4 Ohm (in Watt): 195 
Klirrfaktor (in %): 0.02 
SNR (A-gewichtet in dB): 91 
Dämpfungsfaktor: 109 
Empfindlichkeit (in mV): 910 
Checksum: „Die kleine Amp Box Mono SE ist weitaus mehr als eine Notlösung.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 23.08.2010, 12:49 Uhr
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Topthema: Totale Eleganz
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Arendal 1528 Monitor 8

Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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