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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Consolidated Audio Übertrager 1:15
Transformation am Limit
Übertrager zur Verarbeitung von MC-Tonabnehmersignalen sind bei uns in der jüngeren Vergangenheit sicherlich nicht zu kurz gekommen. Zwei der überzeugendsten Gründe dafür gibt’s hier.
Mir fällt gerade einigermaßen erstaunt auf: Ich habe überhaupt keine Phonovorstufe mehr in Benutzung, die MC-Signale elektronisch verstärkt. Ab und zu, wenn’s schnell gehen muss, versichere ich mich der bewährten Dienste der Musical Fidelity MX Vynl, ansonsten aber geht’s grundsätzlich mit Röhren und vorgeschalteten Trafos. Meine diesbezügliche Auswahl hat definitiv Grenzen und wenn es einen Übertrager gibt, der dort fehlt, dann ist es eine „Monster Can“. Das ist die höchst inoffizielle Bezeichnung für das, was die immer noch junge und kleine Firma Consolidated Audio in Berlin baut. Stammleser erinnern sich: Wir hatten schon mal einen Consolidated-Übertrager im Heft, eine sehr hoch übersetzende Variante für den Sculpture A4-Tonabnehmer, der in Sachen Ausgangsspannung sehr zurückhaltend war. 1:30? Überhaupt kein Problem für Michael Ulbrich, den Mann hinter Consolidated Audio.
Mehr oder weniger jeder Consolidated-Übertrager ist eine eigens auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnittene Lösung. Das gilt auch für die beiden Monster Cans, um die es hier gehen soll: Ulbrich hat zwei Varianten eigens für das sündteure van den Hul Colibri XGW Grand Cru Elite gebaut. Die durchaus moderaten elektrischen Eigenschaften des Abtasters erfordern gar nicht so extreme Maßnahmen, boten aber die Gelegenheit, einer nach wie vor gerne diskutierten Frage nachzugehen: Kupfer- oder Silberdraht?
Varianten
Wer sich für einen Consolidated-Übertrager interessiert, hat die Auswahl zwischen einer ganzen Reihe von Konstruktionsdetails, die alle das klangliche Ergebnis (und den Preis) beeinflussen. Das beginnt beim Übersetzungsverhältnis, das von der Tonabnehmerimpedanz und seiner Ausgangsspannung abhängig ist.
Aufbau
Alle Consolidated-Übertrager stecken in einem massiven Metallzylinder, der einen ausgesprochen wertigen Eindruck vermittelt. Darin ruhen die Übertrager bestens von der Außenwelt abgeschirmt und auch mechanisch bestmöglich entkoppelt. Dabei kommt ein Gesamtgewicht von knapp 3,5 Kilogramm zustande, das mittels dreier Sorbotan-Füße vom Untergrund isoliert ist. Zu Details des inneren Aufbaus hält sich der Entwickler verständlicherweise zurück, stellte jedoch ein Bild zur Verfügung, anhand dessen wir ein paar Dinge ableiten können. Ulbrich verwendet offenbar recht voluminöse Ringkerne und setzt auf ein aufwändiges Wickelschema, das mit einer ganzen Reihe von verschachtelten Wicklungen arbeitet. Was absolut Sinn ergibt, wenn man mit großen Trafos eine lineare und breitbandige Wiedergabe erzielen will.
Klang
Um einschätzen zu können, in welche Richtung die Consolidated-Übertrager tendieren, durften sie zunächst an meiner Röhren-MM-Vorstufe (50 Dezibel Verstärkung) andocken. Das funktionierte erfreulicherweise auf Anhieb perfekt, ich hatte mit keinerlei Brummproblemen zu kämpfen. Bereits die ersten Töne aus der Anordnung offenbarten größte Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, gepaart mit schon fast unheimlicher Transparenz. Gerade an dieser Stelle habe ich immer das Gefühl, dass eine solche Lösung auch guten Halbleiterphonovorstufen überlegen ist. Der zum Vergleich herangezogenen Levar Ultimate MC war tonal recht ähnlich, schaffte aber nicht die Farbigkeit und totale Ruhe, die die „Monster Cans“ mit sich brachten. Die klanglichen Unterschiede zwischen der Silber- und der Kupfervariante sind deutlich nachzuvollziehen. Anfangs war ich geneigt, der etwas erdigeren und bodenständigeren Gangart der Kupfervariante den Vorzug zu geben, der Silberübertrager war mir am oberen Ende des Spektrums einfach zu... silbrig. Bei einem in diesen Regionen so ausdrucksstarken System wie dem van den Hul hat mich das, ehrlich gesagt, nicht verwundert.
Das Bild änderte sich etwas, als ich begann, mit den Abschlusswiderständen zu spielen, die Micha Ulbrich mir dazugelegt hatte. Mit weiteren 47 Kiloohm parallel zur Eingangsimpedanz der Phonovorstufe ergab sich zwar ein hörbarer Pegelverlust, jedoch auch ein etwas anderer Charakter. So hat mir zum Beispiel Ralph Towners Gitarrensound besser gefallen, der sich mehr auf die Substanz des Instrumentes konzentrierte. Auch Colin Walcotts percussive Elemente klangen etwas zurückgenommener, aber straffer. Das letzte bisschen Luft am oberen Ende litt zum Glück nicht unter der Maßnahme, jenes verschafft dem Klang einen schon fast unheimlichen Realismus. Und es sieht so aus, als würde sich hier und da noch ein Zwischenton ins Geschehen mogeln der mit dem Kupferübertrager nicht zu hören war. Von daher bevorzuge ich letztlich die Silbervariante, würde aber noch Parallelwiderstände mit vielleicht 100 Kiloohm probieren wollen. Das sind jedoch alles Nuancen, die nicht darüber hinwegtäuschen sollten, dass wir es hier mit Experimenten am absoluten Limit dessen zu tun haben, was sich an Klangqualität von eine Schallplatte holen lässt. Und die „Monster Cans“ sind dafür in hohem Maße mitverantwortlich.
Fazit
Die Consolidated-Übertrager zählen zum Feinsten, was man hinter einen MC-Abtaster stöpseln kann. Sie fallen durch maximale Durchhörbarkeit und Störarmut auf. Mehr Dynamik dürfte einem MC nicht zu entlocken sein.Kategorie: Zubehör HiFi
Produkt: Consolidated Audio Übertrager 1:15
Preis: um 3200 Euro
Die Consolidated-Übertrager zählen zum Feinsten, was man hinter einen MC-Abtaster stöpseln kann.
Consolidated Audio Übertrager 1:15
Kategorie | MC-Übertrager |
Preis: | ab 3200 Euro |
Vertrieb: | Consolidated Audio, Berlin |
Telefon: | 030 49771162 |
Internet: | www.consolidated-audio.de |
Garantie: | 2 Jahre |
Abmessungen: | 130x 130 mm (Durchmesser x Höhe, ohne Anschlüsse) |
Gewicht: | 3,35 kg |
Kommentar: | » Die Consolidated-Übertrager zählen zum Feinsten, was man hinter einen MC-Abtaster stöpseln kann. Sie fallen durch maximale Durchhörbarkeit und Störarmut auf. Mehr Dynamik dürfte einem MC nicht zu entlocken sein. |