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Auro-3D-Leserkino mit Double Bass Array: Blue Star Lights

Ratgeber Auro-3D-Leserkino mit Double Bass Array: Blue Star Lights - News, Bild 1
21.05.2024 14:12 Uhr von Redaktion hifitest

Bianca und Mark realisierten im Keller ihres Einfamilienhauses den Traum vom eigenen Kino. In Eigenleistung haben sie dort in den letzten Jahren ihr kleines, aber feines „Blue Star Lights“ geschaffen. Dabei gab es einige akustische Hürden zu überwinden. Ein Hausbesuch.

NRW, Mitte Juni 2020 – die Sonne scheint und die Corona- Maßnahmen sind so weit gelockert, dass wir endlich den bereits im Februar gefassten Plan umsetzen und Bianca und Mark in ihrem Zuhause besuchen können. Das sympathische Paar empfängt uns freundlich mit Köstlichkeiten aus der örtlichen Bäckerei. So gut es an der Kaffeetafel auch schmeckt und so nett die Gespräche sind, uns zieht die Neugier rasch in den Keller des Einfamilienhauses. Dort erwartet uns das „Blue Star Lights“ samt Lounge bereits in atmosphärisches Licht getaucht. Der Duft von frischem Popcorn liegt in der Luft. Nach der Besichtigungstour bringt unser Fotograf Tim sein Equipment in Stellung. Nun ist genug Zeit, um von Bianca und Mark mehr über das Kino, seine Geschichte und Technik zu erfahren.

Vorgeschichte

Die Begeisterung fürs Heimkino ist bei Bianca und insbesondere Mark nichts neues. In den Wintermonaten fahren die beiden regelmäßig in den nahegelegenen Mediamarkt, um ihre Blu-ray-Sammlung zu erweitern und abends zu zweit oder mit Freunden die neuen Filme zu genießen. Denn trotz der heutigen Streaming-Angebote gehört Mark zu den Menschen, die Filme auf physikalischen Trägern besitzen wollen, wie er mir verrät. Bereits 2007 mieteten sie in ihrer damaligen Wohnung eigens einen zusätzlichen Raum an, um dort einen Projektor plus Surround-Set in Betrieb zu nehmen. Im Mietshaus waren die Möglichkeiten zur Umsetzung eines Heimkinos allerdings begrenzt. Als Bianca und Marc 2012 ihr Eigenheim bezogen, wurde als Ad-hoc-Lösung zunächst das Wohnzimmer zugleich zum Heimkino. Im Souterrain richtete sich das Paar eine Kellerbar ein. Dort hielt zum gemeinschaftlichen Fußball-Schauen mit Freunden zunächst ein günstiger 50-Euro-Beamer Einzug.

Aus 1 mach 2

Ca. 2014, als die Einrichtungsarbeiten soweit abgeschlossen waren, beschloss Mark, sich nun endlich seinen Traum zu erfüllen und ein richtiges Heimkino im eigenen Raum zu bauen.

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Hierzu teilte er den insgesamt 9,6 x 3,8 qm großen Kellerraum durch eine selbst gebaute Trockenbauwand. Der vordere Teil diente von nun an weiterhin als Kellerbar, der hintere Teil wurde komplett in Eigenleistung zum Kino umgebaut. An der Stirnwand baute Mark eine 60 cm tiefe Holzkonstruktion, die das Frontsystem, Subwoofer und einen Teil der Elektronik beherbergt. Die Zwischenräume füllte er mit Rockwool-Dämmmaterial aus. Abgedeckt wird die Konstruktion mit akustisch durchlässigem Vlies. Für die Leinwand baute Mark einen 2,74 x 1,44 qm großen Rahmen, der ein akustisch transparentes Barium-Tuch von Alphaluxx aufspannt. Dieser ist einfach in zwei Haken, wie man sie auch für Hängeschränke verwendet, eingehangen. Die hintere Wand ist ebenfalls mit Rockwool gedämmt. Sie beherbergt weitere Subs, dazu später mehr, sowie Regale für Beamer und Rear- Lautsprecher. Mark setzt bei der Lautsprecher- Konfiguration auf Auro- 3D. So kommen zusätzliche Höhenlautsprecher von Heco sowie als zentrale „Voice of God“ ein flach bauender Elac- Lautsprecher direkt über den Sitzen zum Einsatz. Fünf Personen finden in zwei Reihen gemütlich Platz. Vorne laden zwei bequeme Sessel zu langen Filmnächten ein. Diese sind jeweils mit einem Bass Shaker ausgerüstet. Für die hintere Dreierreihe baute Mark ein Podest aus Europaletten. Darauf stehen drei Original-Kinositze, die Marks Bruder ihm zum Geburtstag schenkte.

Licht und Dämmung

In den Filmpausen können Bianca und Mark per Sprachbefehl über Alexa das Kino in stimmungsvolles Licht tauchen. Hierzu brachte Mark eine ganze Reihe an farbigen LED-Bändern an. Die Decke ziert zudem ein selbst gebauter Sternenhimmel, der wohl auch namensgebend für das Kino war. Als Akustikmaßnahmen brachte Mark an den Wänden selbst gebaute Rahmen mit Rockwool-Füllung an. Die Decke ist im vorderen Bereich mit Basotect verkleidet, im hinteren Bereich sitzen rund um VoG und Sternenhimmel Diffusoren aus Styropor.

Double Bass Array

Anfangs hatte Mark zwei unterschiedliche Subwoofer im Einsatz, was zu einem unbefriedigenden Ergebnis führte. Diese ersetzte er dann durch zwei potente SVS 1000. Damit erzielte er zwar reichlich Druck im Frequenzkeller, doch aufgrund der Raumgeometrie hatte er am Hörplatz mit Dröhneffekten zu kämpfen, welche er zunächst nicht in den Griff bekam. Die Lösung: Double Bass Array, kurz DBA. Dröhneffekte entstehen in der Regel durch die Anregung der sogenannten Raummoden. Die von den Subwoofern an der Stirnseite des Kinos abgestrahlten Schallwellen werden an der hinteren Wand reflektiert. Die hin und her laufenden Wellen überlagern sich im Raum, je nach Stelle und Frequenz kommt es zu Auslöschungen oder starken Überhöhungen. Bei einem DBA verhindert man dies, indem an der Rückwand noch einmal die gleiche Subwoofer-Bestückung spielt wie an der Front. Diese erhalten ihr Signal um genau die Zeit verzögert, welche der Schall braucht, um den Raum zu durchqueren. Zudem werden sie verpolt, sprich das Signal wird um 180° phasengedreht. Wenn nun die Schallwelle der vorderen Subwoofer die hintere Wand erreicht, spielen die Subs dort in diesem Moment genau das invertierte Signal, sprich die beiden Schallwellen löschen sich in der Theorie vollständig aus und es gibt keine Reflexion. Die hintere Wand verschwindet sozusagen akustisch. In der Praxis baute Mark sechs geschlossene 50-L-Gehäuse mit je einem 12-Zöller von JBL. Angetrieben werden sie von Behringer PA-Endstufen. Vier der Subwoofer sitzen vorne hinter der Leinwand, zwei in der hinteren Wand. Damit ist auch schon klar, welches Marks nächstes anstehende Projekt ist: Zwei weitere Subwoofer für die Rückwand bauen, um vorne und hinten die beim DBA ideale identische Konfi guration zu erhalten.

Film ab!

Wir lassen den Tag bei Bianca und Mark mit Szenen aus Marks Lieblingsfilmen ausklingen. Recht lautstark ausklingen, versteht sich. Und schnell zeigt sich: Marks Kampf gegen die Unbilden der Raumakustik war überaus erfolgreich – von Dröhneffekten keine Spur. Die Kombination aus Dämmung und DBA funktioniert prächtig. Der Bass ist kraftvoll, bei Bedarf sehr laut und zugleich jederzeit kontrolliert und sauber. Auch von Kompressionseffekten oder ähnlichem ist nichts zu merken. Kein Wunder, schließlich bewegen sich hinter der Leinwand gleich vier 12-Zoll-Membranen. Da muss jedes einzelne Chassis nicht allzu viel Luft bewegen. Und die PA-Endstufen besitzen ohnehin reichlich Leistungsreserven. Die Bass Shaker tun mit dem erzeugten Körperschall ihr übriges dazu, dass einem in diesem Kino so manche Szene buchstäblich durch Mark und Bein geht.

Fazit

Bianca und Mark haben sich mit ihrem Blue Star Lights einen Traum erfüllt. In seiner heutigen Form ist das Kino über Jahre entstanden und wird sich auch zukünftig weiter entwickeln. Es beweist mal wieder, dass man nicht auf einen Schlag ein Vermögen investieren muss. Mark hat irgendwann mit seinem Hobby Heimkino einfach angefangen, stetig nach Verbesserungen gesucht und so bei jeweils überschaubarem finanziellen Aufwand über die Jahre großartiges erreicht.

Ausstattung

  • Frontlautsprecher + Center: Heco Celan 701
  • Surround-Lautsprecher: Jamo D 7 THX
  • Höhen-Lautsprecher: Heco Victa 301
  • VOG: Elac
  • Subwoofer: 6 x JBL Stage 1210 in Eigenbau-Gehäusen
  • Bass Shaker: 2x Reckhorn BS-200i
  • AV-Receiver: Marantz SR7009 + 3D Update
  • Endstufe für Front + Rear: Rotel THX 5-Kanal
  • Bassendstufen: 2x Behringer NX3000
  • Endstufe für Bass Shaker: Behringer NX1000
  • Endstufe für Höhenkanäle: Pioneer
  • Ultra-HD-Blu-ray-Player: Panasonic DMP-UB404
  • Blu-ray-Player: Pioneer
  • Projektor: Epson EH-TW9300
  • Leinwand: 2,74 x 1,44 qm Alphaluxx Barium, akustisch transparent, in Eigenbaurahmen
  • Tabletsteuerung: Harmony Hub
  • Bassprocessing: Antimode
  • Akustikmaßnahmen: Dämmung mit Rockwool und Basotect, Styropor-Diffusor, Double Bass Array
  • Licht: LED, Sternenhimmel, Lichtsteuerung über Alexa

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