Kategorie: Kopfhörer InEar

Einzeltest: Vision Ears Erlkönig


In-Ear-Kopfhörer Vision Ears Erlkönig

Kopfhörer InEar Vision Ears Erlkönig im Test, Bild 1
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Vision Ears hat sich in vergleichsweise kurzer Zeit einen exzellenten Ruf in Sachen Custom-In-Ear-Monitors erworben. Das das Topmodell unter den Customs lässt sich zwischen zwei Klangcharakteristiken umschalten. Das neue Spitzenmodell Erlkönig bietet gleich vier Klangsignaturen.

Ich gebe zu, dass ich gestutzt habe, als mir Marcel Schoenen, der zusammen mit Amin Karimpour Vision Ears gegründet hat, erzählte, das neue Topmodell sei ein Universal- Fit. Bisher gab es Universals bei Vision Ears hauptsächlich zum Probehören, damit man sich für ein akustisches System entscheiden konnte, das die Kölner dann anschließend in ein nach Abformungen der Gehörgänge maßgefertigtes Gehäuse eingebaut haben. Den Grund erklärte mir Marcel dann auch sofort: Die beiden haben die Erfahrung gemacht, dass sich Kunden ab einer gewissen Preisklasse Gedanken darüber machen, inwieweit man einen Kopfhörer später gegebenenfalls einmal wieder verkaufen kann.

Kopfhörer InEar Vision Ears Erlkönig im Test, Bild 2Kopfhörer InEar Vision Ears Erlkönig im Test, Bild 3Kopfhörer InEar Vision Ears Erlkönig im Test, Bild 4Kopfhörer InEar Vision Ears Erlkönig im Test, Bild 5
Da die Form der Gehörgänge von Menschen beinahe so individuell wie Fingerabdrücke ist, kann niemand etwas mit einem Custom anfangen, der für jemand anderen angefertigt wurde. Die Möglichkeit des Weiterverkaufs ist damit ausgeschlossen. Universals sind dagegen gerade dafür gemacht, dass sie möglichst jedem passen. Eine Anpassung an den Gehörgang erfolgt hier mithilfe der austauschbaren Ohrpassstücke, die es in allen möglichen Größen, Formen und Qualitäten gibt.     

Ausstattung


Den Gedanken, einen möglichst universellen Spitzenkopfhörer zu bauen, haben die beiden Ohrenvisionäre sogar noch weiter getrieben. Da es ja auch verschiedene Hörgeschmäcker gibt oder man vielleicht selber, je nach Musik oder Hörsituation, andere Klangcharakteristiken bevorzugt, lässt sich der Klang des Erlkönigs variieren. Unter den magnetisch haftenden Gehäusedeckeln (Faceplates), die man gegen Exemplare mit einem anderen Design austauschen kann (noch ein Punkt, in dem der Erlkönig höchst variabel ist), versteckt sich ein kleiner Drehschalter. Mithilfe des mitgelieferten Mini-Schraubendrehers kann man hier zwischen vier verschiedenen Klangsignaturen wählen. Technisch ist das Ganze eine ziemliche Meisterleistung, denn neben dem Umschalter müssen insgesamt 13 Balanced- Armature-Treiber (BAT – vier Bass, vier Mitten-, vier Hochtontreiber und ein Superhochtöner) in jedes der Gehäuse aus mattem 925-Silber eingebaut werden. Damit Kunden dieses Meisterwerk auch entsprechend würdigen, hat man bei Vision Ears eine aufwendige Holzschatulle gestaltet. Das ist etwas völlig anderes als die sonst verwendeten Kunststoffboxen. Eine edle Lederschachtel für den täglichen Gebrauch liegt natürlich auch bei. Das austauschbare Kabel besteht aus Silberlitzen.     

Passform


Gehäuse aus Reinsilber, separate Faceplates, Magnethalterungen, 13 Treiber, die Mechanik zur Klangeinstellung – ja, Sie vermuten richtig: Der Vision Ears Erlkönig ist einer der aufwendigsten und auch einer der größten und schwersten In-Ears, die mir bisher untergekommen sind. Rund 20 g wiegt eine Seite. Mit dem Hintergrund unzähliger Gehörgangsabformungen wissen die in Köln jedoch, was geht. Die geschwungenen Kurven der Gehäuse finden wohl in den meisten Ohren Platz und verschaffen sich mithilfe der Ohrpassstücke und der über die Ohren geführten Kabel ausreichenden Halt.     

Klang


Generell zeichnet sich der Erlkönig durch eine zackige Dynamik und eine exzellente Auflösung aus. Hier spielt er unabhängig von der Einstellung auf absolutem Referenzniveau. Diese Talente bleiben bei allen Klangeinstellungen erhalten. Was man mit dem Drehschalter verstellen kann, ist vor allem die tonale Signatur. So lässt die Einstellung 1 dem Bass freien Lauf. Das ist massiv und hat Bums, doch bleibt letztendlich alles unter Kontrolle. Das Extra an Bass für das Extra an Spaß sozusagen. Einstellung 2 empfinde ich als am alltagstauglichsten. Der Bass ist recht solide und präsent, die Höhen einen Zacken frisch, ohne aggressiv zu werden. 3 bietet einen leicht zurückgenommenen Bassbereich und legt den Fokus auf die Mitten. Damit kommt diese Einstellung der Wiedergabe von Stimmen sehr entgegen. Die Höhen sind tendenziell seidig. Einstellung 4 nimmt den Bass stark zurück und dimmt passend die Höhen etwas, das ergibt ein vergleichsweise schlankes, feines Klangbild.

Fazit

Das Konzept des Vision Ears Erlkönig geht auf. Er spielt immer auf Weltklasseniveau, ist dabei tonal an verschiedene Geschmäcker anpassbar und lässt sich dank der wechselbaren Faceplates auch vom Design nach eigenem Gusto umgestalten.

Kategorie: Kopfhörer InEar

Produkt: Vision Ears Erlkönig

Preis: um 4200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2019
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Vision Ears Erlkönig

Bewertung 
Klang 50%

5 von 5 Sternen

Passform 20%

3 von 5 Sternen

Ausstattung 20%

4 von 5 Sternen

Design 10%

4 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Vision Ears, Köln 
Internet www.vision-ears.de 
Typ In-Ear-Kopfhörer 
Bauart halboffen, 5 Wege, 13 BATs 
Frequenzumfang k.A. 
Anschluss 3,5-mm-Stereoklinke 
Impedanz (in Ohm) 12 Ohm 
Wirkungsgrad (in dB) 118 dB 
Kabel 1,2 m 
Gewicht 58 g 
geeignet für Smartphones, mobile Player, mobiles HiFi, mobiles High End, Monitoring 
Ausstattung 6 Paar Spin-Fit-Ohrpassstücke (je 2 S/M/L), 3 Paar Tannenbaum-Ohrpassstücke (S/M/L), Holzcase, Lederschatulle, Mini-Schraubendreher, Kabellasche, Poliertuch 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung angemessen 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 16.10.2019, 14:56 Uhr
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