Kategorie: Lautsprecherbausätze

Hochwertiger Kompaktlautsprecher mit SB Acoustics


High-End -Komplettbausatz

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop ARA Textreme Beryllium im Test, Bild 1
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Es gibt seit ein paar Jahren einen Trend im Selbstbau, den manch einer etwas misstrauisch beäugen wird, der aber inzwischen durchaus ernstzunehmenden Umsatz ausmacht: Selbstbau fast ohne Selbstbau.

Der Hintergrund ist der, dass etliche Leute auf der einen Seite ein bisschen ermüdet sind, von der immer krasser werdenden Preisspirale im High-End- Sektor, auf der anderen Seite aber sehen, dass es da einen Sektor „Lautsprecher- Selbstbau“ gibt, wo offensichtlich das gleiche hochwertige Material eingesetzt wird, die Preise aber nur einen Bruchteil derjenigen im Fertigsektor ausmachen. Diese Kunden haben mit Selbstbau nichts oder nur wenig am Hut, nehmen ein solches Angebot aber an, wenn das Endergebnis inklusive Gehäuse stimmt. Aber auch der engagierte Selbstbauer will vielleicht fürs Wohnzimmer mal eine Oberflächenqualität, die er mit den Mitteln der eigenen Hobbywerkstatt nicht hinbekommt.  

Das ist auch gar nichts Ehrenrühriges – Sie kennen unsere eigenen Bauvorschläge, die ja in den wenigsten Fällen höhere Ansprüche an Oberflächenqualität erfüllten – wenn ich mit solchen Boxen zuhause anrücken würde, dürfte ich auch gleich ins Gartenhaus ziehen.

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Langer Rede kurzer Sinn: Bausätze, bei denen auch gleich ein hochwertiges Gehäuse mitgeliefert wird, sind im Trend. Der Lautsprecher, um den es heute geht, ist der Bausatz „ARA“, ursprünglich entwickelt von SB Acoustics.  

Das Herzstück des ARA-Bausatzes sind die hochwertigen Treiber aus der Satori- Serie von SB Acoustics. Typischerweise kommen hier der 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner MW16P mit Papyrus-Membran und der Ringstrahler TW29R zum Einsatz. In der hier vorgestellten Version hat der Lautsprechershop aber deutlich höher ins Regal gegriffen: Den Hochton bearbeitet die SB-Beryllium-Kalotte, hier in der schwarzen Version, den Tiefmitteltonbereich ein Sechzehner mit Textreme- Membran.  


Technik 


Zwei ganz spezielle Chassis Für den Mitteltonbereich ist ein Satori MW16TX-4 zuständig. Dieser 16-cm- Carbonfaser-Tiefmitteltöner wurde für seine Fähigkeit zur verzerrungsarmen und transparenten Wiedergabe ausgewählt. Das speziell „verschachtelte“ Gewebe des Vollkonus ist sehr leicht und gleichzeitig sehr fest – Eigenschaften, die gerade im entscheidenden Hörbereich von Vorteil sind. Das Membranmaterial ist tasächlich ein schachbrettartig verwobenes, extrem dünnes Kohlefasergewebe, das den Chassis ihr charakteristisches Aussehen verleiht. Wir hoffen sehr, dass wir von SB-Acoustics mehr Treiber auch einmal einzeln vorstellen können – die Zeichen dafür stehen gut.  

Passend zum Bass ist auch der Hochtöner TW29B-B ein echter Technologieträger.

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop ARA Textreme Beryllium im Test, Bild 3
Die Beryllium-Kalotte von SB-Acoustics gibt es in mehreren Varianten und Farben
Eine massive Metallfront mit sechs Schraublöchern und die geschwungenen Metallbügel vor der Kalotte schaffen ein modernes und edles Aussehen. Die Bügel haben zwar keine akustische Funktion, schützen aber die Berylliumkalotte vor versehentlichen Berührungen. Sieht man sich die Frontplatte genauer an, dann erkennt man, dass sie zweiteilig aufgebaut ist: Der äußere Ring dient der sicheren Montage, der innere Ring mit dem eigentlichen Hochtöner ist mechanisch davon entkoppelt. Und auch die inneren Werte können sich sehen lassen: Ein kräftiges Neodym-Magnetsystem mit optimierter Geometrie sorgt für einen breitbandig hohen Wirkungsgrad: Auf Achse spielt der Hochtöner mal eben locker bis 40 Kilohertz und das mit durchschnittlich 95 Dezibel Wirkungsgrad! Lediglich beim Rundstrahlverhalten muss sich die etwas größere Kalotte dem kleineren Modell mit Schall-Linse geschlagen geben: Unter 30 Grad fällt der Schalldruck oberhalb von 10 Kilohertz schon deutlich ab. In Sachen Einsatzbereich sind sich alle drei SB-Kalotten sehr ähnlich: Für leisere Anwendungen sind unter zwei Kilohertz ohne Einschränkung möglich, während man für höhere Pegel den steigenden k2-Wert in diesem Bereich im Auge behalten sollte. Der Frequenzgang zeigt unter allen Winkeln eine breitbandige Überhöhung zwischen zwei und sechs Kilohertz, die man beim Einbau und bei der Filterung im Auge behalten sollte.  


Gehäuse 


Das Gehäuse des SB Acoustics ARA-Bausatzes ist für eine Zweiwege-Kopaktbox aufwendig konstruierte Die Wände bestehen aus MDF. Die Einzelteile des Gehäuses sind präzise CNC-gefräst. Das auffälligste Merkmal ist die nach hinten geneigte Schallwand. Diese Neigung von 7 Grad dient nicht nur dem Design, sondern hat eine akustisch wichtige Funktion: Durch die Neigung wird der Zeitversatz zwischen den akustischen Zentren der beiden Chassis korrigiert, sodass die Schallwellen beider Treiber gleichzeitig am Hörplatz ankommen. Dies führt zu einem kohärenteren und präziseren Klangbild. Die Fasen an der Schallwand sind ein weiteres wichtiges Detail. Statt scharfer Kanten sind die Übergänge zu einer Seite hin abgeschrägt. Diese Maßnahme minimiert Kantenbeugungseffekte. Der Innenraum des Gehäuses ist optimal dimensioniert und bedämpft, um stehende Wellen zu vermeiden. Eine innenliegende Verstrebung erhöht die Stabilität und Steifigkeit des Gehäuses zusätzlich, was unerwünschte Gehäuseschwingungen weiter unterdrückt. Die Rückseite des Gehäuses verfügt über eine Aussparung für das Anschlussterminal und das Bassreflexrohr.   

Das fertige Gehäuse kostet als Paar je nach Ausführung zwischen 549 und 719 Euro – bei unseren beiden Testboxen mit schwarz glänzender Lackoberfläche landen wir bei 639 Euro – was ich persönlich für einen mehr als fairen Preis erachte. Das Einzige, das mich an der Gehäuseform ein bisschen gestört hat: Von einem rein optischen Standpunkt her bin ich versucht, die Facetten bei der Aufstellung der Lautsprecher nach außen hin zu platzieren, was akustisch natürlich genau falsch ist - aber vielleicht geht es auch nur mir so.  

Frequenzweiche 


Die Frequenzweiche ist relativ aufwendig geworden: Die vom Lautsprechershop selbst entwickelte Weiche arbeitet im Hochton- und Tieftonzweig mit Filtern vierter Ordnung für extrem steile Filter. Dazu kommen im Tieftonzweig noch ein Saugkreis und im Hochtonzweig ein Spannungsteiler mit Parallelkondensator. Der Lautsprechershop bittet um Verständnis dafür, dass die Bauteilewerte zum Schutz des geistigen Eigentums nicht veröffentlicht werden.  

Messungen 


Wir sehen einen lineareren und recht breitbandigen Frequenzgang mit einer sanften Betonung im Bass- und Hochtonbereich. Oberhalb der Trennfrequenz zum Hochtöner gibt es eine Aufweitung, die aber wegen der cleveren Schallwandgestaltung sehr sanft und gleichmäßig verteilt ist. Die Klirrmessungen sehen sensationell gut aus – lediglich der K2 im Tieftonbereich steigt bei 95 Dezibel etwas an. Das Wasserfalldiagramm zeigt eine leichte Resonanz bei 700 Hertz, sonst ist auch hier alles perfekt. Der Impedanzverlauf ist typisch für eine Zwei-Wege-Box mit lehrbuchartiger Reflexabstimmung. Mit einem Impedanzminimum von 3,8 Ohm ist die ARA unkritisch.  

Hörtest 


Zuerst einmal darf ich verraten, dass ich es mit der ARA einmal geschafft habe, meine Kollegen zu verwirren, die die Box geistig sofort in die Kategorie „Teurer High-End- Fertiglautsprecher“ einsortiert haben. Das funktioniert also schon einmal prächtig. Klanglich sowieso: Weder optisch noch akustisch musste sich der Bausatz gegenüber teilweise wesentlich teureren Fertiglautsprechern verstecken, die parallel getestet wurden. Der Tieftonbereich bietet vielleicht nicht die ultimative Schwärze, ist aber durch die leichte Betonung angenehm voll und satt, so dass der Wunsch nach mehr Bass gar nicht erst aufkommt. Die Ausgewogenheit und Neutralität ist mehr als beachtlich, während der Hochtonbereich dem Ganzen noch einen gewissen Glanz verleiht. Überhaupt klingt die ARA ungemein sauber und präzise – ein Verdienst der Laufzeitkorrektur und der steilflankigen Filter – irgendwelche Klangattribute kann ich der Box tatsächlich nicht aufzwingen, dazu macht sie alles viel zu gut. Dass damit auch eine perfekte räumliche Abbildung gelingt, versteht sich von selbst. Und auch, wenn es mal lauter wird, geht die ARA dynamisch gerne mit. Einfach ein guter Lautsprecher! 

Fazit

Interessanter und hochwertiger Komplettbausatz, der auch klanglich voll überzeugt.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Lautsprechershop ARA Textreme Beryllium

Stückpreis: um 831 Euro / 886 Euro (High End Weiche) 21,52 Euro (Impedanzlinearisierung) Fertig-Gehäuse: ab 539 Euro pro Paar

9/2025

Interessanter und hochwertiger Komplettbausatz, der auch klanglich voll überzeugt.

Lautsprechershop ARA Textreme Beryllium

9/2025

Lautsprechershop ARA Textreme Beryllium
HIGH-END-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : SB Acoustics 
Vertrieb: Lautsprechershop, Eggenstein 
Internet www.lautsprechershop.de 
Konstruktion: Daniel Gattig, Dennis Frank 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x SB Acoustics TW29B-B / 1 x SB Acoustics SB16TX-4 
Nennimpedanz (in Ohm): k.A. 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 87 dB 
B x H x T (in cm) 19 x 39,1 x 38,8 cm 
Kosten pro Stück: 831 Euro 886 Euro (High End Weiche) 21,52 Euro (Impedanzlinearisierung) 
Gehäusebausatz komplett: ab 539 Euro pro Paar 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 26.09.2025, 09:59 Uhr
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Interessante Links:
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