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HiFi Test 02/2023 urteilt: REFERENZKLASSE 1+

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahrenMusikrezension: Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet: P. I. Tschaikowsky – Dornröschen, Komplettaufnahme (Decca / Speaker Corner)
Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet: P. I. Tschaikowsky – Dornröschen, Komplettaufnahme

Dornröschen führt hinter dem Nussknacker und dem alles überragenden Schwanensee ein bisschen ein Schattendasein im Reigen der Ballettmusiken Tschaikowskys. Trotzdem: Sieht man sich die Entstehungsgeschichte der vorliegenden Komposition an, müsste es sich eigentlich um eine durchgehende Erfolgsgeschichte handeln. Im Gegensatz zu Schwanensee waren die Voraussetzungen für Dornröschen fast schon ideal. Bei Ersterem hatte Tschaikowsky kaum Vorgaben und in musste einem künstlerisch anspruchslosen Umfeld arbeiten, das ihm keinerlei Hilfe und Herausforderung sein konnte. Durch die durchwachsenen Reaktionen auf die Uraufführung Schwanensees hat der Komponist erst einmal vorsichtig Distanz zum Balletbetrieb gehalten. Erst, als ihm die künstlerische Leitung des Petersburger Balletts – in heutigen Worten – professionell genug erschien und ihm vor allem ein klares „Drehbuch“ an die Hand geben konnte, legte Tschaikowsky los. Und tatsächlich schien das eine fruchtbare Arbeitsweise zu sein, denn schon in kurzer Zeit standen die ersten 4 Szenen – die Fertigstellung des Gesamtwerks, nach einer depressiven Episode des Künstlers, erfolgte nach einem Jahr, im August 1889. Eine Anekdote am Rande: Der Zar, der der Generalprobe am 2.1.1890 beiwohnte, fand die Aufführung „sehr nett“. Ernest Ansermet, Chefdirigent des von ihm gegründeten legendären Orchestre de la Suisse Romande hat sich in den späten 50er- Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Ballettmusiken Tschaikowskys gewidmet – die Gesamtaufnahmen genießen einen legendären Ruf, wie viele der Decca-Produktionen Ansermets. Die vorliegende Box mit einem ausführlichen Booklet zu Werk und Entstehungsgeschichte (und leider nichts zu Dirigent und Orchester) beinhaltet insgesamt drei Platten – eine mehr also als das bisher erhältliche Album. Die Pressqualität der schweren Scheiben ist sehr ordentlich, die Platten sind absolut perfekt, bis auf ein paar Papierschnipsel, die einen kurzen Bürsteneinsatz erfordern. Die Klangqualität ist hervorragend und straft das Alter der Aufnahme Lügen. Ansermets Tschaikowsky ist frei vom süßlichen Manierismus, zu denen gerade dieser Komponist viele Interpreten zu „inspirieren“ scheint. Nicht Ansermet: Er trifft perfekt den Streicherton mit seinem einzigartigen Schmelz, arbeitet aber auch die genialen Feinheiten heraus, die Tschaikowsky eben aus der Masse herausheben und lässt dem Orchester in dynamischen Passagen auch einmal freien Lauf, so dass sein Dornröschen zu einer der lebendigsten und spannendsten Versionen wird, die man bekommen kann – durch und durch eine gelungene Box!
Fazit
Aufwändige Wiederveröffentlichung eines Tschaikwosky ohne Manierismen und Schmalz – eine echte Referenzaufnahme eben!Kategorie: Schallplatte
Produkt: Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet: P. I. Tschaikowsky – Dornröschen, Komplettaufnahme (Decca / Speaker Corner)
144-612
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