Kategorie: Schallplatte

Special Fink/LowSwing Records


Alles wird gut

Schallplatte Special: Fink (LowSwing Records) im Test, Bild 1
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Manchmal braucht es nur (viel) Zeit, bis schöne, einzigartige Dinge passieren, die es wert sind, dass man lange darauf wartet. Und ein bisschen Glück.

Dabei steht vor dem Happy End oft eine Katastrophe, die im ersten Moment alles zunichte zu machen scheint. Nach einem Brand im Juni 2021, der das LowSwing Studio in Berlin und sein Inventar in großen Teilen vernichtete, rappelte Inhaber Guy Sternberg sich auf und wagt nun einen Neuanfang in den Räumen des Tritonus Studios in Kreuzberg, einem der ältesten Studios in Berlin … Dort wurde ein zuvor vermieteter Kontrollraum frei, und Guy nutzte die Gunst der Stunde, um sich in den legendären Räumen, in denen schon so illustre Gäste wie Nick Cave, Seeed, Erasure, Die Ärzte, Till Brönner, die Einstürzenden Neubauten und Ton Steine Scherben aufgenommen haben, heimisch zu machen.   

Fink und die Suche nach dem analogen Studio


Thema Zeit: seit langem, so Guy Sternberg, wollte er mit dem britischen Sänger und Songwriter Fink ein analog produziertes Album auf dem LowSwing Records-Label veröffentlichen. Anfang 2023 konnte er endlich mit Fink produzieren – wenn da denn nicht das Problem mit dem nicht vorhandenen Studio gewesen wäre.

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Nun kann man sich vorstellen, dass es nicht gerade einfach ist, ein Studio zu finden, das noch eine komplett analoge Produktion ermöglicht, geschweige denn, dessen Räumlichkeiten an den möglichen Terminen verfügbar sind. Thema Glück: Fündig wurde Guy Sternberg beim besagten Tritonus Studio. Nun musste alles ganz schnell gehen, vor allem die Suche nach geeigneten Sessionmusikern. Und damit mehr zum Thema „Glück“: Wie der Zufall es wollte, befand sich einer der besten Bassisten unserer Zeit überhaupt für andere Aufnahmen in Berlin und erklärte sich bereit, noch einige Tage an seinen Aufenthalt dranzuhängen, um zusammen mit Fink aufzunehmen: Tim Lefebvre war unter anderem der Bassist auf David Bowies „Black Star“ – ja, so langsam dürfte klar werden, dass hier eine ganz besondere Mischung zu gären begann … Fink selbst schrieb später zu den in nur zwei Tagen abgeschlossenen Aufnahmen der „The LowSwing Sessions“: „Diese Session war ein Katalysator der musikalischen Sehnsucht. Ein paar Tage in einem richtigen Aufnahmestudio mit ein paar Freunden, wunderbaren Sessionmusikern, und nichts, woran man denken musste, außer zu singen und zu spielen.“ Auch die anderen Musiker, von denen Fink spricht, gehören zu den Besten ihres Fachs.   

Die Aufnahmen


In der zweitägigen Session nahmen Fink und die Band sieben Tracks – Lieblingssongs der Beteiligten – aufs Tonband auf. Fink sagt dazu: „Ich denke, Guy und ich wollten etwas Echtes, Unmittelbares, Filterloses und Rohes schaffen – und genau das haben wir gemacht.“ Der Musiker war vorab skeptisch, ob es überhaupt möglich sei, unter Live-Bedingungen und in so kurzer Zeit ein gutes Ergebnis zu erzielen: „Guy ist ein Analogpurist. Der Prozess ist für ihn die Kunst, der Nervenkitzel einer Live-Aufnahme ohne Spielraum für Wiederholungen, Overdubs oder Korrekturen. Einerseits konzentrierst du dich als Musiker darauf, den Take richtig hinzubekommen, andererseits willst du nicht, dass die Energie einfach nur „korrekt“ ist – es ist deine einzige Chance, dein Bestes zu geben.“   

Das Album


„Fink – The LowSwing Session“ ist ausschließlich auf Vinyl erhältlich, und zwar in zwei Ausgaben: Die normale 33-RPM 140g-Scheibe ist vorab nicht offiziell limitiert (obwohl man weiß, dass Fink nichts von Reprints hält und man daher selbst hier von einer begrenzten Verfügbarkeit ausgehen kann), und eine auf 1000 Exemplare limitierte „Deluxe“-Edition im Gatefold- Cover. Die limitierte Edition ist nicht nur deshalb interessant, weil sie denselben Inhalt auf zwei 45-RPM-Scheiben verteilt und damit nochmals höhere Dynamik und Auflösung verspricht: Guy Sternberg ließ mich mit einem verschmitzten Lächeln wissen, dass er hier beim Mastering „das absolute Maximum an Bass“ auf den letzten Track des Albums, der die gesamte D-Seite einnimmt, gepackt hat. „Mehr ging echt nicht mehr. Wenn ein Setup diesen Track problemlos abtasten kann, dann ist es wirklich gut!“, sagt er. Mehr dazu lesen Sie im Review von „The LowSwing Sessions“. Ich sage: Schnell sein lohnt sich!

Kategorie: Schallplatte

Produkt: Special: Fink (LowSwing Records)

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