Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor K+T CT302


Cheap, cheap Trick

Selbstbauprojekt Monacor K+T CT302 im Test, Bild 1
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Wir geben es zu: Der Originalitätsfaktor unseres Cheap Tricks hält sich dieses Mal in Grenzen – im Prinzip handelt es sich um den Treiber von Cheap Trick 193 im Gehäuse von Cheap Trick 256, aber es hat sich halt ergeben

Ziel der erneuten Messung des Monacor SPH-60X war es eigentlich, für ein kommendes Röhrenverstärker- Projekt ein kleines Horn zu basteln, das mit einer Leistung von rund 10 Watt gut klarkommen und gleichzeitig auch und gerade in kleinen Räumen noch nicht allzu viel Raum beanspruchen sollte. Da ich den SPH-60X aber gerade in der Hand hatte, ist mir das „Tischhörnchen“ CT256 wieder eingefallen, das ja irgendwie auch passen könnte. 

Technik


Der SPH-60X ist ein echter Klassiker – ich weiß gar nicht, seit wie vielen Jahren er einen festen Platz im Monacor- Sortiment einnimmt. Und das – unsere Messungen zeigen es – mit Recht: Das Chassis zeigt wenige Fehler in seinem Einsatzbereich, hat vorzüglich verwendbare Parameter und ist zudem durch den breiten und flachen Korbrand sehr einfach einzubauen.

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Klar – der recht große Schwirrkonus sorgt für ein paar Unregelmäßigkeiten im Frequenzgangverlauf, im Mittel fallen die aber nicht ins Gewicht. 

Gehäuse


Beim CT302 kann man sich jetzt streiten, ob das Gehäuse ein kurzes Horn mit einer großen Vorkammer ist oder ein sogenanntes Hornreflexgehäuse – wie immer im Lautsprecherbau gibt es keine klare Trennung. Bei der Konstruktion war es mir damals wichtig, die immerhin 14 Liter Nettovolumen, die Kammer und Hornverlauf benötigen, noch einigermaßen kompakt zu verbauen und dem Treiber eine recht breite Schallwand zu spendieren, die auch unterhalb von 1000 Hertz noch ein bisschen „stützt“. Trotz Verwendung von nur 10 Millimeter starkem MDF: 302 ist keine superkleine Box geworden. Die gut 7 Liter Vorkammervolumen sind für den Monacor rechnerisch zu wenig – die Abstimmung über den Hornreflexkanal gleicht das aber so aus, dass ohne Pegelverlust bis in respektable Tieftonbereiche gearbeitet werden kann. In Sachen Bedämpfung gibt sich der CT302 simpel: Die Vorkammer wird großzügig mit Noppenschaumstoff an den Wänden und Polyesterwatte ausgekleidet – die Halsöffnung des Horns bleibt frei. Der Hornmund wird mit einem Streifen Noppenschaumstoff bedämpft, und zwar so, dass ein Streifen des Materials um den letzten Hornknick herumgeführt wird. Diese Maßnahme kostet kaum Tieftonpegel, glättet aber effektiv einen hässlichen Peak oberhalb des ersten Minimums und reduziert Mittelton- Artefakte. 

Frequenzweiche


Trotz Hornunterstützung hat CT302 einen etwas zu leisen Bass- und Hochtonbereich, um wirklich komplett ausgewogen zu klingen – also bekommt er einen Sperrkreis für den Mitteltonbuckel spendiert, der das Minimum im Oberbass möglichst nicht mehr umfasst, aber dennoch breitbandig genug arbeitet 

Messungen


Im Mittel ausgewogen, mit einer immer noch minimalen Grundtonüberhöhung zeigt sich CT302 in der finalen Abstimmung. Der Tieftonbereich reicht nicht ultratief, ist aber mehr als ausreichend für kleinere Hörräume. Ansonsten ist der kleine Breitbänder recht ausgewogen mit dem typischen Bündeln nach oben hinaus, das aber immer noch recht regelmäßig und gesittet verläuft. Der Impedanzverlauf ist absolut unkritisch und liegt komplett über 7 Ohm. Bei den Klirrmessungen bemerkt man schon den recht kleinen Treiber und den Schwirrkonus, der zu einer Spitze im Präsenzbereich führt. Das Wasserfalldiagramm zeigt zwar breitbandig Nachschwinger, die aber im Großen und Ganzen harmlos sind. 

Hörtest


Und gut spielt er, der „spontane“ Cheap Trick: Profund und dynamisch genug im Bassbereich, um wirklich als vollwertig empfunden zu werden. Der leichte Buckel um 200 Hertz wirkt dabei durchaus angenehm und rundet den satten Eindruck ab. Nach oben hinaus kann man mit dem Einwinkeln spielen – auf den Hörplatz ausgerichtet entsteht der ausgewogenste Eindruck. Das altehrwürdige Chassis macht seine Sache wirklich gut – die exzellente Raumabbildung eines guten Breitbänders ist da, ebenso die wirklich faszinierende Stimmenwiedergabe, die viele Menschen süchtig nach Fullrange-Boxen macht. 

Aufbauanleitung


Der Aufbau beginnt auf einer der Seitenwände. Nacheinander werden Deckel, Rückwand, Boden und die Schallwand aufgeleimt. Die drei Bretter für den Hornverlauf setzt man am besten mit vorgefertigten Abstandhaltern ein, um ein Verrutschen auszuschliesen. Zuletzt wird die zweite Seitenwand aufgesetzt. Dann werden der Chassisausschnitt angebracht und die Locher für die Polklemmen gebohrt – am besten in der Rückwand knapp oberhalb des sichtbaren Verlaufs des Hornmunds; dann können die durch den Hornhals eingebrachten Kabel noch bequem angeschlossen werden. Die Weiche kann am Boden der Vorkammer untergebracht werden. 

Zubehör pro Box


 2 Polklemmen
 2 Matten Polyesterwatte
 Noppenschaumstoff
 Schrauben
 Schaumstoffdichtstreifen für die Lautsprecher
 Kabel 


Holzliste


Material: 19-mm-MDF

2 x 42,0 x 25,7 cm Seitenwände
1 x 23,8 x 16 cm vorgesetzte Front


Material: 10-mm-MDF

1 x 42,0 x 16,0 cm Rückwand
2 x 24,7 x 16,0 cm Deckel, Boden
1 x 23,8 x 16,0 cm / 21° Front
1 x 28,3 x 16,0 cm Horn
1 x 9,0 x 16,0 cm / 5° Horn
1 x 17,5 x 16,0 cm / 21°/11° Horn
1 x 10,0 x 16,0 cm /45°/45° Horn

Fazit

Für eine spontane Idee ist CT302 ein wirklich guter Lautsprecher geworden, der das beste aus dem SPH-60X herausholt.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor K+T CT302

Preis: um 80 Euro

6/2019
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten CT302 
Chassishersteller: Monacor 
Vertrieb: Monacor International, Bremen 
Konstruktion Thomas Schmidt 
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: Hornreflex 
Bestückung: 1 x Monacor SPH-60X 
Nennimpedanz in Ohm:
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m 83 dB 
Abmessungen (B / H / T in cm): 42/19.8/25,7 
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): 80 Euro + Gehäuse 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 18.06.2019, 09:58 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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