
Im zweiten Teil des Einzelchassistests zeigen wir noch einmal die Mundorf Hifi U-Serie, die jetzt auf Kundenwunsch durch passende Frontplatten ergänzt wurden.
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Der Philips OLED936 gehört zweifelsohne zu den besten Fernsehern überhaupt.
Einzeltest: Monacor K+T-Projekt Studio 10
Studio-Musiker

Inspiriert von den außergewöhnlich gut abgestimmten Monacor- Koaxen in der letzten Ausgabe, haben wir beschlossen, eine kleine Boxenserie auf Kiel zu legen. Den Anfang in dieser Ausgabe macht die Studio 10
Studio, Stage und Stadium werden sie heißen – eine kompakte Monitorbox für Mixing-Anwendungen, dann ein großer Bühnenmonitor mit dem 12-Zoll- Koax und schließlich ein dazu passender Subwoofer für kleine bis mittlere Beschallungsaufgaben.



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Technik
Wir verweisen auf den Einzelchassistest aus der letzte Ausgabe, aus dem wir hier noch einmal zitieren: Der SP-310CX ist ein 10-Zoll-Tiefmitteltöner, in dessen Schwingspule ein kurzes Horn gesetzt wurde – der entsprechende Druckkammertreiber ist entsprechend hinter dem Magnetsystem des Konuschassis montiert. Die Membran des Zehnzöllers ist klassisch aus Papier und hat eine geprägte und getränkte Gewebesicke. Die 64-mm- Schwingspule des Tieftöners ist auf einen Träger aus Polyamid gewickelt, ebenso wie das 44-Millimeter-Exemplar des Druckkammertreibers. Das Metallhorn strahlt durch eine schalldurchlässige Dustcap, die im PA-Alltag natürlich auch vor Verschmutzung schützt. Interessant für uns wird das Chassis durch seine absolut HiFi-tauglichen Parameter, die einen Bassreflexeinsatz in Gehäusen ab 35 Litern möglich machen – bei knapp 40 Litern sind sogar um die 40 Hertz drin. Der Tieftöner kämpft zwar mit leichten Resonanzproblemen, dafür zeigt der Hochtöner mit seinem Horn geradezu wundersame Linearität. So etwas haben wir bei einem Koax dieser Leistungsklasse überhaupt noch nicht gesehen – für HiFi und Monitoring idealer Koax zu einem mehr als fairen Preis.
Gehäuse
So kompakt wie möglich war die Devise – die Schallwand war damit exakt durch die Abmessungen des Korbs definiert, zuzüglich der überstehenden Außenwände, die das Chassis schützen. Unsere Simulation hat als Untergrenze einer sinnvollen Reflexabstimmung etwas über 30 Liter ergeben – daran haben wir uns orientiert.














Frequenzweiche
:
Die erste Runde ging an den Konstrukteur. Tatsächlich ist der Hochtöner für so eine Konstruktion ungewöhnlich einfach zu filtern: Mit einem Spannungsteiler und einem Kondensator ist die Angelegenheit erledigt. Und ebenfalls wie vorhergesehen stellte sich der Tieftöner deutlich sperriger an: Vor allem die erste große Resonanz wollte und wollte nicht sterben – bis hier tatsächlich ein Filter dritter Ordnung zum Zuge kam. Und selbst damit gab es noch ein paar unschöne Artefakte im Summenverlauf, die erst mit einem kleinen Kondensator parallel zur ersten Spule „erschlagen“ werden konnten. Unterm Strich gibt es dann keine wirklichen Probleme mehr – die Übernahme liegt bei atemberaubenden 1,2 Kilohertz. Das Resultat hatte eine gravierende Auffälligkeit: Eine massive Impedanzspitze auf der Übernahme, die ein Saugkreis über alles aber komplett beseitigt.
Messergebnisse
Wer jetzt Bedenken wegen der tiefen Trennfrequenz hat, der kann sich von den Klirrmessungen beruhigen lassen: Im Bass steigt der Klirr an, ebenso im Superhochton, wegen der Hornführung – da, wo die Musik passiert, sind die Verzerrungen rekordverdächtig niedrig. Auch das Wasserfalldiagramm zeigt durchwegs schnelles Abklingen. Der Frequenzgang zeigt einen fallenden Verlauf zum Tiefbass hin. Das ist durchaus beabsichtigt, ist doch die Studio 10 für wandnahe Aufstellung auf Mischpulten ausgelegt – wie gesagt, kann sich jeder seine eigene Abstimmung basteln. Der restliche Frequenzgang ist absolut ausgewogen, auch unter Winkeln, wo der Pegel bis auf eine kleine Aufweitung bei 5 Kilohertz stetig sinkt. Mit der Linearisierung verträgt sich die Studio 10 durchaus auch mit Röhrenverstärkern.
Hörtest
Die Box spielt, wie sie sich misst: Der gute Wirkungsgrad von über 90 Dezibel schadet sicherlich nie bei einem souveränen Auftritt. In der Tat wirkt der Bass bei freier Aufstellung nicht „fett“ – zeigt aber in Sachen Punch den meisten Kompaktboxen, wo der Hammer hängt. Mit einem Abstand von unter einem Meter zur Rückwand stimmt auch der Tiefbassanteil, der ja durchaus bis in die 40-Hertz-Region reicht. In Sachen Ausgewogenheit und Neutralität – ja die Hauptziele der Entwicklung – ist die Studio 10 ganz weit vorne: Transparenz des musikalischen Geschehens und perfekte Abbildungsqualität gehen Hand in Hand. Schlechte Aufnahmen werden nicht schöngezeichnet, gute Aufnahmen entfalten ihr ganzes Potenzial – ein perfektes Arbeitsgerät!
Aufbauanleitung
Für die Optik haben wir die Multiplexbretter auf Gehrung gesagt und mit Schallwand und Rückseite als Rahmen zusammengeleimt. Zwei kleine, ebenfalls auf Gehrung gesagte Brettchen bilden zusammen mit den abgesagten oberen Ecken der Schallwand den Reflexkanal. Mit einem Loch in der Rückwand und einem weiteren Brettchen haben wir ein versenktes Terminal gebaut. Die Innenwände der Box werden mit Damping 30 beklebt, der Rest des Gehäuses mit 4 Matten Sonofil recht dicht gestopft – der Raum zwischen Terminal und Reflexkanälen bleibt frei.
Holzliste
Material: Multiplex, 21mm
2 x 39,7 x 44,2 cm / 45° Seitenwände
2 x 30,6 x 39,7 cm / 45 ° Deckel, Boden
2 x 40,0 x 26,4 cm Front, Rückwand
1 x 9,2 x 9,2 cm Terminal
Material: Multiplex, 12 mm
2 x 13,4 x 15cm / 45° Reflexkanäle
Zubehör pro Box
Sonofil
Damping 30
Schrauben
Kabel
Einpressbuchsen oder Polklemmen
Lieferant: Monacor
Fazit
Erstes Ziel erreicht: Die Studio 10 ist eine sehr neutrale Box mit ordentlich Reserven – als Studio-Monitor ebenso wie in einem anspruchsvollen HiFi-Setup.Preis: um 300 Euro
Selbstbauprojekt
Monacor K+T-Projekt Studio 1005/2016 - Thomas Schmidt
262-2259
Hifisound,Lautsprecher Vertrieb Saerbeck |
Technische Daten | |
Chassishersteller: | Monacor |
Vertrieb: | Monacor |
Konstruktion | Thomas Schmidt, Holger Barske |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x SP-310CX |
Nennimpedanz in Ohm: | 8 |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | 91 |
Abmessungen (B / H / T in cm): | 40/110/61 |
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): | ab ca. 300 Euro + Gehäuse |