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Als Duo noch besser

600 Euro für einen Streaming-Transport? Wenn man sowas doch schon für 150 Euro haben kann? Warum? Nun, weil es einfach richtig gut klingt.
Die Optik des kleinen Streamers, um den es hier gehen soll, hat etwas herrlich Uneitles. Die Farbe der Beschriftung, kombiniert mit dem Gehäuse und dem blauen Display, scheint nicht in letzter Konsequenz auf Attraktivität ausgelegt. Aber mir gefällt das Design. Die Verarbeitungsqualität ist robust, das Gewicht angenehm hoch und insgesamt hat man spontan den Eindruck, dass man einen fairen Gegenwert für die aufgerufenen 600 Euro erhält. Die Typenbezeichnung Streamer muss man allerdings etwas ergänzen, denn der Ebravo* hat keinen D/A-Wandler unter der Haube, sodass man zwingend einen externen DAC benötigt oder einen Verstärker mit Digitaleingängen. Auf der Frontplatte müsste also eher Streaming- Bridge oder -Transport stehen, aber wir wollen mal nicht so sein, schließlich sind Digitaleingänge an Verstärkern und Aktivboxen keine Seltenheit.












Testgerät
Der Ebravo-Streamer ist Teil der Essential-Serie. Dazu gehören außerdem ein Vollverstärker namens E30 und eine zweiteilige Phonostufe namens Ephono.

Streamingdienste und Radio
Aber wie kommt man nun in den Genuss von Musik? In der kostenlosen 4Stream-App wählt man am unteren Bildschirmrand Browse aus, und kommt in die Übersicht der Streamingdienste und -apps. Dazu gehören die Bekannten Größen wie TuneIn, Spotify, Tidal, Qobuz, Deezer sowie Internetradio. Für Musikstreaming benötigt man ein Abo mit Kundenkonto, man loggt sich dann in der 4Stream-App in den bevorzugten Dienst ein. Wir nutzten den Ebravo mit Qobuz. Dabei zeigte sich, dass es manchmal eine kleine Weile dauerte, bis die Musik nach dem Auswählen in der App auch abgespielt wurde. Auch gab es gelegentlich eine kurze Gedenkpause zwischen zwei Tracks. Aber nur ab und zu. Und ganz ehrlich: Wer kann schon sagen, woran genau das liegt? Ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Ebravo damit was zu tun hat. An dieser Stelle noch ein paar allgemeine Anmerkungen: Der Ebravo ist eine DLNA-zertifizierte UPnP-Streaming-Bridge. Nun, was heißt das? Zunächst einmal, dass das Gerät zur Digital Living Network Alliance (DLNA) gehört und somit kompatibel mit anderen zur Allianz gehörenden Geräten ist, beispielsweise an den Router angeschlossene Netzlaufwerke, Blu-ray-Player, Smartphones oder TVs. Dank der Netzwerkallianz ist es problemlos möglich, Inhalte zwischen den Geräten in einem Netzwerk zu teilen. Es bedeutet auch, dass man alternative UPnP (Universal Plug and Play) Apps nutzen kann, um den Ebravo zu steuern. Die bekanntesten dürften mconnect und Bubble UPnP sein.
Upgrade-Netzteil
Kommen wir noch einmal auf die Netzteile von KECES zu sprechen. Wir erhielten den Ebravo als Bundle mit dem P6. So steigt der Preis auf 1000 Euro (man spart 200 Euro), dafür bekommt man aber ein wirklich solides, vielseitiges Netzteil, das richtig Freude macht. Der dicke Ringkerntransformator und die diskret aufgebaute, rein analoge und IC-freie Schaltung machen klar, dass man es hier mit einem anderen Kaliber als dem des dem Ebravo beiliegenden Steckernetzteils zu tun hat. Das P6 verfügt über zwei Ausgänge, kann also zwei Geräte versorgen. 5/7/9 oder 12 Volt stehen am ersten Ausgang bereit, 12/15/19 oder 24 Volt am zweiten Ausgang. Damit unterscheidet sich das P6 wohltuend von Mitbewerbern wie den Geräten von sbooster oder Plixir, die diese Flexibilität und Vielseitigkeit nicht bieten. Verpackt ist alles in einem sehr soliden 3-mm-Vollaluminiumgehäuse, das 3,5 kg auf die Waage bringt. Die Verbindung zum Ebravo erfolgte im Test über die einfachen, beiliegenden Kabel mit DC-Hohlstecker. Das mitgelieferte Kabel endet auf einem 2,2-Millimeter-Hohlstecker, es liegt aber ein zum Betrieb notwendiger 2,5mm-Adapter bei. Wer hier das Maximum rausholen möchte, sollte übrigens die hochwertige Alternative vom Europa-Vertrieb kaufen. Diese bestellt man so, wie man sie benötigt, also mit 2,2 oder 2,5 mm Stecker.
Praxis und Klang
Ist der Ebravo mit dem Netzwerk verbunden, im Idealfall per Ethernetkabel, startet man die 4Stream App auf dem Smartphone (iOS/Android). Die App findet das Gerät dann direkt, nur bei WLAN-Nutzung muss den Ebravo noch per App einrichten. Dazu gehört auch, dem Gerät das WLAN-Passwort mitzuteilen. Bei mir zuhause ging das nicht so wirklich geschmeidig vonstatten, ohne dass sich mir erschloss, warum. Im Verlags-Hörraum- Netzwerk war nicht mal die Einrichtung nötig, der Ebravo wurde nach starten der App direkt als Sparringspartner angezeigt. Man sollte dem KECES nach dem Einschalten jedoch eine Minute gönnen, um die Netzwerkverbindung herzustellen und startklar zu sein. In der App richteten wir noch das Qobuz-Abo ein, und los gings. Und es ging die meiste Zeit auch ohne Probleme, nur gelegentlich fiel auf, dass zum einen angewählte Titel erst nach einer Bedenkzeit gestartet wurden und zum anderen Lautstärkebefehle, die wir per Smartphone gaben, teilweise deutlich verzögert umgesetzt wurden. Warum auch immer. Noch vor zwei, drei Jahren war ich mir unsicher, inwieweit ein Gerät ohne analoge Ausgangsstufe den Klang beeinflussen kann. Sprich: Ein CD-Transport etwa, der nur digitale Ausgänge hat, wie viel Einfluss kann der klanglich nehmen? Meine Erfahrung zeigt aber: Der Einfluss ist nicht zu unterschätzen. Und es leuchtet ja auch ein. Wie genau etwa die Daten auf einer CD ausgelesen werden, entscheidet das Laufwerk mit der Abtasteinheit. Im Falle einer Streaming-Bridge findet selbstverständlich eine Signalverarbeitung statt und die wirkt sich zwangsläufig klanglich aus. Und im Falle des KECES Ebravo wirkt sie sich sehr positiv aus. Der Klang ist im besten Sinne „digital“, nämlich dynamisch, klar und frei von unerwünschten Färbungen. Nicht kühl, aber neutral, dabei lebendig und nie aufdringlich. Hier braucht es Beispiele. „Empty Chairs“ etwa, von Don McLean, bot feine Gitarrensaiten, eine sauber und zischelfrei artikulierte Stimme und später dann sanft einsetzende und dezent lauter werdende Streicher. Einfach wunderbar, dieses Stück vom Album „American Pie“, besonders wenn es so dargeboten wird. Eines meiner Lieblingsstücke von Reinhard Mey ist „Dieter Malinek, Ulla und ich“, allerdings nur in den Live-Versionen. Die Live- Version vom Album „In Wien“, aufgenommen am 25.10.2022, ist eine bewegende Angelegenheit. Mey trägt das Lied wesentlich langsamer vor als bei früheren Konzerten, was dem Titel zusätzliche Melancholie verleiht. Hier ist Atmosphäre ganz wichtig und wer das Stück mal über verschiedene Anlagen hört wird feststellen, dass die durchaus variieren kann. Über den Ebravo ist Entwarnung angesagt: Der Raum ist groß, die Konzertatmosphäre kommt sehr gut rüber und das Stück geht zu Herzen, auch wenn es nicht wirklich traurig ist. Akustische Gitarren gibt es auch am Anfang von Metallicas „Fight Fire With Fire“. Sie klingen etwas blasser, kühler, aber dafür sehr sauber. Das anschließende Geballer lässt auch im Remaster Bass vermissen, klingt aber deutlich besser als man vielleicht erwarten würde von einer Metal-Scheibe der 80er-Jahre. Was auffällt, ist die gute Durchhörbarkeit und dass es selbst bei gehobenem Pegel doch zivilisiert zugeht.
Der Klang ist über Bluetooth etwas schwächer, scheint mir. Die Lebendigkeit ist eine Spur reduziert, Klangfarben wirken minimal blasser, aber das ist kein Beinbruch, denn eine 600-Euro- Streaming-Bridge kauft man nicht, um überwiegend Bluetooth zu konsumieren. Zugespielt per Qobuz über die LAN-Verbindung wirkte Tonbrukets Konzert-Aufnahme „Live Salvation“ dann wieder so, wie ich das kenne: Eher warm, dabei druckvoll und überraschend vielschichtig. Vom P6 schienen übrigens gerade Druck und Atmosphäre zu profitieren, wie ein Wechsel auf ein einfacheres Netzteil zeigte. Das P6 klang ohne jeden Zweifel deutlich besser, erwachsener, ausgewogener, „richtiger“, sodass ich eine klare Empfehlung für das optionale Netzteil ausspreche. Am besten sofort mitkaufen, denn dann spart man 200 Euro gegenüber dem Einzelkauf.
Fazit
Nicht billig, aber preiswert: Die Ebravo Streaming-Bridge von KECES überzeugt musikalisch zwar mehr als durch ihre Handhabung, ist aber insgesamt zu empfehlen und macht klanglich sehr viel Freude.Kategorie: Streamer
Produkt: Keces Ebravo
Preis: um 600 Euro (im Bundle mit P6 1.000 Euro)

Spitzenklasse
Keces Ebravo
262-2255
hifisound Lautsprechervertrieb |
312-2594
Home Tech Plus GmbH |

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Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Preis (in Euro) | 600 Euro (im Bundle mit P6 1.000 Euro) |
Vertrieb: | Robert Ross Audiophile Produkte, Denkendorf |
Telefon | +49 8466-90 50 30 |
Internet: | www.KECESaudio.de |
Ausstattung: | |
* | Bluetooth, WLAN, LAN |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 220 x 220 x 66 |
Gewicht | 1kg |
Eingänge | Ethernet, USB-B für Datenträger, Bluetooth 5.1 |
Ausgänge | AES/EBU, digital koax, optisch, Bluetooth 5.1 |
Garantie | 2 Jahre |
+ | sehr guter, klar strukturierter, durchhörbarer Klang |
+ | gute Verarbeitung / mit P6 eine Klasse besser |
+/- | teils hakelige Bedienung |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |