Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Einzeltest: Ypsilon VPS-100


Göttlich

Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 1
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In diesen Tagen ist es ja schon als bemerkenswert einzustufen, dass mal etwas aus Griechenland kommt, das einem nicht sofort den Angstschweiß oder die Zornesröte ins Gesicht treibt. Versprochen: Es ist etwas Schönes.

Mitspieler



Plattenspieler:

Transrotor Fat Bob mit SME 3500
Townshend The Rock 7
Transrotor Zet 3


Tonabnehmer:

Denon DL103R
Phase Tech P-3G
Miyajima Shilabe


Lautsprecher:

Tannoy Kensington
Manger MSMs1
K+T Nada


Verstärker:

MalValve Preamp Four
Audio Research Reference 250
Colotube 300B SE


Gegenspieler

Phonovorstufen:

MalValve Preamp Three Phono
Clearaudio Balance+

Der Einkaufspreis der Ypsilon-Phonovorstufe hat sich in Sachen Unterhaltungswert schnell relativiert – alle meiner Kollegen haben sich am griechischen Schriftzug auf der Frontplatte die Zähne ausgebissen, sogar diejenigen, die aus biografischen Gründen Russisch in der Schule hatten. Eine Runde weiter im Ratespiel musste noch herausgefunden werden, um was für eine Gerätegattung es sich handelt – Größe und Gewicht führten zum einstimmigen Tipp „Endstufe“ – somit hat es niemand bis zur Millionenfrage geschafft.

Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 2Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 3Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 4Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 5Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 6Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 7Phono Vorstufen Ypsilon VPS-100 im Test, Bild 8
Ist auch nicht nötig: Für 16.000 Euro wechselt die Ypsilon VPS-100 den Besitzer, noch einmal 1.750 sind für den passenden Übertrager fällig. Das ist viel Geld. Punkt. Über den passenden oder nicht passenden Gegenwert entscheidet letztlich das Auge des Betrachters oder besser: das Ohr des Zuhörers. Dennoch versuche ich in einer Annäherung an das Gerät mich in einzelnen Stufen an die Qualität des Gesamten heranzutasten. In Sachen Anfassqualität ist die VPS-100 über jeden Zweifel erhaben – ein massives Aluminiumgehäuse beherbergt die empfindliche Elektronik. Das ist extrem sauber verarbeitet, passgenau und so minimalistisch gestaltet, dass sich Understatement und eine durch wenige gestalterische Elemente realisierte Corporate Identity die Waage halten. Das ist – abgesehen von der schieren Größe – dezent und sieht wirklich gut aus. Innen hat man nicht gekleckert, sondern geklotzt: In einer absolut sauberen Anordnung sind die einzelnen Baugruppen montiert; hier wird größten Wert auf mechanische Stabilität und resonanzfreie Lagerung gelegt. Besonderheiten gibt es hier genug, man ist mit Sicherheit keinen einfachen Weg gegangen. Das geht los bei der Auswahl der Röhren – hier verwendet man die extrem langlebigen Siemens C3g – und setzt sich fort bei der ganz speziellen Form der RIAA-Entzerrung. Diese ist rein passiv – für sich genommen noch keine Besonderheit – und basiert auf einer LCR-Schaltung, die auf ein legendäres japanisches Übertragerkonzept zurückgeht. Den üblichen CR-RIAA-Entzerrungen, die nur Kondensatoren und Widerstände verwenden, sagt man bei Ypsilon ein unterlegenes Zeitverhalten nach, da sie im Nebeneffekt als Energiespeicher fungieren. Um vor dieser zweistufigen passiven RIAA-Filterung einen ausreichenden Signalpegel zu erreichen, verwendet man nach der Eingangsstufe noch einen Übertrager. Es folgt das erste LCR-Filter mit einer hochwertigen Luftspule, dann die zweite Verstärkungsstufe mit dem nachfolgenden zweiten LCR-Filter. Die Stromversorgung besitzt standesgemäß eine 6CA4-Gleichrichterröhre und eine Drosselspule. In der ersten Verstärkerstufe liegt eine gefilterte Gleichspannung an der Heizung, während die zweite Stufe mit ihrem größeren Signalpegel mit Wechselstrom geheizt wird. Selbstverständlich ist die gesamte Schaltung frei mit Silber verdrahtet – nur die besten Bauteile kommen zum Zuge. Ausgangsseitig hat man die Wahl zwischen Cinch und XLR unsymmetrisch, am Eingang gibt es nur Cinch – alle Steckverbindungen stammen von WBT. Der Diskussion über die optimale Anpassung eines MC-Tonabnehmers hat man sich bei Ypsilon elegant entzogen: Es gibt den zum System passenden Übertrager einfach auf Bestellung. Gegen dafür schon fast freundliche 1.750 Euro funkt man die Tonabnehmerdaten an den Hersteller – ein paar Wochen später hat man den exakt nach Vorgabe gewickelten Übertrager, verpackt in ein elegant verchromtes Metallgehäuse. Drinnen stecken selbst entwickelte Trafos mit amorphem Kern, geschirmt mit Mu-Metall und darüber hinaus noch einmal in eine Eisen-Nickel-Legierung gebettet – den elektromagnetischen Störungen keine Chance! Standardmäßig gibt es die Übertrager mit 14 bis 26 dB Verstärkung, jeder andere Wert kann wie gesagt geordert werden. Über Zusatzbuchsen am Terminal können zur Anpassung noch zusätzliche Widerstände gesteckt werden. Etwas Aufmerksamkeit muss man der Verkabelung der Gesamtkonstruktion zuwenden – bei unachtsamer Verlegung und/oder einer defekten Abschirmung eines der Kabel reagiert die VPS-100 mit Brumm – übrigens ein Tipp des deutschen Importeurs Werner Obst, bei uns gab es diesbezüglich keine Auffälligkeiten. Umso mehr gab es diese im Hörraum. Eins vorweg: Die VPS-100 kann durchaus sounden. Sie legt auf den oberen Mitteltonbereich etwas mehr Wert, als man gemeinhin als ausgewogen empfinden würde. Stört das? Nein – das wäre vielleicht in einer zu mager abgestimmten Gesamtkette ein Problem, wird aber im natürlichen Umfeld.

Fazit

Die Ypsilon VPS-100 will sicher nicht die neutralste Phonovorstufe der Welt sein – bei den ganz großen Namen ist sie auf jeden Fall ganz locker dabei.

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Ypsilon VPS-100

Preis: um 16000 Euro

6/2012
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