Kategorie: Lautsprecher Stereo

Lautsprecher Castle Windsor Duke


Hochherrschaftlich

Lautsprecher Stereo Castle Windsor Duke im Test, Bild 1
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Castle ist ein britischer Lautsprecherhersteller mit langer Tradition – was ja bei Firmen von der Insel schon fast zum guten Ton gehört. Und da man neulich 50 wurde, gibt’s ein paar Interessante Jubiläumsmodelle.

Historisches


Castle ist vermutlich eine der bei uns nicht ganz so bekannten Lautsprechermarken aus Großbritannien, gleichwohl ist man seit einem halben Jahrhundert dabei, den Markt verlässlich mit eher unspektakulären, aber anerkannt guten Konstruktionen zu versorgen. Das Unternehmen wurde 1973 von ehemaligen Mitarbeitern von Wharfedale ins Leben gerufen, einem bei uns wohl etwas bekannteren Hersteller. Pikanterweise gehören heutzutage beide wieder zusammen, der geimeinsame Mutterkonzern heißt IAG. Zu dem übrigens auch noch andere britische Traditionshäuser wie zum Beispiel Quad, Audiolab, Mision und Leak gehören. Bei Castle schrieb man sich schon immer „Tradition“ ganz groß auf die Fahne.

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Und dazu gehörten schon immer erlesene Handwerkskunst beim Gehäusebau und eine sehr hohe Fertigungstiefe. So ist man stolz darauf, über lange Jahre seine Lautsprecherchassis und sogar Elektronikkomponenten im eigenen Haus fabriziert zu haben. Mit steigendem Preisdruck ließ sich dieses höhere Ziel irgendwann nicht mehr aufrecherhalten und so wanderte ein großer Teil der Produktion in den fernen Osten. Was dank der exzellenten Beziehungen des Mutterhauses auch gar kein Problem war. Mit der neuen Windsor-Baureihe jedoch besinnt Castle sich wieder auf seine Wurzeln und holt die Fertigung zurück auf die Insel. Das gilt zwar nicht für jedes Detail, jedoch dürfen die beiden Modelle Windsor Duke und Windsor Earl das Label „Made in Great Britain“ wieder mit Stolz tragen.   

Auf den ersten Blick


Castle-Lautsprecher gelten von jeher als verhältnismäßig angenehm und langzeittauglich abgestimmt – wir sind gespannt, ob dieses Attribut auch für die Windsor Duke – das größere der beiden Modelle – gilt. Es wechselt für 6000 Euro pro Paar den Besitzer und sieht wirklich prächtig klassisch- britisch aus. Gerade das Mahagonifurnier im „Sunburst-Trimm“ auf unserem Testpärchen ist wirklich eine Augenweide. Selbstverständlich handelt es sich dabei um Echtholzfurnier aus nachhaltigem Holzanbau. Selbstverständlich sind die Gehäuse sauber spiegelsymmetrisch furniert und fein gewachst. Die Windsor Duke ist ein klassischer Zweiwege- Regallautsprecher mit Bassreflexunterstützung für den Bass. Wo bei das mit dem „Regal“ so eine Sache ist – so ganz klein ist die Britin nämlich nicht und gehört von daher auf einen stabilen Ständer – natürlich gibt’s Passendes beim Hersteller.   

Technisches


Und sei die neue Castle auch noch so britisch – ihr Entwickler ist es nicht. Den Job übernahm nämlich der Essener Lautsprecherprofi Karl-Heinz Fink und Ihnen den erneut vorstellen zu wollen, hieße vermutlich Eulen nach Athen zu tragen. Der Mann kann’s, wie er im Laufe der letzten 40 Jahren anhand einer Unzahl von Entwicklungen bewiesen hat.  

Die Treiber


Der Basslautsprecher der Windsor Duke ist ein nominell 20 Zentimeter durchmessendes Prachtstück, das gleich sechsfach mit der Front verschraubt und natürlich sauber eingelassen ist. Als Membran kommt eine aufwändige Membran aus geflochtenen Polypropylenfasern zum Einsatz, die sich ausgeprochen gesittet verhält und extrem wenig Nichtlinearitäten und Verzerrungen produziert. Der Konus wird von einer verlustarmen und langlebigen Gummisicke geführt. Die Schwingspule ist auf einen Glasfaserträger gewickelt und mit einem temperaturfesten Harz verklebt. Das Resultat ist fast so steif wie ein Aluminiumträger, produziert aber keinerlei Wirbelstromverzerrungen.

Lautsprecher Stereo Castle Windsor Duke im Test, Bild 7
Die 28er Hochtonkalotte klingt sehr transparent und angenehm
Der Hochtöner kommt in beiden Windsor- Modellen zum Zuge, es handelt sich um eine 28 Millimeter durchmessende Kalotte nach klassischer Bauart mit Metallfrontplatte, einer Membran aus Polyestergewebe. Ein kräftiger Ferritmagnet sorgt für gesunden Antrieb, eine Kupferkappe auf dem Polkern reduziert Verzerrungen. Ein sehr konsequentes Design in typischem Fink-Stil mit ganz vielen kleinen Details, die den Treiber über die übliche Stangenware erheben.   

Frequenzweiche


Die Filterung besorgen Filter vierter Ordnung nach Linkwitz-Riley, was für eine perfekte Integration der beiden maßgeschneiderten Treiber sorgt. Die Bauteilequalität ist ohne Fehl und Tadel, an allen kritischen Stellen kommen Luftspulen zum Einsatz.   

Gehäuse


Abseits seiner optischen Qualitäten kann das Gehäuse auch mit technischen Besonderheiten aufwarten: Es handelt sich nämlich um eine zweilagige MDF-Konstruktion. Beide Lagen sind mit einem elastischen Kleber verbunden, das resultierende Sandwich verfügt über eine viel höhere Dämpfung als eine einzelne MDF-Platte, gerade im kritischen Mitteltonbereich. Verstrebungen an strategisch wichtigen Stellen tun ein Übriges.  

Klang


Die Windsor Duke verfügt über einen durchaus stattlichen Wirkungsgrad und einen unkritischen Impedanzverlauf. Nicht zum ersten Mal in dieser Ausgabe fand sich mit der Manley Mahi im Ultralinear-Modus ein perfekter Spielpartner, der die Box trotz seiner nicht eben üppigen Ausgangsleistung zu Höchstleistungen trieb. Wir steigen ein mit einer ganz besonderen ECM-Produktion: „Theory Of Becoming“ ist eine abstrakte, spannende, meist karge elektronische Bearbeitung von Aufzeichnungen im Ursprung akustischer Instrumente. Die Castle versteht es meisterhaft, die meist nur skizzierten Elemente frei im Raum zu verteilen und dem Geschehen einen großen und autoritär wirkenden Rahmen zu verleihen. Keine ganz einfache Kost, aber sehr empfehlenswert. Sehr viel weniger hochherrschaftlich geht‘s daher zu, wenn die schottischen Rocker von Biffy Clyro das Zepter übernehmen. Hier zeigt sich, dass der Achtzöller der Castle echt böse treten kann und einen erfreulich knackigen, aber gleichzeitig voluminösen Eindruck hinterlässt. Die Gesangsstimmen stehen schön frei und am oberen Ende des Spektrums herrscht Detailreichtum, aber keine Spur von Überschwang. Und richtig – die Castles erweisen sich auch mit solchem Material als langzeittaugliche und angenehme Zeitgenossen. Man kann mit Ihnen ganz ausgezeichnet ungeniert Krach machen, aber auch feines und anspruchsvolles Material auf hohem Niveau genießen. Ein toller Allrounder!

Fazit

Sie suchen einen anpruchsvollen Lautsprechern, der praktisch fehlerfrei agiert und mit dem ganzen musikalischen Spektrum bestens klarkommt? Die Castle Windsor Duke ist genau so einer!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Castle Windsor Duke

Preis: um 6000 Euro

7/2023

ein anpruchsvoller Lautsprechern, der praktisch fehlerfrei agiert und mit dem ganzen musikalischen Spektrum bestens klarkommt.

Castle Windsor Duke

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 6.000 Euro 
Vertrieb IAD, Korschenbroich 
Telefon 02161 617830 
Internet www.iad-gmbh.de 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 280/470/310 
Unterm Strich Sie suchen einen anpruchsvollen Lautsprechern, der praktisch fehlerfrei agiert und mit dem ganzen musikalischen Spektrum bestens klarkommt? Die Castle Windsor Duke ist genau so einer! 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 22.07.2023, 09:59 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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