Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Lautsprechershop Thorondor


The Eagle has landed

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Thorondor im Test, Bild 1
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Die Auflösung der Titelzeile: „Thorondor“ ist ein mythischer Adler aus der Herr-der-Ringe- Welt, der als der Mächtigste seiner Art galt. Und mächtig ist auch der Sound, der aus der mehrteiligen PA-Anlage vom Lautsprechershop kommt.

Dabei ist – zumindest das Topteil – keine klassische PA-Box, zumindest nicht, was das Volumen angeht. Ein flacher Riegel mit 8-Zoll-Doppelbestückung und dazwischen mit das Feinste, was es an PA-Technik gibt.   

Technik


Den Mitteltieftonpart übernehmen zwei 20-Zentimeter-Treiber von Oberton namens 8NMB250V4 der Nomenklatur nach also Chassis mit Neodym-Magnet und damit recht leicht und kompakt. In diesem Falle absolut richtig, denn Marek Held, der Konstrukteur der Thorondor wollte das Topteil ja so flach wie möglich halten. Trotz des noch recht günstigen Preises um 233 Euro wartet der Mitteltöner mit einem Druckgusskorb auf und hat eine belastbare, beidseitig gewickelte Schwingspule.

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Da der Treiber einen recht stetigen Pegelanstieg von 90 dB bei 100 Hertz bis fast 100 dB im Mittelton zeigt und er mit seiner Resonanzfrequenz von über 80 Hertz und der niedrigen Gesamtgüte ohnehin nicht basstauglich ist, kann man ihn mit der Unterstützung eines entsprechend ventilierten Gehäuses bis rund 100 Hertz nach unten ziehen, wo er dann steilflankig getrennt werden sollte. Den Tieftonpart übernimmt der Celestion FTR18-4080FD, ein 18-Zöller, dessen Gehäuse natürlich nicht so flach ausfallen kann wie das des Topteils. Der Treiber ist ein mit einem Verkaufspreis von 400 Euro noch recht günstiger Hochleistungstieftöner, der problemlos bis 500 Hertz eingesetzt werden kann, für eine lineare Abstimmung aber auch viel Gehäusevolumen benötigt. Oder man verwendet eben – wie hier – ein zu kleines Gehäuse und regelt den Rest mit dem Aktivmodul. Noch etwas teurer ist der Mundorf Pro- AMT 197PP27R-7-452-H, der mit 799 Euro pro Stück zu Buche schlägt. Dafür gibt es aber auch durch und durch professionelle Audiotechnik vom Feinsten: Der ohnehin in Sachen Fläche nicht gerade kleine AMT wird durch Hornladung noch einmal im Wirkungsgrad verbessert und in Sachen Abstrahlung für Beschallung optimiert. Resultat ist eine Bandbreite von unter 1 Kilohertz bis 18 Kilohertz mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 102 dB/2,83 V. Horizontal zeigen sich zwischen unseren Messungen unter 0, 15 und 30 Grad kaum Abweichungen – der Frequenzgang ist auch in sich sehr linear mit nur einer leichten Betonung des Brillanzbereichs. Wasserfall- und Klirrmessungen sehen makellos aus – für HiFi-Zwecke kann der AMT bedenkenlos bei einem Kilohertz getrennt werden. Im beinharten PABetrieb (falls nicht steil aktiv gefiltert) sollten 2 Kilohertz für alle Fälle reichen.  

Gehäuse


Wie gesagt: ein sehr flaches Topteil, das gerade einmal Platz für die drei Treiber in D´Appolito-Anordnung bietet. Jeder Mitteltöner hat etwa 5 Liter Volumen, die mit je zwei HP50-Reflexrohren ventiliert sind. Gedämpft wird hier mit Bondum und Sonofil. Das Subwoofer-Gehäuse wird mit einem großen Abwasserrohr mit 15 Zentimetern Durchmesser ventiliert und besitzt im Inneren keine Bedämpfung. Das Gehäuse steht auf Rollen und hat eine aufgedoppelte Schallwand, die für besseren Transportschutz etwas nach innen versetzt ist. Der Lautsprechershop bittet um Verständnis dafür, dass ein detaillierter Bauplan Teil des Bausatzes ist und wir hier nur ein vereinfachtes Schema zeigen.   

Aktivmodul


Insgesamt vier Module vom Typ Hypex FA122 sorgen für den Antrieb der Anlage. Marek Held hat die vier Module in einem Gehäuse zusammengefasst und einen Lüfter vorgesehen, der natürlich für unsere Zwecke eher nicht nötig ist. Die Module sind in einer Master- Slave-Schaltung eingerichtet und können das Signal sowohl analog wie auch digital weitergeben und verarbeiten. Gesteuert wird – auch mit Fernbedienung - in unserem Fall über das Modul für das linke Topteil. Alternativ können auch zwei Module pro Seite im entsprechenden Subwoofergehäuse untergebracht werden. Die verwendeten Module haben je zwei Endstufen mit je 125 Watt, die für den Subwoofer gebrückt werden.  

Messungen


Das Ganze sorgt für ordentlich Druck über den gesamtem Frequenzbereich. Der PA-AMT ist nicht der Weltmeister im Superhochtonbereich, verfügt aber über ein äußerst gelungenes und gleichmäßiges Abstrahlverhalten.

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Textdiagramm: Bassabstimmung
Ebenso linear geht es im Mitteltonbereich zu. Im Bass gibt es eine Betonung des Bereichs zwischen 50 und 90 Hertz, die für den nötigen Druck sorgt. Wahlweise kann noch der Bereich um 35 Hertz angehoben werden, was für einen extrem tiefen Bass sorgt. Wie viel Energie hierfür aber eingesetzt werden muss, zeigen meine Kompressionsmessungen, bei denen das Modul bei einem Pegel von 110 Dezibel in den Protect-Modus gegangen ist – hier sind also die 250 Watt Gesamtleistung ausgeschöpft.
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Textdiagramm: Sub Pegel EQ
Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um eine Freifeldmessung eines einzelnen Subwoofers – in Doppelbestückung und mit Aufstellung auf dem Boden sind die Reserven entsprechend größer. Und wenn das immer noch nicht reicht: Hypex hat auch noch das 252 und das 502 im Angebot – der Celestion-Treiber steckt das locker weg.   

Hörtest


Mit einer Box wie der Thorondor kann man sich seine Lieblingsscheiben mal so richtig um die Ohren hauen – einfach eine Quelle nach Wahl anschließen und dann in jeder Lautstärke genießen. Dabei überzeugt vor allem die fast schon monitor-artige Neutralität, die fast durchgehend vorherrscht, wenn da nicht dieser kleine Extra-Spaßfaktor im Bass wäre, der für ein permanentes Grinsen sorgt. Und der Tieftonbereich ist eine echt ernstzunehmende Angelegenheit – nicht nur für Rockmusik, wo schon das neutrale Preset völlig ausreicht – mit der Bassanhebung geht auch jede Form elektronischer Tanzmusik – oder eben auch Heimkino, wenn es einem richtig ernst damit ist. Der oberste Hochtonbereich ist trotz begrenzter Bandbreite ebenfalls ausgewogen, so dass man der Thorondor in jedem Frequenzbereich echte Hifi -Qualitäten attestieren kann – nur eben mit fast endlosen Reserven! Ich sehe die Thorondor mit ihrer überzeugenden Klangqualität und ihrer speziellen Bauform als Lösung für ein Extrem-Heimkino, mit den Satelliten an der Wand hinter der Leinwand und rund um den Raum ebenso wie für eine Bühnen- Festinstallation in beengten Räumlichkeiten, wo die Satelliten neben und die Subwoofer unter der Bühne versteckt werden können. Keine ganz günstige Investition, aber qualitativ über alle Zweifel erhaben!  


Aufbauanleitung


Der Zusammenbau erfolgt auf der Rückwand, auf der die Seiten, Deckel, Boden und Versteifungen aufgeklebt werden. Die vorgefräste Schallwand folgt. Danach wird die Bedämpfung eingebracht, ebenso die Verkabelung und die Weiche. Dann werden die Löcher für das Terminal und die Reflexrohre gebohrt, bevor die Chassis eingebaut werden. Ebenso verfährt man mit dem Subwoofer.   

Fazit

In Sachen kompakte Beschallung ist die Thorondor eine Lösung auf allerhöchstem Niveau.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Lautsprechershop Thorondor

Stückpreis: um 2558 Euro (Ohne Holz und Kabel)

5/2024

In Sachen kompakte Beschallung ist die Thorondor eine Lösung auf allerhöchstem Niveau.

Lautsprechershop Thorondor

5/2024

Lautsprechershop Thorondor
HIGH-END-PA-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Celestion, Mundorf, Oberton 
Vertrieb: Lautsprechershop Gattig, Eggenstein 
Internet www.lautsprechershop.de 
Konstruktion: Marek Held 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x Celestion FTR18-4080FB 2x Celestion Oberton 8NMB250V4 1x Mundorf ProAMT 197PP27R-7-452-H 
Nennimpedanz (in Ohm): Nein 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: Nein 
B x H x T (in cm) 32,5 x 76,5 x 14,5 cm (Top) 32,5 x 65 x 85 cm (Sub) 
Kosten pro Stück: 2.558 Euro (Ohne Holz und Kabel) 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 25.05.2024, 09:56 Uhr
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