Genre: Progressive Metal
Zero Hour – The Towers of Avarice

Wie hat dieses großartige Album eigentlich an mir vorbeigehen können? Veröffentlicht wurde es bereits im Jahre 2001, und zwar – ganz dem damaligen Silberscheiben-Zeitgeist entsprechend – ausschließlich auf CD. Dass das ein Fehler war, hat das Sensory Records-Label spät, aber zum Glück überhaupt erkannt und dieses Meisterwerk der progressiven Metal-Klänge auf schwarzem Gold neu veröffentlicht.
Vorab sei gesagt, damit wir hier keine Zeit verlieren: Wer auf Prog Metal steht, und das Album noch nicht besitzt, MUSS jetzt zugreifen, auch dann, wenn er/sie die CD bereits besitzt. Der Vinyl-Schnitt erfolgte nämlich auf der Grundlage der ungemasterten Originalaufnahmen, so dass wir es hier nicht mit einem flachen Digitalsound zu tun haben, sondern tatsächlich so etwas wie Dynamik vorkommt. Zero Hour spielen sich irgendwo in der Schnittmenge von Dream Theater (ohne den nervenden Gesang) und Meshuggah (aber mit nachvollziehbare(re)n Strukturen) ab, und wer Fates Warning, Nevermore und Cynic mag, liegt auch nicht falsch. Innerhalb dieses Kosmos lagert sich der Zero-Hour-Sound eher auf der härteren und zeitweise vertrackteren Seite ab, wirkt aber dennoch jederzeit geradlinig und auf den Punkt gespielt.
Da fasert nichts aus, die vier Jungs aus Kalifornien wissen beziehungswiese wussten bereits auf diesem, ihrem Debütalbum, was sie wollen und wie sie es umzusetzen hatten. Inhaltlich haben wir es mit einem veritablen Epos zu tun, der von einer Blade- Runner-artigen Gesellschaft in der Zukunft erzählt. Das Re-Release auf Vinyl ist, wie gesagt, insgesamt gut gelungen, auch wenn es an einigen Stellen ein wenig aus der Rille schubbert.
Fazit
Zeitloser Prog Metal, der auch heute noch bestens unterhält und sogar überraschen kann.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Zero Hour – The Towers of Avarice (Sensory Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |