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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Motörhead - Bad Magic (UDR)
Motörhead - Bad Magic

Irgendwie hatte ich mit etwas anderem gerechnet. Nach all der Aufregung um Lemmys Gesundheitszustand, nach aller Besorgnis bezüglich des offiziellen Maskottchens der Hardrockgemeinde hätte ich nicht damit gerechnet, dass es gleich zu Beginn so heftig zur Sache geht: „Victory Or Die“ und „Thunder & Lightning“ beschleunigen, als ob es nie einen gesunheitlich motivierten Umstieg von Whisky auf Wodka gegeben hätte. Zwei Jahre nach „Aftershock“ bohren die drei Briten noch mal das ganz dicke Brett. Keine Pause auf den ersten acht Titeln, Vollgas von vorne bis hinten. Virtuos kann man das Ganze natürlich immer noch nicht nennen, aber es gab insbesondere in Sachen Gitarrenarbeit schon deutlich schlechtere Motörhead-Alben. Die Jungs machen das, was sie am besten können: Krach mit Begeisterung. Die Songs tragen wie üblich erlesen martialische Namen. Das muss so, das ist Marke. „Teach Them How to Bleed“ – mehr Motörhead geht nicht. Dreckig, rotzig, Überholspur pur, mit durchaus bemerkenswertem Gitarrensolo. Es folgt die unvermeidlich Ballade, hier heißt sie „Till The End“. Absolut in Ordnung, das Ding, weil frei von verkitschenden Zutaten. Es ist Motörhead, nur mit dem Fuß auf der Bremse. Alles toll also? Fast. Es gibt einen Hänger, nämlich das erheblich mehr als flüssige Rolling-Stones-Cover „Sympathy for the Devil“. Geht in Sachen Schlagzeug eigentlich ganz interessant los, aber Lemmy macht Jagger – nein, danke. Klang? Hey – das ist ein Motörhead-Album und nicht Diana Krall. Obwohl: So schlimm ist‘s nicht. Lemmy tönt eigentlich ganz gut frei aus der Mitte, es gibt auch so etwas wie Bass. Die Platte ist von der schweren Sorte, dazu gibt’s die CD, einen Download-Code und Texte auf dem Innencover.
Fazit
Jawohl, er kann‘s noch, der Lemmy. Trotz allem.Schallplatte
Motörhead - Bad Magic (UDR)04/2016 - Holger Barske