Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Mission Possible


Power-Monitor von Monacor mit AMT im DIY-Waveguide

Lautsprecherbausätze Monacor Mission Possible im Test, Bild 1
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Mehr und mehr findet der 3D-Druck auch den Einzug in den Lautsprecher-Selbstbau – vielleicht noch nicht ganz in der Gehäusefertigung, aber in Sachen Schallführung vor einem Hochtöner haben wir schon erstaunlich ausgereifte Konstruktionen gesehen – wie auch in der Mission Possible von Monacor

„Von Monacor“ heißt in diesem Falle, dass Frank Kuhl, langjähriger Chefentwickler von Monacor in Kooperation mit dem Erbauer der Box, Sebastian Hussels, eingegangen ist, der sich um den Aufbau und den Waveguide gekümmert hat, während die Entwicklung in den Messräumen von Monacor stattgefunden hat – übrigens ist auch eine Aktiv-Version der Box geplant, die dann per DSP-Weiche gefiltert wird.  

In der geschlossenen Monitorbox finden sich interessanterweise eines der ältesten und eines der jüngsten Monacor-Chassis aus dem aktuellen Lieferprogramm der Bremer.  

Technik


Der SPH-200 KE mit seiner charakteristisch gelben Membran verrät in seiner ursprünglichen Version gleich alles über das verwendete Material für den Konus: Kevlar. Die hoch reißfeste Faser hat bei geringen Gewicht einige für den Lautsprecherbau hoch interessante Eigenschaften, weswegen sie einige namhafte Hersteller nach wie vor verwenden.

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Gerade im unteren Frequenzbereich ist die Stabilität von enormem Vorteil. Die Kehrseite der Medaille: Kräftige Membranresonanzen, die über die Weichenschaltung neutralisiert werden müssen. Im Einzelchassistest in der Klang+Ton 2/2004 (!) bezeichnet der damalige Tester dem „Klassiker“ (!!) und „Longseller“ (!!!) gute Mitteltonqualitäten und vor allem enorme Bassfähigkeiten, die aber Reflexgehäuse ab etwa 30 Liter erfordert – wie es hier auch kleiner und geschlossen geht, sehen wir gleich. Den Kevlar- Tieftöner gibt es übrigens auch in einer „zivilen“ Variante mit schwarz gefärbter Membran.   

Der 2016 vorgestellte AIRMT-130 ist ein recht ausgewachsenes Exemplar der Gattung AMT. In Sachen Belastbarkeit kann sich er sich jedenfalls sehen lassen – bereits ab 2 Kilohertz sind die Klirrwerte alle im grünen Bereich – in seinem normalen Auslieferungszustand nützt das allerdings recht wenig. Auf der Messschallwand jedenfalls sinkt der Schalldruckpegel unter 4 Kilohertz rapide ab. Um das aufzufangen, kommt hier der Waveguide ins Spiel. Bis 10 Kilohertz verläuft der Frequenzgang dann schnurgerade, um dann noch einmal zu einem kräftigen Pegelsprung im Superhochtonbereich anzusetzen, den man korrigieren kann, aber nicht unbedingt muss.   

Den Waveguide zum Hochtöner muss man sich selbst drucken – oder drucken lassen. Die passende .STL-Datei ist auf der Monacor-Webseite als Download verfügbar: Wer also einen 3D-Drucker hat, kann gleich loslegen, wer nicht, der kann einen der inzwischen zahlreich verfügbaren 3D-Druckdienste bemühen. Den Waveguide gibt es in 2 Varianten: Einmal die offene Version, wie hier gezeigt und einmal mit zwei vertikalen Rippen.
Gehäuse Das Gehäuse ist recht schlicht aufgebaut, es gibt hier keine Schnörkel und aufwendige Versteifungsmatrizen – 18 Millimeter Materialstärke reichen aus, dazu werden die Seitenwände diagonal mit Vierkantleisten beklebt. Beide Chassis sind eingefräst, dazu gibt es eine seitliche Fasen an der Schallwand. Noppenschaumstoff hinter dem Tieftöner und dazu Polyesterwatte sorgen für Ruhe im Gehäuse  

Frequenzweiche


Die Weiche ist recht einfach aufgebaut: Der Tieftöner hat eine Impedanzlinearisierung bekommen, die die Wirkung der Serienspule verstärkt. Der als optional eingezeichnete Hochpasskondensator verstärkt hebt Tieftonbereich so weit an, dass die Box auch frei stehen kann. Weglassen würde ich ihn nur bei extrem wandnaher Aufstellung oder bei Verwendung als Satellit mit Subwooferunterstützung. Der Hochtöner wird mit einem Spannungsteiler auf Pegel gebracht und danach ebenfalls mit einem Filter zweiter Ordnung getrennt, so dass die Trennfrequenz bei rund 2 Kilohertz liegt.   

Messungen


Resultat ist eine Box mit ein zwar sanft abfallenden, aber enorm tief reichenden Bass, der in einem normalen Raum bis in die 30-Hertz-Region reicht. Ganz neutral ist die Mission Possible nicht: Es gibt eine Betonung des Mitteltonbereichs knapp unterhalb der Trennfrequenz. Darüber hinaus gibt es ein sehr lineares Verhalten des AMTs im Waveguide mit einem sehr schönen Verhalten unter Winkeln. Die Pegelspitze im Superhochton nimmt man hier in Kauf, weil sich unter 30 Grad ein insgesamt sehr schöner und ausgewogener Gesamtfrequenzgang ergibt. Die Box sollte man also am besten parallel zu den Seitenwänden aufstellen.   

Klang


In unserem Hörraum präsentierte sich die Mission Possible äußerst vorteilhaft: Der Bassbereich hat die nötige Tiefe für alle Musikrichtungen, ohne zu dick aufzutragen, während die erwähnte Betonung Sänger und Naturinstrumente schon etwas bevorzugt. Den Einsatzbereich würde ich dann tatsächlich auch eher im Bereich Jazz und Vocal Pop sehen, bei dem der Solist wunderbar prominent präsentiert wird, fast wie bei klassischen Breitband-Konstruktionen. Solchen Boxen hat die Mission Possible aber mehrere Dinge voraus: Sie ist vielseitiger, weil sie eben ein sehr breites Spektrum bearbeitet und höher belastbar und damit eine technisch durch und durch moderne Box mit einem an die Klassiker angelehnten Sound.  


Aufbauanleitung:


Die Box wird auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der Rückwand, Deckel und Boden aufgeleimt werden. Die versteifenden Holzleisten klebt man jetzt oder schon vor dem Zusammenbau diagonal auf die Seitenwände. Danach verschließen die zweite Seitenwand und die Schallwand die Box. Nach dem Einfräsen und Aussägen der Chassis-Öffnungen montiert man die Weiche und setzte dann den Noppenschaumstoff hinter dem Tieftöner und die Dammwatte ein.   

Weichenstückliste:


L1: 1,5 mH
L2: 0,56 mH
C1: 8,2 µF MKT
C2: 15 µF MKT
CX: 33 + 33 + 220 +220 µF
R1: 2,7 Ohm
R2: 8,2 Ohm
R3: 3,3 Ohm   


Holzstückliste:


1 x 25,0 x 40,0 cm (Schallwand)
2 x 21,4 x 30,0 cm (Deckel, Boden)
2 x 30,0 x 40,0 cm (Seitenwände)
1 x 214 x 36,4 cm (Rückwand)   


Zubehör:


 Terminal
 Dammwolle
 Dichtband
 Schrauben
 Noppenschaumstoff
 Kabel

Lieferant: Monacor 

Fazit

Spannende Box, die klassischen Sound in die moderne Zeit transportiert.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Mission Possible

Stückpreis: um 500 Euro

7/2022
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Vertrieb: Monacor 
Internet www.monacor.de 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x SPH-200 KE 1 x AIRMT-130 mit Waveguide 
Nennimpedanz (in Ohm): 8 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 86dB / 2,83V / 1m 
B x H x T (in cm) 25 x 40 x 30 cm zzgl. Aufsatz 
Kosten pro Stück: ca. 500 Euro + Gehäuse 
Technische Daten
Chassis Monacor AIRMT-130 
Hersteller: Monacor 
Bezugsquelle Monacor, Bremen 
Unverb. Paarpreis 249 Euro 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Fs (in Hz) 940 
Re (in Ohm) 5.85 
Rms (in Kg/s) Nein 
Qms Nein 
Qes Nein 
Qts Nein 
Cms (in mm/N) Nein 
Mms (in gr) Nein 
BxL (in Tm) Nein 
VAS (in Liter) Nein 
LE (in mH) Nein 
SD (in cm²) Nein 
Ausstattung
Frontplatte Aluminium 
Membran: Nein 
Dustcap Nein 
Sicke Nein 
Schwingspulenträger: Nein 
Schwingspule Nein 
Xmax Nein 
Magnetsystem: Neodym 
Sonstiges: AMT 
Außenabmessungen: (in mm): 130xXX mm 
Einbaumaß (in mm): 66 mm 
Einbautiefe (in mm): 35 
Frontplattendicke 5 mm 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 24.07.2022, 10:01 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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